Ohr, Julie: Die Studentin der Gegenwart. München-Gern, 1909.Geleitwort. Die deutsche akademische Frauenbewegung hat eine etwa Die vorliegende kleine Schrift soll namentlich diese München. Geleitwort. Die deutsche akademische Frauenbewegung hat eine etwa Die vorliegende kleine Schrift soll namentlich diese München. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="[4]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Geleitwort</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Die deutsche akademische Frauenbewegung hat eine etwa<lb/> fünfzehnjährige Vergangenheit. Jn ihrem Beginn zeigte<lb/> sie eine lebhafte Tätigkeit nach außen und lenkte die Auf-<lb/> merksamkeit der Gebildeten stark auf ihre Entwicklung. Jetzt<lb/> ist eine zweite Periode eingetreten, wo diese Bewegung sich<lb/> verbreitert, beruhigt, mehr im Stillen wirkt. Daneben<lb/> zeigen sich aber ganz offenbare Stillstände und Stok-<lb/> kungen. Hoffnungen, die anfänglich auf die Studentin-<lb/> nen gesetzt wurden, sind nicht in Erfüllung gegangen; die<lb/> modern gerichtete Studentenschaft und die Frauenbewe-<lb/> gung beklagen sich über die Teilnahmslosigkeit der stu-<lb/> dierenden Frau.</p><lb/> <p>Die vorliegende kleine Schrift soll namentlich diese<lb/> letzten Momente herausheben und ihre Ursachen beleuchten.<lb/> Sie will auf die Art und Weise einer etwaigen Abhilfe ein-<lb/> gehen. Als Akademikerin glaubt die Verfasserin aus per-<lb/> sönlichen Erfahrungen heraus manche Winke, manche Anre-<lb/> gung geben zu können. Sie hofft das Jnteresse der all-<lb/> gemeinen Frauenbewegung auf diesen ihren Zweig lenken<lb/> zu können, namentlich aber alle diejenigen, die auf dem<lb/> Prinzip der Koedukation stehen, zur regen Mitarbeit an<lb/> der akademischen Frauenbewegung zu veranlassen.</p><lb/> <dateline>München.</dateline> <byline><hi rendition="#g">Julie Ohr</hi>, Aerztin.</byline><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0003]
Geleitwort.
Die deutsche akademische Frauenbewegung hat eine etwa
fünfzehnjährige Vergangenheit. Jn ihrem Beginn zeigte
sie eine lebhafte Tätigkeit nach außen und lenkte die Auf-
merksamkeit der Gebildeten stark auf ihre Entwicklung. Jetzt
ist eine zweite Periode eingetreten, wo diese Bewegung sich
verbreitert, beruhigt, mehr im Stillen wirkt. Daneben
zeigen sich aber ganz offenbare Stillstände und Stok-
kungen. Hoffnungen, die anfänglich auf die Studentin-
nen gesetzt wurden, sind nicht in Erfüllung gegangen; die
modern gerichtete Studentenschaft und die Frauenbewe-
gung beklagen sich über die Teilnahmslosigkeit der stu-
dierenden Frau.
Die vorliegende kleine Schrift soll namentlich diese
letzten Momente herausheben und ihre Ursachen beleuchten.
Sie will auf die Art und Weise einer etwaigen Abhilfe ein-
gehen. Als Akademikerin glaubt die Verfasserin aus per-
sönlichen Erfahrungen heraus manche Winke, manche Anre-
gung geben zu können. Sie hofft das Jnteresse der all-
gemeinen Frauenbewegung auf diesen ihren Zweig lenken
zu können, namentlich aber alle diejenigen, die auf dem
Prinzip der Koedukation stehen, zur regen Mitarbeit an
der akademischen Frauenbewegung zu veranlassen.
München. Julie Ohr, Aerztin.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Frauenstudium, betreut von Andreas Neumann und Anna Pfundt, FSU Jena
und JLU Gießen : Bereitstellung der
Texttranskription.
(2022-08-08T09:56:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle
Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand
zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen
muss.
Anna Pfundt, Dennis Dietrich: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2022-08-08T09:56:42Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: gekennzeichnet; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |