hörend, sind schon unterjocht, verkalken sich aber doch meistens langsam und mit Schwierigkeit, daher sie im Ganzen un- endlich weit von dem Wasserstoff und Schwefel entfernt stehen.
Die Cohäsion ist bei ihnen nicht mehr auf eine unbiegsame, gerade Linie be- schränkt wie bei den Erden; sie lassen sich durch Dehnbarkeit, Strekbarkeit etc. schon dem Kreise näher bringen, auch ist ihre Krystallisation nicht mehr so scharf und linig wie bei den Erden, sie verzweigen sich mehr in Flächen, und sind eben we- gen dieser mindern Starrheit nicht mehr durchsichtig, sondern meistens dem Lichte homogener, daher das mannichfaltige Far- benspiel ihrer Oxyde, Erze und selbst der Könige: der Glanz aber ist vollkommenes Zurükwerfen des Lichts, wie bei den wei- ssen Erden nur mit dem Unterschiede, dass dieses Phenomen zwischen zwei schief entgegengesezten Functionen statt findet; es ist ein Mangel des dynamischen Verhältnisses zum Lichte, daher ein me- chanisches Zurückwerfen desselben, der Glanz ist für die Metalle das, was die
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hörend, ſind schon unterjocht, verkalken ſich aber doch meiſtens langsam und mit Schwierigkeit, daher ſie im Ganzen un- endlich weit von dem Waſſerſtoff und Schwefel entfernt ſtehen.
Die Cohäſion iſt bei ihnen nicht mehr auf eine unbiegsame, gerade Linie be- schränkt wie bei den Erden; ſie laſſen ſich durch Dehnbarkeit, Strekbarkeit etc. schon dem Kreise näher bringen, auch iſt ihre Kryſtallisation nicht mehr so scharf und linig wie bei den Erden, ſie verzweigen ſich mehr in Flächen, und ſind eben we- gen dieser mindern Starrheit nicht mehr durchſichtig, sondern meiſtens dem Lichte homogener, daher das mannichfaltige Far- benspiel ihrer Oxyde, Erze und selbſt der Könige: der Glanz aber iſt vollkommenes Zurükwerfen des Lichts, wie bei den wei- ſsen Erden nur mit dem Unterschiede, daſs dieses Phenomen zwischen zwei schief entgegengesezten Functionen ſtatt findet; es iſt ein Mangel des dynamischen Verhältniſſes zum Lichte, daher ein me- chanisches Zurückwerfen deſſelben, der Glanz iſt für die Metalle das, was die
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hörend, ſind schon unterjocht, verkalken
ſich aber doch meiſtens langsam und mit
Schwierigkeit, daher ſie im Ganzen un-
endlich weit von dem Waſſerſtoff und
Schwefel entfernt ſtehen.
Die Cohäſion iſt bei ihnen nicht mehr
auf eine unbiegsame, gerade Linie be-
schränkt wie bei den Erden; ſie laſſen ſich
durch Dehnbarkeit, Strekbarkeit etc. schon
dem Kreise näher bringen, auch iſt ihre
Kryſtallisation nicht mehr so scharf und
linig wie bei den Erden, ſie verzweigen
ſich mehr in Flächen, und ſind eben we-
gen dieser mindern Starrheit nicht mehr
durchſichtig, sondern meiſtens dem Lichte
homogener, daher das mannichfaltige Far-
benspiel ihrer Oxyde, Erze und selbſt der
Könige: der Glanz aber iſt vollkommenes
Zurükwerfen des Lichts, wie bei den wei-
ſsen Erden nur mit dem Unterschiede,
daſs dieses Phenomen zwischen zwei
schief entgegengesezten Functionen ſtatt
findet; es iſt ein Mangel des dynamischen
Verhältniſſes zum Lichte, daher ein me-
chanisches Zurückwerfen deſſelben, der
Glanz iſt für die Metalle das, was die
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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/53>, abgerufen am 16.02.2025.
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