Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.Zuweilen sieht man drei dieser Schneken in Der
Zuweilen sieht man drei dieſer Schneken in Der
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Zuweilen sieht man drei dieſer Schneken in
Einer Begattung; eine davon vertritt blos
die Stelle eines Weibchens, auf dem Rüken
ihrer Schale sizt eine andere, die der er-
ſten das männliche Zeugungsglied in die
Vulva bringt, auf dem Rüken dieſer zwei-
ten ſizt eine dritte, die ihr auch die männ-
liche Ruthe in der Vulva hält, während
sie die erſte befruchtet; so könnte die
dritte wieder von einer vierten u. s. f. be-
fruchtet werden, wo dann jede, selbſt die
erſte und lezte, wenn man dieſe Kette ge-
schloſſen denkt, zugleich männlich und
weiblich iſt, aber nicht wechſelſeitig, wie
bei den Landſchneken, sondern nur durch
eine dritte hinzukommende, sie sind
daher wahre Trikliniſten. Uebrigens
kann ich dieſe Behauptung, als befruch-
tete jede Schneke sich selbſt wegen dem
undurchborten Penis, und die Begattung
diene nur, Gott weiſs, zu welchem Kizel,
für falſch erklären, da der Penis wirklich,
auch in Helix Pomatia durchbort
iſt; von dem lächerlichen Abſchieſsen des
Liebespfeils, des ewigen Romans der Na-
turforſcher, sollte aber kein Wort mehr
verloren werden.
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