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Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434

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Denk oft bei dir: der Wollust Bande
Sind nicht nur dem Gewissen Schande,
Sie sind auch vor der Welt ein Spott.
Und könnt ich auch in Finsternissen
Den Greul der Wollust ihr verschließen:
So sieht und findet mich doch Gott.
Die Wollust kürzt des Lebens Tage.
Und Seuchen werden ihre Plage,
Da Keuschheit Heil und Leben erbt.
Jch will mir dies ihr Glück erwerben.
Den wird Gott wiederum verderben,
Der seinen Tempel hier verdirbt.
Wie blühte nicht des Jünglings Jugend!
Doch er vergaß den Weg der Tugend,
Und seine Kräfte sind verzehrt.
Verwesung schändet sein Gesichte
Und predigt schrecklich die Geschichte
Der Lüste, die den Leib verheert.
So rächt die Wollust an den Frechen
Früh oder später die Verbrechen
Und züchtigt dich mit harter Hand.
Jhr Gift wird dein Gewissen quälen;
Sie raubet dir das Licht der Seelen,
Und lohnet dir mit Unverstand!
Denk oft bei dir: der Wollust Bande
Sind nicht nur dem Gewissen Schande,
Sie sind auch vor der Welt ein Spott.
Und könnt ich auch in Finsternissen
Den Greul der Wollust ihr verschließen:
So sieht und findet mich doch Gott.
Die Wollust kürzt des Lebens Tage.
Und Seuchen werden ihre Plage,
Da Keuschheit Heil und Leben erbt.
Jch will mir dies ihr Glück erwerben.
Den wird Gott wiederum verderben,
Der seinen Tempel hier verdirbt.
Wie blühte nicht des Jünglings Jugend!
Doch er vergaß den Weg der Tugend,
Und seine Kräfte sind verzehrt.
Verwesung schändet sein Gesichte
Und predigt schrecklich die Geschichte
Der Lüste, die den Leib verheert.
So rächt die Wollust an den Frechen
Früh oder später die Verbrechen
Und züchtigt dich mit harter Hand.
Jhr Gift wird dein Gewissen quälen;
Sie raubet dir das Licht der Seelen,
Und lohnet dir mit Unverstand!
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[433/0141] Denk oft bei dir: der Wollust Bande Sind nicht nur dem Gewissen Schande, Sie sind auch vor der Welt ein Spott. Und könnt ich auch in Finsternissen Den Greul der Wollust ihr verschließen: So sieht und findet mich doch Gott. Die Wollust kürzt des Lebens Tage. Und Seuchen werden ihre Plage, Da Keuschheit Heil und Leben erbt. Jch will mir dies ihr Glück erwerben. Den wird Gott wiederum verderben, Der seinen Tempel hier verdirbt. Wie blühte nicht des Jünglings Jugend! Doch er vergaß den Weg der Tugend, Und seine Kräfte sind verzehrt. Verwesung schändet sein Gesichte Und predigt schrecklich die Geschichte Der Lüste, die den Leib verheert. So rächt die Wollust an den Frechen Früh oder später die Verbrechen Und züchtigt dich mit harter Hand. Jhr Gift wird dein Gewissen quälen; Sie raubet dir das Licht der Seelen, Und lohnet dir mit Unverstand!

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Zitationshilfe: Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/141>, abgerufen am 21.11.2024.