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Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.

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Väter erklerung des Spruchs Johan. 3 Das er nemlich rede von nothwendigkeit der heiligen Lauffe / dieselbige verdampt er / als daher die Nottauffe jhren vhrsprung habe.

2. Darnach setzet er seinen Dünckel darzu / nemblich / daßAberglauben sols sein / dem wort Gottes einfeltig gleuben. der alten Väter meinung für recht kündte gehalten werden / so man hindan gesetzt allen Aberglauben / die Tauffe anschawen würde / so fern wir dadurch eusserlich in die gesellschafft der Kirche auffgenommen werden / vnd die Tauff in vns die wolthat der Widergeburt versiegelt. Daher sie auch ein Bad der Widergeburt werde genennet.

Dis ist aber ein schendlicher Irrthumb / vnd erger / dennErinnerung vnd widerlegung der ersten Gloß. Tom. 2. Witteb. German. Von der Widertauff an zwene Pfarrherren / fol. 280. B. der Widerteuffer / wie auch darumb D. Luther der Zwinglischen Sacramentirer Irrthumb von der Tauffe erger nennet / denn der Widerteuffer Irrthumb / Denn die Widerteuffer behalten die krafft der Tauffe / daß sie von Sünden reinige. Die Caluinisten / insonderheit aber Zwinglius vnd Beza / der ja so grob ist / in collo. Mompel. (fol 118. ut sup.) machen nur eine Bedeutung draus / wie aus dem Deposition waschen der jungen Studenten.

3. Zum 3. macht er noch einen andern Dünckel dunckel / daß es in sicherer düncke sey / so man es nicht eigentlich von der Tauff verstehe / etc. Vrsach wird diese sein / ein Christ möcht der Caluinisten Betrug daraus mercken / da man es nicht mit gewaltsamen Glossen solt verdrehen.

4. Zum vierdten / erzehlet er etlicher Lehrer Gloß (nemlich Bullingers Decad. 5. Serm. 8. fol. 353.) welcher diese wort stracks Gleichnis weise aus legen / vnd eine Allegoriam daraus machen darff / also: wie die Krancken die Lufft verendern / vnd ander Wasser trincken müssen / Also müssen die des Geistes vnd Gemüths besserung vor die Hand nemen / die jhre angeborne verderbung austreiben / vnd ins Hi -

Väter erklerung des Spruchs Johan. 3 Das er nemlich rede von nothwendigkeit der heiligen Lauffe / dieselbige verdampt er / als daher die Nottauffe jhren vhrsprung habe.

2. Darnach setzet er seinen Dünckel darzu / nemblich / daßAberglauben sols sein / dem wort Gottes einfeltig gleuben. der alten Väter meinung für recht kündte gehalten werden / so man hindan gesetzt allen Aberglauben / die Tauffe anschawen würde / so fern wir dadurch eusserlich in die gesellschafft der Kirche auffgenommen werden / vnd die Tauff in vns die wolthat der Widergeburt versiegelt. Daher sie auch ein Bad der Widergeburt werde genennet.

Dis ist aber ein schendlicher Irrthumb / vnd erger / dennErinnerung vnd widerlegung der ersten Gloß. Tom. 2. Witteb. German. Von der Widertauff an zwene Pfarrherren / fol. 280. B. der Widerteuffer / wie auch darumb D. Luther der Zwinglischen Sacramentirer Irrthumb von der Tauffe erger nennet / denn der Widerteuffer Irrthumb / Denn die Widerteuffer behalten die krafft der Tauffe / daß sie von Sünden reinige. Die Caluinisten / insonderheit aber Zwinglius vnd Beza / der ja so grob ist / in collo. Mompel. (fol 118. ut sup.) machen nur eine Bedeutung draus / wie aus dem Deposition waschen der jungen Studenten.

3. Zum 3. macht er noch einen andern Dünckel dunckel / daß es in sicherer düncke sey / so man es nicht eigentlich von der Tauff verstehe / etc. Vrsach wird diese sein / ein Christ möcht der Caluinisten Betrug daraus mercken / da man es nicht mit gewaltsamen Glossen solt verdrehen.

4. Zum vierdten / erzehlet er etlicher Lehrer Gloß (nemlich Bullingers Decad. 5. Serm. 8. fol. 353.) welcher diese wort stracks Gleichnis weise aus legen / vnd eine Allegoriam daraus machen darff / also: wie die Krancken die Lufft verendern / vnd ander Wasser trincken müssen / Also müssen die des Geistes vnd Gemüths besserung vor die Hand nemen / die jhre angeborne verderbung austreiben / vnd ins Hi -

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        <p>3. Zum 3. macht er noch einen andern Dünckel dunckel / daß es in sicherer düncke                      sey / so man es nicht eigentlich von der Tauff verstehe / etc. Vrsach wird diese                      sein / ein Christ möcht der Caluinisten Betrug daraus mercken / da man es nicht                      mit gewaltsamen Glossen solt verdrehen.</p>
        <p>4. Zum vierdten / erzehlet er etlicher Lehrer Gloß (nemlich Bullingers Decad. 5.                      Serm. 8. fol. 353.) welcher diese wort stracks Gleichnis weise aus legen / vnd                      eine Allegoriam daraus machen darff / also: wie die Krancken die Lufft verendern                      / vnd ander Wasser trincken müssen / Also müssen die des Geistes vnd Gemüths                      besserung vor die Hand nemen / die jhre angeborne verderbung austreiben / vnd                      ins Hi -
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[64/0143] Väter erklerung des Spruchs Johan. 3 Das er nemlich rede von nothwendigkeit der heiligen Lauffe / dieselbige verdampt er / als daher die Nottauffe jhren vhrsprung habe. 2. Darnach setzet er seinen Dünckel darzu / nemblich / daß der alten Väter meinung für recht kündte gehalten werden / so man hindan gesetzt allen Aberglauben / die Tauffe anschawen würde / so fern wir dadurch eusserlich in die gesellschafft der Kirche auffgenommen werden / vnd die Tauff in vns die wolthat der Widergeburt versiegelt. Daher sie auch ein Bad der Widergeburt werde genennet. Aberglauben sols sein / dem wort Gottes einfeltig gleuben. Dis ist aber ein schendlicher Irrthumb / vnd erger / denn der Widerteuffer / wie auch darumb D. Luther der Zwinglischen Sacramentirer Irrthumb von der Tauffe erger nennet / denn der Widerteuffer Irrthumb / Denn die Widerteuffer behalten die krafft der Tauffe / daß sie von Sünden reinige. Die Caluinisten / insonderheit aber Zwinglius vnd Beza / der ja so grob ist / in collo. Mompel. (fol 118. ut sup.) machen nur eine Bedeutung draus / wie aus dem Deposition waschen der jungen Studenten. Erinnerung vnd widerlegung der ersten Gloß. Tom. 2. Witteb. German. Von der Widertauff an zwene Pfarrherren / fol. 280. B. 3. Zum 3. macht er noch einen andern Dünckel dunckel / daß es in sicherer düncke sey / so man es nicht eigentlich von der Tauff verstehe / etc. Vrsach wird diese sein / ein Christ möcht der Caluinisten Betrug daraus mercken / da man es nicht mit gewaltsamen Glossen solt verdrehen. 4. Zum vierdten / erzehlet er etlicher Lehrer Gloß (nemlich Bullingers Decad. 5. Serm. 8. fol. 353.) welcher diese wort stracks Gleichnis weise aus legen / vnd eine Allegoriam daraus machen darff / also: wie die Krancken die Lufft verendern / vnd ander Wasser trincken müssen / Also müssen die des Geistes vnd Gemüths besserung vor die Hand nemen / die jhre angeborne verderbung austreiben / vnd ins Hi -

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Zitationshilfe: Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_vorzeichnis_1597/143>, abgerufen am 21.11.2024.