Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.Der Vogel hat unter allen Thieren, Die
Der Vogel hat unter allen Thieren, Die
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Der Vogel hat unter allen Thieren,
selbſt die am höchſten ſtehenden Säugthie-
re, wenn man die Windung der Schneke
abrechnet, nicht ausgenommen, den aus-
gebildetſten Hörſinn, die Theile seines
Ohrs sind gegen die der Fiſche und der
Amphibien, mit denen er doch auf glei-
cher Stuffe ſteht, aufs vollkommenſte vor-
handen. Die Vögel beſizen die wahre an-
geborne Muſik, auch beweiſen sie ihre
Stelle durch die Liebe zu den Metallen,
und endlich durch das groſse Phenomen
des Wegziehens zu beſtimmter Zeit und
auf beſtimmten Wegen, welches Phenomen
durch das Zuſammenfallen mit dem Auf-
wachen und mit der Richtung der magne-
tiſchen Thätigkeit der Erde, allein be-
greiflich wird: ihre Reiſen sind Abſtoſsun-
gen und Anziehungen zwiſchen dem nörd-
lichen und ſüdlichen Pole, welche im
Frühjahr und im Herbſte nothwendig ein-
treten müſſen, da dann der Erdmagnetis-
mus die gröſsten Variationen erleidet —
die Vögel sind wie die Metalle Producte
des magnetiſchen Theils der Welt, und da-
her der ins groſse gehende Parallelismus.
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