gedachten Raumelementen sich beschäftigt, wo- durch die physische Natur der Körper fast ganz verloren geht. So lassen sich wohl, um den Sinn unserer Behauptung durch ein Beispiel zu erläu- tern, Körper in der Natur denken, die aus lauter gleichen Elementen bestehen, deren Stellung zu einander aber, in einer Richtung genommen, eine andere sein könnte, als in einer andern Richtung; solche Körper könnten dann, wie unsere Darstel- lungsweise sogleich zu erkennen gibt, nach der einen Richtung die Elektrizität auf eine andere Weise leiten, als nach der andern, während sie demungeachtet gleichartig und gleich dicht er- scheinen könnten. In einem solchen Falle, wenn er vorkäme, müsste man nach Laplace zu Be- trachtungen, die dem allgemeinen Gange fremd geblieben sind, seine Zuflucht nehmen. Umge- kehrt gibt die Art, wie die Körper leiten, ein Mittel an die Hand, durch das wir befugt wer- den, auf ihren innern Bau zu schliessen, was wir, bei der fast gänzlichen Unbekanntschaft mit dem- selben, nicht von der Hand weisen wollen. Schliesslich fügen wir noch hinzu, dass diese un- sere bisher entwickelte Ansicht der Molekularwir-
gedachten Raumelementen sich beschäftigt, wo- durch die physische Natur der Körper fast ganz verloren geht. So lassen sich wohl, um den Sinn unserer Behauptung durch ein Beispiel zu erläu- tern, Körper in der Natur denken, die aus lauter gleichen Elementen bestehen, deren Stellung zu einander aber, in einer Richtung genommen, eine andere sein könnte, als in einer andern Richtung; solche Körper könnten dann, wie unsere Darstel- lungsweise sogleich zu erkennen gibt, nach der einen Richtung die Elektrizität auf eine andere Weise leiten, als nach der andern, während sie demungeachtet gleichartig und gleich dicht er- scheinen könnten. In einem solchen Falle, wenn er vorkäme, müſste man nach Laplace zu Be- trachtungen, die dem allgemeinen Gange fremd geblieben sind, seine Zuflucht nehmen. Umge- kehrt gibt die Art, wie die Körper leiten, ein Mittel an die Hand, durch das wir befugt wer- den, auf ihren innern Bau zu schlieſsen, was wir, bei der fast gänzlichen Unbekanntschaft mit dem- selben, nicht von der Hand weisen wollen. Schlieſslich fügen wir noch hinzu, daſs diese un- sere bisher entwickelte Ansicht der Molekularwir-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0116"n="106"/><hirendition="#i">gedachten</hi> Raumelementen sich beschäftigt, wo-<lb/>
durch die physische Natur der Körper fast ganz<lb/>
verloren geht. So lassen sich wohl, um den Sinn<lb/>
unserer Behauptung durch ein Beispiel zu erläu-<lb/>
tern, Körper in der Natur denken, die aus lauter<lb/>
gleichen Elementen bestehen, deren Stellung zu<lb/>
einander aber, in einer Richtung genommen, eine<lb/>
andere sein könnte, als in einer andern Richtung;<lb/>
solche Körper könnten dann, wie unsere Darstel-<lb/>
lungsweise sogleich zu erkennen gibt, nach der<lb/>
einen Richtung die Elektrizität auf eine andere<lb/>
Weise leiten, als nach der andern, während sie<lb/>
demungeachtet gleichartig und gleich dicht er-<lb/>
scheinen könnten. In einem solchen Falle, wenn<lb/>
er vorkäme, müſste man nach <hirendition="#i">Laplace</hi> zu Be-<lb/>
trachtungen, die dem allgemeinen Gange fremd<lb/>
geblieben sind, seine Zuflucht nehmen. Umge-<lb/>
kehrt gibt die Art, wie die Körper leiten, ein<lb/>
Mittel an die Hand, durch das wir befugt wer-<lb/>
den, auf ihren innern Bau zu schlieſsen, was wir,<lb/>
bei der fast gänzlichen Unbekanntschaft mit dem-<lb/>
selben, nicht von der Hand weisen wollen.<lb/>
Schlieſslich fügen wir noch hinzu, daſs diese un-<lb/>
sere bisher entwickelte Ansicht der Molekularwir-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[106/0116]
gedachten Raumelementen sich beschäftigt, wo-
durch die physische Natur der Körper fast ganz
verloren geht. So lassen sich wohl, um den Sinn
unserer Behauptung durch ein Beispiel zu erläu-
tern, Körper in der Natur denken, die aus lauter
gleichen Elementen bestehen, deren Stellung zu
einander aber, in einer Richtung genommen, eine
andere sein könnte, als in einer andern Richtung;
solche Körper könnten dann, wie unsere Darstel-
lungsweise sogleich zu erkennen gibt, nach der
einen Richtung die Elektrizität auf eine andere
Weise leiten, als nach der andern, während sie
demungeachtet gleichartig und gleich dicht er-
scheinen könnten. In einem solchen Falle, wenn
er vorkäme, müſste man nach Laplace zu Be-
trachtungen, die dem allgemeinen Gange fremd
geblieben sind, seine Zuflucht nehmen. Umge-
kehrt gibt die Art, wie die Körper leiten, ein
Mittel an die Hand, durch das wir befugt wer-
den, auf ihren innern Bau zu schlieſsen, was wir,
bei der fast gänzlichen Unbekanntschaft mit dem-
selben, nicht von der Hand weisen wollen.
Schlieſslich fügen wir noch hinzu, daſs diese un-
sere bisher entwickelte Ansicht der Molekularwir-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/116>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.