Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.Von dem Wulp, und Cocco Thraustis Indica. DIeser Wasservogel hat eine sehr eigentliche Gleichheit mit dem Täucher/ ist doch grösser und dicker/ wie auch feistern Leibes/ hat kleine Flügel/ welche an dem Leib zur Seiten herab hangen/ ihr Gefieder ist rauch/ und bißweilen gelber/ dunckeler und brauner Farbe/ auch hat er einen breitern Schnabel / welcher scharff/ und rundherumb gleichsam mit Sägenweiß gesetzten Zähnlein versehen/ womit er die weiche Rinde von den Bäumen/ bevorab den Weyden-bäumen abschehlet/ und verzehret: Sie gehen auch auf den Fischfang/ so ihnen zur Speise dienen müssen/ dann sie tauchen unter Wasser/ da [Abbildung]sie sich ohne Athem holen oder Lufft schöpffen/ eine lange Zeit aufhalten können. Wann sie von den Wasser- oder Land-Raubvögeln verfolget werden/ tauchen sie unter/ und wann sie wieder empor kommen/ legen sie sich biß an die Naselöcher obenher dem Wasser gleich/ kompt dann der Stoßvogel auff sie an / tauchen sie wieder unter/ dergestalt/ daß sie nicht leichtlich können gefangen werden. Sie nisten und brüten in den hohlen Wurtzeln der Bäume/ und bewachsenen Ufern und Teichen/ legen ihre Eyer/ und hecken auff Arth und Weise der Tauch-entlein auß. Haben ein weiches/ wohlgeschmacktes Fleisch/ und geben gute Nahrung: Aber wegen ihrer Arglistigkeit werden sie selten gefangen. Von dem Wulp, und Cocco Thraustis Indica. DIeser Wasservogel hat eine sehr eigentliche Gleichheit mit dem Täucher/ ist doch grösser und dicker/ wie auch feistern Leibes/ hat kleine Flügel/ welche an dem Leib zur Seiten herab hangen/ ihr Gefieder ist rauch/ und bißweilen gelber/ dunckeler und brauner Farbe/ auch hat er einen breitern Schnabel / welcher scharff/ und rundherumb gleichsam mit Sägenweiß gesetzten Zähnlein versehen/ womit er die weiche Rinde von den Bäumen/ bevorab den Weyden-bäumen abschehlet/ und verzehret: Sie gehen auch auf den Fischfang/ so ihnen zur Speise dienen müssen/ dann sie tauchen unter Wasser/ da [Abbildung]sie sich ohne Athem holen oder Lufft schöpffen/ eine lange Zeit aufhalten können. Wann sie von den Wasser- oder Land-Raubvögeln verfolget werden/ tauchen sie unter/ und wann sie wieder empor kommen/ legen sie sich biß an die Naselöcher obenher dem Wasser gleich/ kompt dann der Stoßvogel auff sie an / tauchen sie wieder unter/ dergestalt/ daß sie nicht leichtlich können gefangen werden. Sie nisten uñ brüten in den hohlen Wurtzeln der Bäume/ und bewachsenen Ufern und Teichen/ legen ihre Eyer/ und hecken auff Arth und Weise der Tauch-entlein auß. Haben ein weiches/ wohlgeschmacktes Fleisch/ und geben gute Nahrung: Aber wegen ihrer Arglistigkeit werden sie selten gefangen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0056" n="192"/> </div> <div> <head>Von dem Wulp, und Cocco Thraustis Indica.</head> <p>DIeser Wasservogel hat eine sehr eigentliche Gleichheit mit dem Täucher/ ist doch grösser und dicker/ wie auch feistern Leibes/ hat kleine Flügel/ welche an dem Leib zur Seiten herab hangen/ ihr Gefieder ist rauch/ und bißweilen gelber/ dunckeler und brauner Farbe/ auch hat er einen breitern Schnabel / welcher scharff/ und rundherumb gleichsam mit Sägenweiß gesetzten Zähnlein versehen/ womit er die weiche Rinde von den Bäumen/ bevorab den Weyden-bäumen abschehlet/ und verzehret: Sie gehen auch auf den Fischfang/ so ihnen zur Speise dienen müssen/ dann sie tauchen unter Wasser/ da</p> <figure/> <p>sie sich ohne Athem holen oder Lufft schöpffen/ eine lange Zeit aufhalten können. Wann sie von den Wasser- oder Land-Raubvögeln verfolget werden/ tauchen sie unter/ und wann sie wieder empor kommen/ legen sie sich biß an die Naselöcher obenher dem Wasser gleich/ kompt dann der Stoßvogel auff sie an / tauchen sie wieder unter/ dergestalt/ daß sie nicht leichtlich können gefangen werden. Sie nisten uñ brüten in den hohlen Wurtzeln der Bäume/ und bewachsenen Ufern und Teichen/ legen ihre Eyer/ und hecken auff Arth und Weise der Tauch-entlein auß. Haben ein weiches/ wohlgeschmacktes Fleisch/ und geben gute Nahrung: Aber wegen ihrer Arglistigkeit werden sie selten gefangen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [192/0056]
Von dem Wulp, und Cocco Thraustis Indica. DIeser Wasservogel hat eine sehr eigentliche Gleichheit mit dem Täucher/ ist doch grösser und dicker/ wie auch feistern Leibes/ hat kleine Flügel/ welche an dem Leib zur Seiten herab hangen/ ihr Gefieder ist rauch/ und bißweilen gelber/ dunckeler und brauner Farbe/ auch hat er einen breitern Schnabel / welcher scharff/ und rundherumb gleichsam mit Sägenweiß gesetzten Zähnlein versehen/ womit er die weiche Rinde von den Bäumen/ bevorab den Weyden-bäumen abschehlet/ und verzehret: Sie gehen auch auf den Fischfang/ so ihnen zur Speise dienen müssen/ dann sie tauchen unter Wasser/ da
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sie sich ohne Athem holen oder Lufft schöpffen/ eine lange Zeit aufhalten können. Wann sie von den Wasser- oder Land-Raubvögeln verfolget werden/ tauchen sie unter/ und wann sie wieder empor kommen/ legen sie sich biß an die Naselöcher obenher dem Wasser gleich/ kompt dann der Stoßvogel auff sie an / tauchen sie wieder unter/ dergestalt/ daß sie nicht leichtlich können gefangen werden. Sie nisten uñ brüten in den hohlen Wurtzeln der Bäume/ und bewachsenen Ufern und Teichen/ legen ihre Eyer/ und hecken auff Arth und Weise der Tauch-entlein auß. Haben ein weiches/ wohlgeschmacktes Fleisch/ und geben gute Nahrung: Aber wegen ihrer Arglistigkeit werden sie selten gefangen.
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/56>, abgerufen am 15.08.2024. |