Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.dieser einfältige Jacob ist Johannes guter Freund, ich "Recht so!" stimmte der Bote Martin bei. "Jch "Jch habe auch schon daran gedacht," sagte Herr "Für heute also gute Nacht!" sagte der Förster auf- "Nun, da verschnappt Euch nicht," warnten die Andern, Der Bote Martin besann sich, daß er noch auf die Pfarre Der Pfarrer saß im Garten mit seiner Gattin und dieſer einfaͤltige Jacob iſt Johannes guter Freund, ich „Recht ſo!“ ſtimmte der Bote Martin bei. „Jch „Jch habe auch ſchon daran gedacht,“ ſagte Herr „Fuͤr heute alſo gute Nacht!“ ſagte der Foͤrſter auf- „Nun, da verſchnappt Euch nicht,“ warnten die Andern, Der Bote Martin beſann ſich, daß er noch auf die Pfarre Der Pfarrer ſaß im Garten mit ſeiner Gattin und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0237" n="229"/> dieſer einfaͤltige Jacob iſt Johannes guter Freund, ich<lb/> bin nun neugierig, was der anſtiften wird!“</p><lb/> <p>„Recht ſo!“ ſtimmte der Bote Martin bei. „Jch<lb/> glaube, Euer Jacob ginge fuͤr den Johannes in’s Feuer,<lb/> nun er mag ſehen, wie er zurecht kommt, wenn Jhr ihn<lb/> von Euerm Hofe fortweiſt. Jch wenigſten litte einen<lb/> ſolchen Menſchen, der Alles thut, was mein Feind will,<lb/> und das iſt doch Johannes von Euch — keine Minute<lb/> laͤnger unter meinem Dache. Jhr koͤnnt ja gar nicht ſicher<lb/> ſein, daß er’s Euch nicht einmal uͤber dem Kopfe anzuͤndet!“</p><lb/> <p>„Jch habe auch ſchon daran gedacht,“ ſagte Herr<lb/> Damme „und ich warte nur auf eine guͤnſtige Gelegen-<lb/> heit, ihn auf gute Weiſe fortzuzeigen, daß es nicht hart-<lb/> herzig ausſieht; man muß doch den Schein bewahren.<lb/> Jch denke, nun wird ſich dieſe Gelegenheit ſchon bald finden.“</p><lb/> <p>„Fuͤr heute alſo gute Nacht!“ ſagte der Foͤrſter auf-<lb/> ſtehend, „ich muß noch einen Gang zu dem Richter.“</p><lb/> <p>„Nun, da verſchnappt Euch nicht,“ warnten die Andern,<lb/> „denn der haͤlt’s auch ganz und gar mit dem Johannes,<lb/> das iſt eben das Ungluͤck!“ —</p><lb/> <p>Der Bote Martin beſann ſich, daß er noch auf die Pfarre<lb/> mußte und ſo trennten ſich die Feinde unſeres Johannes<lb/> nach allen Seiten hin.</p><lb/> <p>Der Pfarrer ſaß im Garten mit ſeiner Gattin und<lb/> ſah etwas bekuͤmmert aus. „Haſt Du dem Etwas mit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [229/0237]
dieſer einfaͤltige Jacob iſt Johannes guter Freund, ich
bin nun neugierig, was der anſtiften wird!“
„Recht ſo!“ ſtimmte der Bote Martin bei. „Jch
glaube, Euer Jacob ginge fuͤr den Johannes in’s Feuer,
nun er mag ſehen, wie er zurecht kommt, wenn Jhr ihn
von Euerm Hofe fortweiſt. Jch wenigſten litte einen
ſolchen Menſchen, der Alles thut, was mein Feind will,
und das iſt doch Johannes von Euch — keine Minute
laͤnger unter meinem Dache. Jhr koͤnnt ja gar nicht ſicher
ſein, daß er’s Euch nicht einmal uͤber dem Kopfe anzuͤndet!“
„Jch habe auch ſchon daran gedacht,“ ſagte Herr
Damme „und ich warte nur auf eine guͤnſtige Gelegen-
heit, ihn auf gute Weiſe fortzuzeigen, daß es nicht hart-
herzig ausſieht; man muß doch den Schein bewahren.
Jch denke, nun wird ſich dieſe Gelegenheit ſchon bald finden.“
„Fuͤr heute alſo gute Nacht!“ ſagte der Foͤrſter auf-
ſtehend, „ich muß noch einen Gang zu dem Richter.“
„Nun, da verſchnappt Euch nicht,“ warnten die Andern,
„denn der haͤlt’s auch ganz und gar mit dem Johannes,
das iſt eben das Ungluͤck!“ —
Der Bote Martin beſann ſich, daß er noch auf die Pfarre
mußte und ſo trennten ſich die Feinde unſeres Johannes
nach allen Seiten hin.
Der Pfarrer ſaß im Garten mit ſeiner Gattin und
ſah etwas bekuͤmmert aus. „Haſt Du dem Etwas mit
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