Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434Umständen erblicken. Die Schaamtheile ihres Körpers, die sie gemißbraucht haben, sind oft ihre bittern Ankläger, wenn sie sich den Händen der Wundärzte zu ihrer großen Beschämung unterwerfen müssen. Jch habe einen schöngebildeten gesunden Menschen gekannt, der so unglücklich wurde, sich mit Lastern der Unkeuschheit zu beflecken. Ausser vielen andern Krankheiten zog er sich einen unheilbaren Schaden an den Schaamthellen zu, den er einem Arzte zu entdecken sich entsahe. Er mußte endlich doch diesen beschämenden Schritt thun, und sich durch das Messer des Wundarztes erbärmlich verstümmeln lassen, um sein elendes Leben sich noch eine kurze Zeit zu erhalten. Kurz, es läßt sich nichts so eckelhaftes und schmerzliches gedenken, was nicht mit den Krankheiten verbunden wäre, die aus der Unkeuschheit entstehen, und wir müßen glauben, daß Gott seine strafende Hand hier vorzüglich zeigen wolle, um Menschen mit Abscheu gegen ein Laster zu erfüllen, das seinen Endzwecken so sehr entgegen ist. Umständen erblicken. Die Schaamtheile ihres Körpers, die sie gemißbraucht haben, sind oft ihre bittern Ankläger, wenn sie sich den Händen der Wundärzte zu ihrer großen Beschämung unterwerfen müssen. Jch habe einen schöngebildeten gesunden Menschen gekannt, der so unglücklich wurde, sich mit Lastern der Unkeuschheit zu beflecken. Ausser vielen andern Krankheiten zog er sich einen unheilbaren Schaden an den Schaamthellen zu, den er einem Arzte zu entdecken sich entsahe. Er mußte endlich doch diesen beschämenden Schritt thun, und sich durch das Messer des Wundarztes erbärmlich verstümmeln lassen, um sein elendes Leben sich noch eine kurze Zeit zu erhalten. Kurz, es läßt sich nichts so eckelhaftes und schmerzliches gedenken, was nicht mit den Krankheiten verbunden wäre, die aus der Unkeuschheit entstehen, und wir müßen glauben, daß Gott seine strafende Hand hier vorzüglich zeigen wolle, um Menschen mit Abscheu gegen ein Laster zu erfüllen, das seinen Endzwecken so sehr entgegen ist. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0050" n="342"/> Umständen erblicken. Die Schaamtheile ihres Körpers, die sie gemißbraucht haben, sind oft ihre bittern Ankläger, wenn sie sich den Händen der Wundärzte zu ihrer großen Beschämung unterwerfen müssen. Jch habe einen schöngebildeten gesunden Menschen gekannt, der so unglücklich wurde, sich mit Lastern der Unkeuschheit zu beflecken. Ausser vielen andern Krankheiten zog er sich einen unheilbaren Schaden an den Schaamthellen zu, den er einem Arzte zu entdecken sich entsahe. Er mußte endlich doch diesen beschämenden Schritt thun, und sich durch das Messer des Wundarztes erbärmlich verstümmeln lassen, um sein elendes Leben sich noch eine kurze Zeit zu erhalten. Kurz, es läßt sich nichts so eckelhaftes und schmerzliches gedenken, was nicht mit den Krankheiten verbunden wäre, die aus der Unkeuschheit entstehen, und wir müßen glauben, daß Gott seine strafende Hand hier vorzüglich zeigen wolle, um Menschen mit Abscheu gegen ein Laster zu erfüllen, das seinen Endzwecken so sehr entgegen ist.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [342/0050]
Umständen erblicken. Die Schaamtheile ihres Körpers, die sie gemißbraucht haben, sind oft ihre bittern Ankläger, wenn sie sich den Händen der Wundärzte zu ihrer großen Beschämung unterwerfen müssen. Jch habe einen schöngebildeten gesunden Menschen gekannt, der so unglücklich wurde, sich mit Lastern der Unkeuschheit zu beflecken. Ausser vielen andern Krankheiten zog er sich einen unheilbaren Schaden an den Schaamthellen zu, den er einem Arzte zu entdecken sich entsahe. Er mußte endlich doch diesen beschämenden Schritt thun, und sich durch das Messer des Wundarztes erbärmlich verstümmeln lassen, um sein elendes Leben sich noch eine kurze Zeit zu erhalten. Kurz, es läßt sich nichts so eckelhaftes und schmerzliches gedenken, was nicht mit den Krankheiten verbunden wäre, die aus der Unkeuschheit entstehen, und wir müßen glauben, daß Gott seine strafende Hand hier vorzüglich zeigen wolle, um Menschen mit Abscheu gegen ein Laster zu erfüllen, das seinen Endzwecken so sehr entgegen ist.
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Zitationshilfe: | Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/50>, abgerufen am 16.07.2024. |