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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

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nismus mit dem Flüssigen bildend, ist
nothwendig Gefäss; daher fangt jede Or-
ganisation mit dem Gefässbau an, ver-
mittelt durch erdische und metallische
Action.

Das Metall ist die secundare Erde, es
ist in diese wie eingegossen, da es nur nach
einer bestimmten Richtung, nach der mag-
netischen projicirt ist, die Erde aber ist
das Universale aller Materien, die nur
durch sie Haltung und Stelle erhalten, sie
ist das Behältniss aller Materien, daher ist
sie es auch in den organischen Reichen,
dem getreuen Nachbilde des grossen Na-
turreichs. Gemäss der Erdaction erhält
der Organismus seine Begränzung, seine
Bedekung, gemäss der Metallaction sein
determinirtes starres System, und gemäss
der galvanischen Function, oder dem ei-
gentlich Synthetischen der Korallenwelt,
das Gefässsystem.

Bedekendes, starres und Gefässsystem
liegen also auf der positiven Seite der
Natur, diese hat aber in sich das Princip
der Zeit, der Bewegung, daher werden auch

die

nismus mit dem Flüssigen bildend, iſt
nothwendig Gefäſs; daher fangt jede Or-
ganisation mit dem Gefäſsbau an, ver-
mittelt durch erdische und metallische
Action.

Das Metall iſt die secundare Erde, es
iſt in diese wie eingegoſſen, da es nur nach
einer beſtimmten Richtung, nach der mag-
netischen projicirt iſt, die Erde aber iſt
das Universale aller Materien, die nur
durch ſie Haltung und Stelle erhalten, ſie
iſt das Behältniſs aller Materien, daher iſt
sie es auch in den organiſchen Reichen,
dem getreuen Nachbilde des groſsen Na-
turreichs. Gemäſs der Erdaction erhält
der Organismus seine Begränzung, seine
Bedekung, gemäſs der Metallaction sein
determinirtes ſtarres Syſtem, und gemäſs
der galvanischen Function, oder dem ei-
gentlich Synthetischen der Korallenwelt,
das Gefäſssyſtem.

Bedekendes, ſtarres und Gefäſssyſtem
liegen also auf der positiven Seite der
Natur, dieſe hat aber in sich das Princip
der Zeit, der Bewegung, daher werden auch

die
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[56/0074] nismus mit dem Flüssigen bildend, iſt nothwendig Gefäſs; daher fangt jede Or- ganisation mit dem Gefäſsbau an, ver- mittelt durch erdische und metallische Action. Das Metall iſt die secundare Erde, es iſt in diese wie eingegoſſen, da es nur nach einer beſtimmten Richtung, nach der mag- netischen projicirt iſt, die Erde aber iſt das Universale aller Materien, die nur durch ſie Haltung und Stelle erhalten, ſie iſt das Behältniſs aller Materien, daher iſt sie es auch in den organiſchen Reichen, dem getreuen Nachbilde des groſsen Na- turreichs. Gemäſs der Erdaction erhält der Organismus seine Begränzung, seine Bedekung, gemäſs der Metallaction sein determinirtes ſtarres Syſtem, und gemäſs der galvanischen Function, oder dem ei- gentlich Synthetischen der Korallenwelt, das Gefäſssyſtem. Bedekendes, ſtarres und Gefäſssyſtem liegen also auf der positiven Seite der Natur, dieſe hat aber in sich das Princip der Zeit, der Bewegung, daher werden auch die

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Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/74>, abgerufen am 24.11.2024.