Oberwinder, Heinrich: Der Fall Buschoff. Berlin, 1892.Buschoff gebracht werden muß, falls die Staatsregierung nicht ernsthafte politische Rückschläge hervorrufen will. Hier spricht kein Politiker, kein Judenfresser, sondern der berufene Anwalt der unglücklichen Mutter des gemordeten Knaben. Weil es sich um arme, aber ehrbare Leute handelt, die nicht in der Lage sind, selbst das Recht in allen Instanzen durchzufechten, gilt es, durch diesen Appell an das öffentliche Gewissen der schlafenden Gerechtigkeit Genüge zu verschaffen. Der Verfasser wendet sich dann an alle Parteien, an alle Leute von Herz, mit der Forderung, dabei mitzuwirken, daß die Geschworenen zwischen Buschoff und dem Sühne heischenden Schatten des getöteten Knaben entscheiden mögen! Xanten, Ende Januar 1892. Buschoff gebracht werden muß, falls die Staatsregierung nicht ernsthafte politische Rückschläge hervorrufen will. Hier spricht kein Politiker, kein Judenfresser, sondern der berufene Anwalt der unglücklichen Mutter des gemordeten Knaben. Weil es sich um arme, aber ehrbare Leute handelt, die nicht in der Lage sind, selbst das Recht in allen Instanzen durchzufechten, gilt es, durch diesen Appell an das öffentliche Gewissen der schlafenden Gerechtigkeit Genüge zu verschaffen. Der Verfasser wendet sich dann an alle Parteien, an alle Leute von Herz, mit der Forderung, dabei mitzuwirken, daß die Geschworenen zwischen Buschoff und dem Sühne heischenden Schatten des getöteten Knaben entscheiden mögen! Xanten, Ende Januar 1892. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="42"/> Buschoff gebracht werden <hi rendition="#g">muß</hi>, falls die Staatsregierung nicht ernsthafte <hi rendition="#g">politische Rückschläge</hi> hervorrufen will.</p> <p>Hier spricht kein Politiker, kein Judenfresser, sondern der <hi rendition="#g">berufene</hi> Anwalt der unglücklichen Mutter des gemordeten Knaben. Weil es sich um <hi rendition="#g">arme</hi>, aber <hi rendition="#g">ehrbare</hi> Leute handelt, die <hi rendition="#g">nicht in der Lage sind, selbst das Recht in allen Instanzen</hi> durchzufechten, gilt es, durch diesen Appell an das öffentliche Gewissen der schlafenden Gerechtigkeit Genüge zu verschaffen. Der Verfasser wendet sich dann an <hi rendition="#g">alle</hi> Parteien, an <hi rendition="#g">alle</hi> Leute von Herz, mit der Forderung, dabei mitzuwirken, <hi rendition="#g">daß die Geschworenen zwischen Buschoff und dem Sühne heischenden Schatten des getöteten Knaben entscheiden mögen!</hi></p> <p><hi rendition="#g">Xanten</hi>, Ende Januar 1892.</p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0042]
Buschoff gebracht werden muß, falls die Staatsregierung nicht ernsthafte politische Rückschläge hervorrufen will.
Hier spricht kein Politiker, kein Judenfresser, sondern der berufene Anwalt der unglücklichen Mutter des gemordeten Knaben. Weil es sich um arme, aber ehrbare Leute handelt, die nicht in der Lage sind, selbst das Recht in allen Instanzen durchzufechten, gilt es, durch diesen Appell an das öffentliche Gewissen der schlafenden Gerechtigkeit Genüge zu verschaffen. Der Verfasser wendet sich dann an alle Parteien, an alle Leute von Herz, mit der Forderung, dabei mitzuwirken, daß die Geschworenen zwischen Buschoff und dem Sühne heischenden Schatten des getöteten Knaben entscheiden mögen!
Xanten, Ende Januar 1892.
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Zitationshilfe: | Oberwinder, Heinrich: Der Fall Buschoff. Berlin, 1892, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oberwinder_buschoff_1892/42>, abgerufen am 16.07.2024. |