Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434des Körpers dienen und daher Eckel verursachen, haben für die Erhaltung der Menschen einen so wichtigen Zweck, und ihre Einrichtung ist dazu so höchst vollkommen, als die Einrichtung eines jeden Gliedes an unserm Körper zu seinem besondern Zweck ist. Laßt uns also über nichts, was Gottes Werk ist, leichtsinnig denken, sondern ihn vielmehr durch Bewunderung seiner Werke ehren, und alles, was um und an uns ist, nach seiner gütigen Absicht gebrauchen. So wenig wir nun Gottes Einrichtung bei dem Bau der Blume begreifen können, so wenig begreifen wir auch das Wundervolle bei der Erzeugung des Menschen. So viel wissen wir aber, daß in dem männlichen Körper, durch die Nahrung, die der Mensch genießt, gewisse sehr feine und edle Säfte zubereitet werden, die bei der Zeugung des Menschen das sind, was bei den Blumen die in den Staubkügelchen enthaltene Feuchtigkeit; also das Mittel, wodurch der in dem weiblichen Körper enthaltene Keim belebt wird. Durch diese Säfte, die man daher auch Zeugungssäfte, oder mit einem Ausdruck, der von des Körpers dienen und daher Eckel verursachen, haben für die Erhaltung der Menschen einen so wichtigen Zweck, und ihre Einrichtung ist dazu so höchst vollkommen, als die Einrichtung eines jeden Gliedes an unserm Körper zu seinem besondern Zweck ist. Laßt uns also über nichts, was Gottes Werk ist, leichtsinnig denken, sondern ihn vielmehr durch Bewunderung seiner Werke ehren, und alles, was um und an uns ist, nach seiner gütigen Absicht gebrauchen. So wenig wir nun Gottes Einrichtung bei dem Bau der Blume begreifen können, so wenig begreifen wir auch das Wundervolle bei der Erzeugung des Menschen. So viel wissen wir aber, daß in dem männlichen Körper, durch die Nahrung, die der Mensch genießt, gewisse sehr feine und edle Säfte zubereitet werden, die bei der Zeugung des Menschen das sind, was bei den Blumen die in den Staubkügelchen enthaltene Feuchtigkeit; also das Mittel, wodurch der in dem weiblichen Körper enthaltene Keim belebt wird. Durch diese Säfte, die man daher auch Zeugungssäfte, oder mit einem Ausdruck, der von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0033" n="325"/> des Körpers dienen und daher Eckel verursachen, haben für die Erhaltung der Menschen einen so wichtigen Zweck, und ihre Einrichtung ist dazu so höchst vollkommen, als die Einrichtung eines jeden Gliedes an unserm Körper zu seinem besondern Zweck ist. Laßt uns also über nichts, was Gottes Werk ist, leichtsinnig denken, sondern ihn vielmehr durch Bewunderung seiner Werke ehren, und alles, was um und an uns ist, nach seiner gütigen Absicht gebrauchen.</p> <p>So wenig wir nun Gottes Einrichtung bei dem Bau der Blume begreifen können, so wenig begreifen wir auch das Wundervolle bei der Erzeugung des Menschen. So viel wissen wir aber, daß in dem männlichen Körper, durch die Nahrung, die der Mensch genießt, gewisse sehr feine und edle Säfte zubereitet werden, die bei der Zeugung des Menschen das sind, was bei den Blumen die in den Staubkügelchen enthaltene Feuchtigkeit; also das Mittel, wodurch der in dem weiblichen Körper enthaltene Keim belebt wird.</p> <p>Durch diese Säfte, die man daher auch Zeugungssäfte, oder mit einem Ausdruck, der von </p> </div> </body> </text> </TEI> [325/0033]
des Körpers dienen und daher Eckel verursachen, haben für die Erhaltung der Menschen einen so wichtigen Zweck, und ihre Einrichtung ist dazu so höchst vollkommen, als die Einrichtung eines jeden Gliedes an unserm Körper zu seinem besondern Zweck ist. Laßt uns also über nichts, was Gottes Werk ist, leichtsinnig denken, sondern ihn vielmehr durch Bewunderung seiner Werke ehren, und alles, was um und an uns ist, nach seiner gütigen Absicht gebrauchen.
So wenig wir nun Gottes Einrichtung bei dem Bau der Blume begreifen können, so wenig begreifen wir auch das Wundervolle bei der Erzeugung des Menschen. So viel wissen wir aber, daß in dem männlichen Körper, durch die Nahrung, die der Mensch genießt, gewisse sehr feine und edle Säfte zubereitet werden, die bei der Zeugung des Menschen das sind, was bei den Blumen die in den Staubkügelchen enthaltene Feuchtigkeit; also das Mittel, wodurch der in dem weiblichen Körper enthaltene Keim belebt wird.
Durch diese Säfte, die man daher auch Zeugungssäfte, oder mit einem Ausdruck, der von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T07:52:44Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T07:52:44Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-06-18T07:52:44Z)
Weitere Informationen:Als Grundlage dienen die Wikisource-Editionsrichtlinien.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |