Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

Bild:
<< vorherige Seite

vernichten / mit der Gnadenwahl jhren schendlichen abfall vom gehorsam des Glaubens dürffen schmücken. Sich des Göttlichen bunds also frech rhümen / da sie doch den Bund / wie Adam / mutwillig vbertretten / wie Hose. 6. steht / vnd damit Gottes raht / wie die widerteufferische Phariseer Luc. 7. vernichten vnd verachten. Haltens darfür / da Manasses / Saulus / allerley Schand / Mord vnd Gotteslesterung getriben / sind sie gleichwol heilig vnd selig / vnd auserwehlet gewesen. Da doch die Schrifft zeuget / das die Auserwehlten aus des Teuffels Reich vnd ewigem Tode durch vnuordiendteD. Luth. in Tom. ca. 35. legets besser aus / vnd beweiset das Esan habe busse gethan / vnd sey on zwei fel mit vielen seinen Nachkommen selig worden. Ob er gleichricht alle praerogatiuas electionis & primogeniturae welche Rom. 9. vers. 4. erzehlet / durch dis Busse wider erlangen können / Heb. 12. Gnad errettet werden. Aber dauon haben wir vor 7. Jahren geschrieben.

Paulus zun Römern durch das Exempel Jacobi vnd Esau / welche ob sie wol zugleich waren entpfangen / vnd keiner etwas guts oder böses gethan hatte / ist doch einer von Gott erwehlet / der ander verworffen / oder verlassen / Es kan aber Gott darumb nicht beschuldiget werden der vngerechtigkeit oder der grawsamkeit / sintemahl er niemand etwas schuldig ist / niemand vnschuldig verdammet / etc.

Bald darauff folgen diese wort: Dis Exempel ist voller Trostes / da wir sehen das die Kinder in Mutter leib verborgen / auch von Gott versorget werden / denn was wir von Johanne dem Teuffer / von Joremia / von Paulo dem Apostel lesen / das haben alle Heiligen auff sich gezogen. Dauid zwar / damit er sich selbs tröste / schreiet offtmahls / Du bist mein Gott von meiner Mutter leibe / Psal. 22. Vnd hernach: Dis preiset Gottes gütigkeit / vnd ist den Schwangern vnd allen Eltern ein grosser trost. Item, Durch solche Exempel werden die Widerteuffer widerleget / welche die Kindlein von der gemeinschafft der Kirchen ausschliessen / vnd sprechen / man sol sie nicht teuffen / aber es ist gewis / das

vernichten / mit der Gnadenwahl jhren schendlichen abfall vom gehorsam des Glaubens dürffen schmücken. Sich des Göttlichen bunds also frech rhümen / da sie doch den Bund / wie Adam / mutwillig vbertretten / wie Hose. 6. steht / vnd damit Gottes raht / wie die widerteufferische Phariseer Luc. 7. vernichten vnd verachten. Haltens darfür / da Manasses / Saulus / allerley Schand / Mord vnd Gotteslesterung getriben / sind sie gleichwol heilig vnd selig / vnd auserwehlet gewesen. Da doch die Schrifft zeuget / das die Auserwehlten aus des Teuffels Reich vnd ewigem Tode durch vnuordiendteD. Luth. in Tom. ca. 35. legets besser aus / vnd beweiset das Esan habe busse gethan / vnd sey on zwei fel mit vielen seinen Nachkommen selig worden. Ob er gleichricht alle praerogatiuas electionis & primogeniturae welche Rom. 9. vers. 4. erzehlet / durch dis Busse wider erlangen können / Heb. 12. Gnad errettet werden. Aber dauon haben wir vor 7. Jahren geschrieben.

Paulus zun Römern durch das Exempel Jacobi vnd Esau / welche ob sie wol zugleich waren entpfangen / vnd keiner etwas guts oder böses gethan hatte / ist doch einer von Gott erwehlet / der ander verworffen / oder verlassen / Es kan aber Gott darumb nicht beschuldiget werden der vngerechtigkeit oder der grawsamkeit / sintemahl er niemand etwas schuldig ist / niemand vnschuldig verdammet / etc.

Bald darauff folgen diese wort: Dis Exempel ist voller Trostes / da wir sehen das die Kinder in Mutter leib verborgen / auch von Gott versorget werden / denn was wir von Johanne dem Teuffer / von Joremia / von Paulo dem Apostel lesen / das haben alle Heiligen auff sich gezogen. Dauid zwar / damit er sich selbs tröste / schreiet offtmahls / Du bist mein Gott von meiner Mutter leibe / Psal. 22. Vnd hernach: Dis preiset Gottes gütigkeit / vnd ist den Schwangern vnd allen Eltern ein grosser trost. Item, Durch solche Exempel werden die Widerteuffer widerleget / welche die Kindlein von der gemeinschafft der Kirchen ausschliessen / vnd sprechen / man sol sie nicht teuffen / aber es ist gewis / das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0109" n="47"/>
vernichten / mit der                      Gnadenwahl jhren schendlichen abfall vom gehorsam des Glaubens dürffen                      schmücken. Sich des Göttlichen bunds also frech rhümen / da sie doch den Bund /                      wie Adam / mutwillig vbertretten / wie Hose. 6. steht / vnd damit Gottes raht /                      wie die widerteufferische Phariseer Luc. 7. vernichten vnd verachten. Haltens                      darfür / da Manasses / Saulus / allerley Schand / Mord vnd Gotteslesterung                      getriben / sind sie gleichwol heilig vnd selig / vnd auserwehlet gewesen. Da                      doch die Schrifft zeuget / das die Auserwehlten aus des Teuffels Reich vnd                      ewigem Tode durch vnuordiendte<note place="right">D. Luth. in Tom. ca.                          35. legets besser aus / vnd beweiset das Esan habe busse gethan / vnd sey on                          zwei fel mit vielen seinen Nachkommen selig worden. Ob er gleichricht alle                          praerogatiuas electionis &amp; primogeniturae welche Rom. 9. vers. 4.                          erzehlet / durch dis Busse wider erlangen können / Heb. 12.</note> Gnad                      errettet werden. Aber dauon haben wir vor 7. Jahren geschrieben.</p>
        <p>Paulus zun Römern durch das Exempel Jacobi vnd Esau / welche ob sie wol zugleich                      waren entpfangen / vnd keiner etwas guts oder böses gethan hatte / ist doch                      einer von Gott erwehlet / der ander verworffen / oder verlassen / Es kan aber                      Gott darumb nicht beschuldiget werden der vngerechtigkeit oder der grawsamkeit /                      sintemahl er niemand etwas schuldig ist / niemand vnschuldig verdammet /                      etc.</p>
        <p>Bald darauff folgen diese wort: Dis Exempel ist voller Trostes / da wir sehen das                      die Kinder in Mutter leib verborgen / auch von Gott versorget werden / denn was                      wir von Johanne dem Teuffer / von Joremia / von Paulo dem Apostel lesen / das                      haben alle Heiligen auff sich gezogen. Dauid zwar / damit er sich selbs tröste /                      schreiet offtmahls / Du bist mein Gott von meiner Mutter leibe / Psal. 22. Vnd                      hernach: Dis preiset Gottes gütigkeit / vnd ist den Schwangern vnd allen Eltern                      ein grosser trost. Item, Durch solche Exempel werden die Widerteuffer widerleget                      / welche die Kindlein von der gemeinschafft der Kirchen ausschliessen / vnd                      sprechen / man sol sie nicht teuffen / aber es ist gewis / das
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0109] vernichten / mit der Gnadenwahl jhren schendlichen abfall vom gehorsam des Glaubens dürffen schmücken. Sich des Göttlichen bunds also frech rhümen / da sie doch den Bund / wie Adam / mutwillig vbertretten / wie Hose. 6. steht / vnd damit Gottes raht / wie die widerteufferische Phariseer Luc. 7. vernichten vnd verachten. Haltens darfür / da Manasses / Saulus / allerley Schand / Mord vnd Gotteslesterung getriben / sind sie gleichwol heilig vnd selig / vnd auserwehlet gewesen. Da doch die Schrifft zeuget / das die Auserwehlten aus des Teuffels Reich vnd ewigem Tode durch vnuordiendte Gnad errettet werden. Aber dauon haben wir vor 7. Jahren geschrieben. D. Luth. in Tom. ca. 35. legets besser aus / vnd beweiset das Esan habe busse gethan / vnd sey on zwei fel mit vielen seinen Nachkommen selig worden. Ob er gleichricht alle praerogatiuas electionis & primogeniturae welche Rom. 9. vers. 4. erzehlet / durch dis Busse wider erlangen können / Heb. 12. Paulus zun Römern durch das Exempel Jacobi vnd Esau / welche ob sie wol zugleich waren entpfangen / vnd keiner etwas guts oder böses gethan hatte / ist doch einer von Gott erwehlet / der ander verworffen / oder verlassen / Es kan aber Gott darumb nicht beschuldiget werden der vngerechtigkeit oder der grawsamkeit / sintemahl er niemand etwas schuldig ist / niemand vnschuldig verdammet / etc. Bald darauff folgen diese wort: Dis Exempel ist voller Trostes / da wir sehen das die Kinder in Mutter leib verborgen / auch von Gott versorget werden / denn was wir von Johanne dem Teuffer / von Joremia / von Paulo dem Apostel lesen / das haben alle Heiligen auff sich gezogen. Dauid zwar / damit er sich selbs tröste / schreiet offtmahls / Du bist mein Gott von meiner Mutter leibe / Psal. 22. Vnd hernach: Dis preiset Gottes gütigkeit / vnd ist den Schwangern vnd allen Eltern ein grosser trost. Item, Durch solche Exempel werden die Widerteuffer widerleget / welche die Kindlein von der gemeinschafft der Kirchen ausschliessen / vnd sprechen / man sol sie nicht teuffen / aber es ist gewis / das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/109
Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/109>, abgerufen am 21.11.2024.