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Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.

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stens uns vereinigen und versammeln. So machen wir
denn von diesem Recht Gebrauch. So sind wir hierher-
gekommen, Euch zu begrüßen! Zu begrüßen die männ-
liche Jugend dieses Dorfes, die den andern Dörfern als
ein rühmliches Beispiel voranleuchtet. Vor Allem aber
zu begrüßen den edlen Dichter Johannes, den Bauern-
sohn, wie er sich selber nennt. Wir wußten dem Bauern-
sohn nicht anders unsre Liebe und Verehrung zu bezeigen,
als daß wir Alle miteinander herzogen, seine Hand zu
drücken und zu rufen: Es lebe Johannes! Es lebe der
Bauernsohn!"

Alle Burschen stimmten begeistert in diesen Ruf ein
und er hallte vielfältig in den alten Burgruinen wieder.
Jn einer Ecke derselben aber lauerte ein Gensdarme mit
Christlieb versteckt und dieser stieß ihn jetzt an, indem er
sagte:

"Das ist schon toll genug, aber nun paßt auf, was
nun erst der Johannes selber herausgeben wird und merkt
es genau."

Der Gensdarme nickte beifällig lächelnd, er spitzte
die Ohren und streckte den Kopf behutsam ein Wenig
vor, wie eine Spinne, die in der Ecke ihres Netzes ver-
steckt auf ihr Opfer lauert.

Johannes schüttelte herzlich die Hände der fremden
Burschen, die sich ihm alle entgegenstreckten. Mit einer

ſtens uns vereinigen und verſammeln. So machen wir
denn von dieſem Recht Gebrauch. So ſind wir hierher-
gekommen, Euch zu begruͤßen! Zu begruͤßen die maͤnn-
liche Jugend dieſes Dorfes, die den andern Doͤrfern als
ein ruͤhmliches Beiſpiel voranleuchtet. Vor Allem aber
zu begruͤßen den edlen Dichter Johannes, den Bauern-
ſohn, wie er ſich ſelber nennt. Wir wußten dem Bauern-
ſohn nicht anders unſre Liebe und Verehrung zu bezeigen,
als daß wir Alle miteinander herzogen, ſeine Hand zu
druͤcken und zu rufen: Es lebe Johannes! Es lebe der
Bauernſohn!“

Alle Burſchen ſtimmten begeiſtert in dieſen Ruf ein
und er hallte vielfaͤltig in den alten Burgruinen wieder.
Jn einer Ecke derſelben aber lauerte ein Gensdarme mit
Chriſtlieb verſteckt und dieſer ſtieß ihn jetzt an, indem er
ſagte:

„Das iſt ſchon toll genug, aber nun paßt auf, was
nun erſt der Johannes ſelber herausgeben wird und merkt
es genau.“

Der Gensdarme nickte beifaͤllig laͤchelnd, er ſpitzte
die Ohren und ſtreckte den Kopf behutſam ein Wenig
vor, wie eine Spinne, die in der Ecke ihres Netzes ver-
ſteckt auf ihr Opfer lauert.

Johannes ſchuͤttelte herzlich die Haͤnde der fremden
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[268/0276] ſtens uns vereinigen und verſammeln. So machen wir denn von dieſem Recht Gebrauch. So ſind wir hierher- gekommen, Euch zu begruͤßen! Zu begruͤßen die maͤnn- liche Jugend dieſes Dorfes, die den andern Doͤrfern als ein ruͤhmliches Beiſpiel voranleuchtet. Vor Allem aber zu begruͤßen den edlen Dichter Johannes, den Bauern- ſohn, wie er ſich ſelber nennt. Wir wußten dem Bauern- ſohn nicht anders unſre Liebe und Verehrung zu bezeigen, als daß wir Alle miteinander herzogen, ſeine Hand zu druͤcken und zu rufen: Es lebe Johannes! Es lebe der Bauernſohn!“ Alle Burſchen ſtimmten begeiſtert in dieſen Ruf ein und er hallte vielfaͤltig in den alten Burgruinen wieder. Jn einer Ecke derſelben aber lauerte ein Gensdarme mit Chriſtlieb verſteckt und dieſer ſtieß ihn jetzt an, indem er ſagte: „Das iſt ſchon toll genug, aber nun paßt auf, was nun erſt der Johannes ſelber herausgeben wird und merkt es genau.“ Der Gensdarme nickte beifaͤllig laͤchelnd, er ſpitzte die Ohren und ſtreckte den Kopf behutſam ein Wenig vor, wie eine Spinne, die in der Ecke ihres Netzes ver- ſteckt auf ihr Opfer lauert. Johannes ſchuͤttelte herzlich die Haͤnde der fremden Burſchen, die ſich ihm alle entgegenſtreckten. Mit einer

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Zitationshilfe: Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849/276>, abgerufen am 22.11.2024.