Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.sie jhre eigne phantasey vnd gryllen / darüber sie hefftig streiten / als pro aris & focis (wie man sagt) welche nirgend in Gottes Wort offenbaret vnd beschrieben sind / sondern nur in jhren internis suggestionibus, Methodijs, soinnijs, wieSupra fol. Num. droben aus R. Gualth. Praefation vber die Tomos Cinglij gehöret. Das gehet nach dem Spruch Matth. 23. Excolantes culicem, deglutientes camelum, das ist / Mucken aus seigen / vnd Cameel verschlucken. Vrsach / diese falsche Propheten haben einen solchen Glauben / der nicht ein discipul, vnd Jünger / sondern Meister vnd Reformirer Göttliches Worts ist / dem das Wort GOttes muß weichen / der nicht aus dem Wort geschepffet wird / sondern von Gott vor dem Wort / vnd ausserhalb dem Wort wird erlanget. Denn also schreibet Zwingel vnd sein Dolmetscher R. Gualther / der dieser Postillen Homilias, vnd Apologiam Cinglij Lateinisch gemacht / Ad Serm. Luth. contra Suermeros Tom. 2 fol. 372. Cum Lutherus ait: Quisquis fidem ex ipsis verbis haurit, sic credat necesseAd Serm. Luth. est, &c. dum ego verba ista habeam, nihil ultra requiram, &c. Primo loco ipsum fidei & salutis ordinem invertere palam videre licet. Fides enim NEQV AQVAM EX VERBIS desumi vel addisci potest, sed doctor huius Deus est. Ubi autem ab hoc traditam cognovimus, jam in verbis quoque eandem cernere licet, id est, Divini verbi Oraculis illud consentaneum esse, & iisdem firmari videmus cui jam ante fidem habuimus. Das wolle der Christliche Leser wol mercken / als die Quell aller Sacramentschwermerey / so durch alle Stück Christlicher Lehre gehet / vnd die Sprüch heiliger Schrifft auff jhre Träwme zu ziehen / zwinget vnd treibet / Nemlich / mit einem wort / Enthusiasmus ipsissimus, das sie jnen son- sie jhre eigne phantasey vnd gryllen / darüber sie hefftig streiten / als pro aris & focis (wie man sagt) welche nirgend in Gottes Wort offenbaret vnd beschrieben sind / sondern nur in jhren internis suggestionibus, Methodijs, soinnijs, wieSupra fol. Num. droben aus R. Gualth. Praefation vber die Tomos Cinglij gehöret. Das gehet nach dem Spruch Matth. 23. Excolantes culicem, deglutientes camelum, das ist / Mucken aus seigen / vnd Cameel verschlucken. Vrsach / diese falsche Propheten haben einen solchen Glauben / der nicht ein discipul, vnd Jünger / sondern Meister vnd Reformirer Göttliches Worts ist / dem das Wort GOttes muß weichen / der nicht aus dem Wort geschepffet wird / sondern von Gott vor dem Wort / vnd ausserhalb dem Wort wird erlanget. Denn also schreibet Zwingel vnd sein Dolmetscher R. Gualther / der dieser Postillen Homilias, vñ Apologiam Cinglij Lateinisch gemacht / Ad Serm. Luth. contra Suermeros Tom. 2 fol. 372. Cum Lutherus ait: Quisquis fidem ex ipsis verbis haurit, sic credat necesseAd Serm. Luth. est, &c. dum ego verba ista habeam, nihil ultra requiram, &c. Primo loco ipsum fidei & salutis ordinem invertere palam videre licet. Fides enim NEQV AQVAM EX VERBIS desumi vel addisci potest, sed doctor huius Deus est. Ubi autem ab hoc traditam cognovimus, jam in verbis quoque eandem cernere licet, id est, Divini verbi Oraculis illud consentaneum esse, & iisdem firmari videmus cui jam antè fidem habuimus. Das wolle der Christliche Leser wol mercken / als die Quell aller Sacramentschwermerey / so durch alle Stück Christlicher Lehre gehet / vnd die Sprüch heiliger Schrifft auff jhre Träwme zu ziehen / zwinget vnd treibet / Nemlich / mit einem wort / Enthusiasmus ipsissimus, das sie jnen son- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0049" n="17"/> sie jhre eigne phantasey vnd gryllen / darüber sie hefftig streiten / als pro aris & focis (wie man sagt) welche nirgend in Gottes Wort offenbaret vnd beschrieben sind / sondern nur in jhren internis suggestionibus, Methodijs, soinnijs, wie<note place="right">Supra fol. Num.</note> droben aus R. Gualth. Praefation vber die Tomos Cinglij gehöret. Das gehet nach dem Spruch Matth. 23. Excolantes culicem, deglutientes camelum, das ist / Mucken aus seigen / vnd Cameel verschlucken.</p> <p>Vrsach / diese falsche Propheten haben einen solchen Glauben / der nicht ein discipul, vnd Jünger / sondern Meister vnd Reformirer Göttliches Worts ist / dem das Wort GOttes muß weichen / der nicht aus dem Wort geschepffet wird / sondern von Gott vor dem Wort / vnd ausserhalb dem Wort wird erlanget. Denn also schreibet Zwingel vnd sein Dolmetscher R. Gualther / der dieser Postillen Homilias, vñ Apologiam Cinglij Lateinisch gemacht / Ad Serm. Luth. contra Suermeros Tom. 2 fol. 372. Cum Lutherus ait: Quisquis fidem ex ipsis verbis haurit, sic credat necesse<note place="right">Ad Serm. Luth.</note> est, &c. dum ego verba ista habeam, nihil ultra requiram, &c. Primo loco ipsum fidei & salutis ordinem invertere palam videre licet. Fides enim NEQV AQVAM EX VERBIS desumi vel addisci potest, sed doctor huius Deus est. Ubi autem ab hoc traditam cognovimus, jam in verbis quoque eandem cernere licet, id est, Divini verbi Oraculis illud consentaneum esse, & iisdem firmari videmus cui jam antè fidem habuimus.</p> <p>Das wolle der Christliche Leser wol mercken / als die Quell aller Sacramentschwermerey / so durch alle Stück Christlicher Lehre gehet / vnd die Sprüch heiliger Schrifft auff jhre Träwme zu ziehen / zwinget vnd treibet / Nemlich / mit einem wort / Enthusiasmus ipsissimus, das sie jnen son- </p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0049]
sie jhre eigne phantasey vnd gryllen / darüber sie hefftig streiten / als pro aris & focis (wie man sagt) welche nirgend in Gottes Wort offenbaret vnd beschrieben sind / sondern nur in jhren internis suggestionibus, Methodijs, soinnijs, wie droben aus R. Gualth. Praefation vber die Tomos Cinglij gehöret. Das gehet nach dem Spruch Matth. 23. Excolantes culicem, deglutientes camelum, das ist / Mucken aus seigen / vnd Cameel verschlucken.
Supra fol. Num. Vrsach / diese falsche Propheten haben einen solchen Glauben / der nicht ein discipul, vnd Jünger / sondern Meister vnd Reformirer Göttliches Worts ist / dem das Wort GOttes muß weichen / der nicht aus dem Wort geschepffet wird / sondern von Gott vor dem Wort / vnd ausserhalb dem Wort wird erlanget. Denn also schreibet Zwingel vnd sein Dolmetscher R. Gualther / der dieser Postillen Homilias, vñ Apologiam Cinglij Lateinisch gemacht / Ad Serm. Luth. contra Suermeros Tom. 2 fol. 372. Cum Lutherus ait: Quisquis fidem ex ipsis verbis haurit, sic credat necesse est, &c. dum ego verba ista habeam, nihil ultra requiram, &c. Primo loco ipsum fidei & salutis ordinem invertere palam videre licet. Fides enim NEQV AQVAM EX VERBIS desumi vel addisci potest, sed doctor huius Deus est. Ubi autem ab hoc traditam cognovimus, jam in verbis quoque eandem cernere licet, id est, Divini verbi Oraculis illud consentaneum esse, & iisdem firmari videmus cui jam antè fidem habuimus.
Ad Serm. Luth. Das wolle der Christliche Leser wol mercken / als die Quell aller Sacramentschwermerey / so durch alle Stück Christlicher Lehre gehet / vnd die Sprüch heiliger Schrifft auff jhre Träwme zu ziehen / zwinget vnd treibet / Nemlich / mit einem wort / Enthusiasmus ipsissimus, das sie jnen son-
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