Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.Jch erkenne aber gleichwol vnd bekenne/ daß der Persianer Hakvvirdi, Jch weiß wol/ daß gegen E. F. Gn. an mir ohne diß offt erwiesene Was nach diesem/ vnd bißher von E. F. Gn. ich in meiner vnter- Wor- (A) iij
Jch erkeñe aber gleichwol vnd bekeñe/ daß der Perſianer Hakvvirdi, Jch weiß wol/ daß gegen E. F. Gn. an mir ohne diß offt erwieſene Was nach dieſem/ vnd bißher von E. F. Gn. ich in meiner vnter- Wor- (A) iij
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <pb facs="#f0013"/> <p>Jch erkeñe aber gleichwol vnd bekeñe/ daß der Perſianer <hi rendition="#aq">Hakvvirdi,</hi><lb/> welchen E. F. Gn. neben andern Vrſachen/ auch darumb/ daß er mir in<lb/> Wiſſenſchaft der Sprachen/ vnd andern noch vnbekanten Dingen/ beſ-<lb/> ſer Nachricht gebe/ am Gottorffiſchen Hoffe/ nicht mit geringen Vnko-<lb/> ſten bißher gehalten haben/ vnd noch halten/ mir in vielen behuͤlfflich ge-<lb/> weſen. Weil derwegen in dieſem Fall alles durch vnterſchiedliche We-<lb/> ge von E. F. Gn. Mildigkeit/ als aus einem reichen Brunnen/ mir vnd<lb/> andern zu gute hergefloſſen/ iſts auch billich/ daß E. F. Gn. ich dieſe mei-<lb/> ne wenige Arbeit in tieffer Demuth vnd gehorſamer Danckbarkeit hin-<lb/> wiederumb <hi rendition="#aq">offerire</hi> vnd zueigne/ der vnterthaͤnigen Zuveꝛſicht/ E. F. G.<lb/> werden daran ein gnaͤdiges Wolgefallen haben.</p><lb/> <p>Jch weiß wol/ daß gegen E. F. Gn. an mir ohne diß offt erwieſene<lb/> hohe Gnade vnd Wolthaten zurechnen/ ich hiermit meine Schuldigkeit<lb/> viel zu wenig ablege. Dann in Erwegung/ daß man nach des <hi rendition="#aq">Ariſtotelis</hi><lb/> Außſpruch/ <hi rendition="#aq">Dijs, parentibus & præceptoribus</hi> nicht gleichgeltenden<lb/> Danck erweiſen kan/ befinde ich dißfals in gewiſſem <hi rendition="#aq">reſpect</hi> gegen E. F.<lb/> Gn. mich dreyfach verpflichtet zu ſeyn. Nicht zwar/ daß ich ſchmeichel-<lb/> haffter Weiſe E. F. Gn. zum Gotte machen wolte; Wenn aber den <hi rendition="#aq">Vir-<lb/> gilium</hi> die hohen Wolthaten/ die jhm der Kaͤyſer <hi rendition="#aq">Auguſtus</hi> bey dem<lb/> durchs Kriegesweſen zerꝛuͤttetem Zuſtand ſeines Vaterlandes erzeiget/<lb/> bewogen/ daß er von jhm/ dem <hi rendition="#aq">Auguſto,</hi> geſchrieben:<lb/><quote><hi rendition="#aq">——DEUS nobis hæc otia fecit.<lb/> Namq; erit ille mihi ſemper DEUS — —</hi></quote><lb/> So mag ich auch wol ſagen/ daß/ als <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1633 das leidige Krie-<lb/> gesweſen/ gleich einer Suͤndfluth/ mit Macht auff die gute Stadt<lb/> Leipzig/ als auff mein <hi rendition="#aq">Mantua</hi> gedrungen kam/ vnd vnter andern Ein-<lb/> wohnern viel der <hi rendition="#aq">Univerſitet</hi> Verwandten ſich von dar begeben/ vnd<lb/> auch ſagen muſten:<lb/><cit><quote><hi rendition="#aq">Nos patriæ fines, nos dulcia linquimus arva!</hi></quote></cit><lb/> E. F. Gn. mich vnter jhren gnaͤdigen Schutz/ gleich als in ein <hi rendition="#aq">Aſylum<lb/> divinum</hi> auffgenommen hat. Jch geſchweige/ daß E. F. Gn. auch <hi rendition="#aq">in<lb/> foro,</hi> bey gewiſſen Faͤllen mir/ wenn ich des Koͤnigs Davids Wort<lb/> (<hi rendition="#aq">Pſ:</hi> 82) von ſolcher hohen Obrigkeitvnd Richtern gebrauchen mag/ als<lb/> ein Gott erſchienen/ vnd Recht geſchaffet.</p><lb/> <p>Was nach dieſem/ vnd bißher von E. F. Gn. ich in meiner vnter-<lb/> thaͤnigen <hi rendition="#aq">function</hi> zu Hoffe fuͤr hohe Wolthaten genoſſen/ vnd wie Sie<lb/> ſich/ gleich gegen allen Vnterthanen als ein rechter <hi rendition="#aq">Pater patriæ,</hi> alſo<lb/> auch gegen mir reichlich erwieſen/ iſt an E. F. G. Hoffſtatt ſatſam bekant.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">(A) iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Wor-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0013]
Jch erkeñe aber gleichwol vnd bekeñe/ daß der Perſianer Hakvvirdi,
welchen E. F. Gn. neben andern Vrſachen/ auch darumb/ daß er mir in
Wiſſenſchaft der Sprachen/ vnd andern noch vnbekanten Dingen/ beſ-
ſer Nachricht gebe/ am Gottorffiſchen Hoffe/ nicht mit geringen Vnko-
ſten bißher gehalten haben/ vnd noch halten/ mir in vielen behuͤlfflich ge-
weſen. Weil derwegen in dieſem Fall alles durch vnterſchiedliche We-
ge von E. F. Gn. Mildigkeit/ als aus einem reichen Brunnen/ mir vnd
andern zu gute hergefloſſen/ iſts auch billich/ daß E. F. Gn. ich dieſe mei-
ne wenige Arbeit in tieffer Demuth vnd gehorſamer Danckbarkeit hin-
wiederumb offerire vnd zueigne/ der vnterthaͤnigen Zuveꝛſicht/ E. F. G.
werden daran ein gnaͤdiges Wolgefallen haben.
Jch weiß wol/ daß gegen E. F. Gn. an mir ohne diß offt erwieſene
hohe Gnade vnd Wolthaten zurechnen/ ich hiermit meine Schuldigkeit
viel zu wenig ablege. Dann in Erwegung/ daß man nach des Ariſtotelis
Außſpruch/ Dijs, parentibus & præceptoribus nicht gleichgeltenden
Danck erweiſen kan/ befinde ich dißfals in gewiſſem reſpect gegen E. F.
Gn. mich dreyfach verpflichtet zu ſeyn. Nicht zwar/ daß ich ſchmeichel-
haffter Weiſe E. F. Gn. zum Gotte machen wolte; Wenn aber den Vir-
gilium die hohen Wolthaten/ die jhm der Kaͤyſer Auguſtus bey dem
durchs Kriegesweſen zerꝛuͤttetem Zuſtand ſeines Vaterlandes erzeiget/
bewogen/ daß er von jhm/ dem Auguſto, geſchrieben:
——DEUS nobis hæc otia fecit.
Namq; erit ille mihi ſemper DEUS — —
So mag ich auch wol ſagen/ daß/ als Anno 1633 das leidige Krie-
gesweſen/ gleich einer Suͤndfluth/ mit Macht auff die gute Stadt
Leipzig/ als auff mein Mantua gedrungen kam/ vnd vnter andern Ein-
wohnern viel der Univerſitet Verwandten ſich von dar begeben/ vnd
auch ſagen muſten:
Nos patriæ fines, nos dulcia linquimus arva!
E. F. Gn. mich vnter jhren gnaͤdigen Schutz/ gleich als in ein Aſylum
divinum auffgenommen hat. Jch geſchweige/ daß E. F. Gn. auch in
foro, bey gewiſſen Faͤllen mir/ wenn ich des Koͤnigs Davids Wort
(Pſ: 82) von ſolcher hohen Obrigkeitvnd Richtern gebrauchen mag/ als
ein Gott erſchienen/ vnd Recht geſchaffet.
Was nach dieſem/ vnd bißher von E. F. Gn. ich in meiner vnter-
thaͤnigen function zu Hoffe fuͤr hohe Wolthaten genoſſen/ vnd wie Sie
ſich/ gleich gegen allen Vnterthanen als ein rechter Pater patriæ, alſo
auch gegen mir reichlich erwieſen/ iſt an E. F. G. Hoffſtatt ſatſam bekant.
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