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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

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Schweine/ deren unterste Augenlieder unbeweglich/ die Zähne groß und weiß/ Krantzweise in dem Maul geordnet.

Der Crocodil hat unter den vierfüssigen Thieren/ mit dem Ichneumon oder Indianischen Mauß/ Büffel und Tyger natürliche Feindschafft/ unter den Vögeln mit dem Habigt: Unter den Fischen mit der Wasser-Schlang/ Meerschwein/ und dergleichen. Unter den Menschen/ absonderlich mit den Tentyriten. Mercke/ daß diese Tentyriten sind Völcker in AEgypten, welche allein dieses Thier zwingen können/ und deßwegen von ihnen gefürchtet werden. Davon besihe Plinium, im 25. Capit. des 82. Buchs. Der Delphin oder das Meerschwein hat einen besondern artlichen Griff/ seinen Feind zu begegnen/ ob es ihm zwar an Kräfften und Leibes-grösse weit unterlegen/ weiß es doch auff eine andre Manier sich seines Vortheils zu bedienen/ Maassen weil der Crocodil einen sehr weichen Bauch hat / so schiesset der Delphin, wann er seines Feindes ansichtig wird/ feyr tieff hinein unters Wasser/ und taucht unter/ als ob er fliehen wolte/ kompt alsdann allmählich wieder hervor/ gerade unter des Crocodils Bouch / durchsticht denselben mit einer sehr scharffen Floß-fe der/ womit er oben auf dem Rücken bewaffnet ist/ reisset ihn auff/ und bringt ihn also umbs Leben.

Obgedachte in einer im Nilo belegnen Jusel wohnende Ten[unleserliches Material]yriten, weil sie kleines Leibes/ aber hertzhafften Gemühtes/ dem Crocodil zu begegnen/ vor welchen doch andre die Flucht nehmen/ scheuen sich nicht ihrem Feind den Kopff zu bieten/ tauchen unters Wasser/ nehmen alsdann ihrer Schantze wahr / schwingen sich auff ihren Rücken/ als ob sie darauf reiten wolten/ wann dann das Crocodil den Kopff umbkehret/ und das Maul sie zu beissen/ auffsperret / stossen sie ihm einen langen Stock hinein/ halten denselben mit beyden Händen an beyden Seiten fest/ und gebrauchen sich dessen an Statt eines Zaumes/ und bringen ihn also gefangen an Land.

Wann der Crocodil seinen Bauch mit Fischen angefüllet/ wovon ihme noch einige Stücklein und Brocken zwischen den Zähnen stecken blieben/ so legt er sich an das Üfer schlaffen mit offenem Rachen;

Alsdann komt ein kleines Vögelein/ welches die AEgyptier Trochilon nennen/ und ist unserm Zaunkönig gleich/ seine Speyse zu suchen/ fleugt hin und wieder / und endlich dem Crocodil ins Maul/ hicket auß dessen Zähnen und Backen/ ja gar biß an die Gürgel/ was es darinnen findet/ auch die Würmlein/ so von den Fischen zwischen seinen Zähnen gewachsen sind/ und macht

Schweine/ deren unterste Augenlieder unbeweglich/ die Zähne groß und weiß/ Krantzweise in dem Maul geordnet.

Der Crocodil hat unter den vierfüssigen Thieren/ mit dem Ichneumon oder Indianischen Mauß/ Büffel und Tyger natürliche Feindschafft/ unter den Vögeln mit dem Habigt: Unter den Fischen mit der Wasser-Schlang/ Meerschwein/ und dergleichen. Unter den Menschen/ absonderlich mit den Tentyriten. Mercke/ daß diese Tentyriten sind Völcker in AEgypten, welche allein dieses Thier zwingen können/ und deßwegen von ihnen gefürchtet werden. Davon besihe Plinium, im 25. Capit. des 82. Buchs. Der Delphin oder das Meerschwein hat einen besondern artlichen Griff/ seinen Feind zu begegnen/ ob es ihm zwar an Kräfften und Leibes-grösse weit unterlegen/ weiß es doch auff eine andre Manier sich seines Vortheils zu bedienen/ Maassen weil der Crocodil einen sehr weichen Bauch hat / so schiesset der Delphin, wann er seines Feindes ansichtig wird/ feyr tieff hinein unters Wasser/ und taucht unter/ als ob er fliehen wolte/ kompt alsdann allmählich wieder hervor/ gerade unter des Crocodils Bouch / durchsticht denselben mit einer sehr scharffen Floß-fe der/ womit er oben auf dem Rücken bewaffnet ist/ reisset ihn auff/ und bringt ihn also umbs Leben.

Obgedachte in einer im Nilo belegnen Jusel wohnende Ten[unleserliches Material]yriten, weil sie kleines Leibes/ aber hertzhafften Gemühtes/ dem Crocodil zu begegnen/ vor welchen doch andre die Flucht nehmen/ scheuen sich nicht ihrem Feind den Kopff zu bieten/ tauchen unters Wasser/ nehmen alsdann ihrer Schantze wahr / schwingen sich auff ihren Rücken/ als ob sie darauf reiten wolten/ wann dann das Crocodil den Kopff umbkehret/ und das Maul sie zu beissen/ auffsperret / stossen sie ihm einen langen Stock hinein/ halten denselben mit beyden Händen an beyden Seiten fest/ und gebrauchen sich dessen an Statt eines Zaumes/ und bringen ihn also gefangen an Land.

Wann der Crocodil seinen Bauch mit Fischen angefüllet/ wovon ihme noch einige Stücklein und Brocken zwischen den Zähnen stecken blieben/ so legt er sich an das Üfer schlaffen mit offenem Rachen;

Alsdann komt ein kleines Vögelein/ welches die AEgyptier Trochilon nennen/ und ist unserm Zaunkönig gleich/ seine Speyse zu suchen/ fleugt hin und wieder / und endlich dem Crocodil ins Maul/ hicket auß dessen Zähnen und Backen/ ja gar biß an die Gürgel/ was es darinnen findet/ auch die Würmlein/ so von den Fischen zwischen seinen Zähnen gewachsen sind/ und macht

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[119/0123] Schweine/ deren unterste Augenlieder unbeweglich/ die Zähne groß und weiß/ Krantzweise in dem Maul geordnet. Der Crocodil hat unter den vierfüssigen Thieren/ mit dem Ichneumon oder Indianischen Mauß/ Büffel und Tyger natürliche Feindschafft/ unter den Vögeln mit dem Habigt: Unter den Fischen mit der Wasser-Schlang/ Meerschwein/ und dergleichen. Unter den Menschen/ absonderlich mit den Tentyriten. Mercke/ daß diese Tentyriten sind Völcker in AEgypten, welche allein dieses Thier zwingen können/ und deßwegen von ihnen gefürchtet werden. Davon besihe Plinium, im 25. Capit. des 82. Buchs. Der Delphin oder das Meerschwein hat einen besondern artlichen Griff/ seinen Feind zu begegnen/ ob es ihm zwar an Kräfften und Leibes-grösse weit unterlegen/ weiß es doch auff eine andre Manier sich seines Vortheils zu bedienen/ Maassen weil der Crocodil einen sehr weichen Bauch hat / so schiesset der Delphin, wann er seines Feindes ansichtig wird/ feyr tieff hinein unters Wasser/ und taucht unter/ als ob er fliehen wolte/ kompt alsdann allmählich wieder hervor/ gerade unter des Crocodils Bouch / durchsticht denselben mit einer sehr scharffen Floß-fe der/ womit er oben auf dem Rücken bewaffnet ist/ reisset ihn auff/ und bringt ihn also umbs Leben. Obgedachte in einer im Nilo belegnen Jusel wohnende Ten_ yriten, weil sie kleines Leibes/ aber hertzhafften Gemühtes/ dem Crocodil zu begegnen/ vor welchen doch andre die Flucht nehmen/ scheuen sich nicht ihrem Feind den Kopff zu bieten/ tauchen unters Wasser/ nehmen alsdann ihrer Schantze wahr / schwingen sich auff ihren Rücken/ als ob sie darauf reiten wolten/ wann dann das Crocodil den Kopff umbkehret/ und das Maul sie zu beissen/ auffsperret / stossen sie ihm einen langen Stock hinein/ halten denselben mit beyden Händen an beyden Seiten fest/ und gebrauchen sich dessen an Statt eines Zaumes/ und bringen ihn also gefangen an Land. Wann der Crocodil seinen Bauch mit Fischen angefüllet/ wovon ihme noch einige Stücklein und Brocken zwischen den Zähnen stecken blieben/ so legt er sich an das Üfer schlaffen mit offenem Rachen; Alsdann komt ein kleines Vögelein/ welches die AEgyptier Trochilon nennen/ und ist unserm Zaunkönig gleich/ seine Speyse zu suchen/ fleugt hin und wieder / und endlich dem Crocodil ins Maul/ hicket auß dessen Zähnen und Backen/ ja gar biß an die Gürgel/ was es darinnen findet/ auch die Würmlein/ so von den Fischen zwischen seinen Zähnen gewachsen sind/ und macht

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/123>, abgerufen am 24.11.2024.