Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.genauer hingesehen hatte, "so helles Licht kann doch nicht in allen Zimmern sein? Und sogar draußen die Terrassen schimmern hell, und am Himmel breitet sich ein lichter Schein über das Ganze aus." "Ei, ja doch," sagte der Kutscher, "der Herr Vater hat Ihretwegen illuminiren lassen. Das nimmt sich ganz schön aus!" "Der gute, liebe Vater, wie lieb er mich haben muß!" sagte Pauline immer fröhlicher und gerührter. "Ja, er hat es sich Etwas kosten lassen, Sie recht großartig zu empfangen," versetzte der Kutscher wieder. Sie hatten nur noch eine kleine halbe Stunde zu fahren -- dann fuhren sie an den ersten Häusern vorbei, welche von Fabrikanten bewohnt waren. "Da kommt sie!" rief eine Schaar versammelter Kinder, und näherte sich mit Hallogeschrei dem Wagen. "Macht keinen solchen Lärm!" sagte eine barsche Männerstimme. "Lassen Sie den guten Kindern immer ihren Spaß," sagte Pauline zu dem Wagen heraus, der jetzt langsam fuhr, damit die Pferde vor dem nahen Lichtglanz sich nicht scheuen mögten. "Lassen Sie die Kinder, ich freue mich, wenn sie mich mit solchem Jubel empfangen." Ein grobes, bittres Gelächter antwortete diesen Worten, es klang Paulinen so unheimlich und widerwärtig, genauer hingesehen hatte, „so helles Licht kann doch nicht in allen Zimmern sein? Und sogar draußen die Terrassen schimmern hell, und am Himmel breitet sich ein lichter Schein über das Ganze aus.“ „Ei, ja doch,“ sagte der Kutscher, „der Herr Vater hat Ihretwegen illuminiren lassen. Das nimmt sich ganz schön aus!“ „Der gute, liebe Vater, wie lieb er mich haben muß!“ sagte Pauline immer fröhlicher und gerührter. „Ja, er hat es sich Etwas kosten lassen, Sie recht großartig zu empfangen,“ versetzte der Kutscher wieder. Sie hatten nur noch eine kleine halbe Stunde zu fahren — dann fuhren sie an den ersten Häusern vorbei, welche von Fabrikanten bewohnt waren. „Da kommt sie!“ rief eine Schaar versammelter Kinder, und näherte sich mit Hallogeschrei dem Wagen. „Macht keinen solchen Lärm!“ sagte eine barsche Männerstimme. „Lassen Sie den guten Kindern immer ihren Spaß,“ sagte Pauline zu dem Wagen heraus, der jetzt langsam fuhr, damit die Pferde vor dem nahen Lichtglanz sich nicht scheuen mögten. „Lassen Sie die Kinder, ich freue mich, wenn sie mich mit solchem Jubel empfangen.“ Ein grobes, bittres Gelächter antwortete diesen Worten, es klang Paulinen so unheimlich und widerwärtig, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0128" n="118"/> genauer hingesehen hatte, „so helles Licht kann doch nicht in allen Zimmern sein? Und sogar draußen die Terrassen schimmern hell, und am Himmel breitet sich ein lichter Schein über das Ganze aus.“</p> <p>„Ei, ja doch,“ sagte der Kutscher, „der Herr Vater hat Ihretwegen illuminiren lassen. Das nimmt sich ganz schön aus!“</p> <p>„Der gute, liebe Vater, wie lieb er mich haben muß!“ sagte Pauline immer fröhlicher und gerührter.</p> <p>„Ja, er hat es sich Etwas kosten lassen, Sie recht großartig zu empfangen,“ versetzte der Kutscher wieder.</p> <p>Sie hatten nur noch eine kleine halbe Stunde zu fahren — dann fuhren sie an den ersten Häusern vorbei, welche von Fabrikanten bewohnt waren.</p> <p>„Da kommt sie!“ rief eine Schaar versammelter Kinder, und näherte sich mit Hallogeschrei dem Wagen.</p> <p>„Macht keinen solchen Lärm!“ sagte eine barsche Männerstimme.</p> <p>„Lassen Sie den guten Kindern immer ihren Spaß,“ sagte Pauline zu dem Wagen heraus, der jetzt langsam fuhr, damit die Pferde vor dem nahen Lichtglanz sich nicht scheuen mögten. „Lassen Sie die Kinder, ich freue mich, wenn sie mich mit solchem Jubel empfangen.“</p> <p>Ein grobes, bittres Gelächter antwortete diesen Worten, es klang Paulinen so unheimlich und widerwärtig, </p> </div> </body> </text> </TEI> [118/0128]
genauer hingesehen hatte, „so helles Licht kann doch nicht in allen Zimmern sein? Und sogar draußen die Terrassen schimmern hell, und am Himmel breitet sich ein lichter Schein über das Ganze aus.“
„Ei, ja doch,“ sagte der Kutscher, „der Herr Vater hat Ihretwegen illuminiren lassen. Das nimmt sich ganz schön aus!“
„Der gute, liebe Vater, wie lieb er mich haben muß!“ sagte Pauline immer fröhlicher und gerührter.
„Ja, er hat es sich Etwas kosten lassen, Sie recht großartig zu empfangen,“ versetzte der Kutscher wieder.
Sie hatten nur noch eine kleine halbe Stunde zu fahren — dann fuhren sie an den ersten Häusern vorbei, welche von Fabrikanten bewohnt waren.
„Da kommt sie!“ rief eine Schaar versammelter Kinder, und näherte sich mit Hallogeschrei dem Wagen.
„Macht keinen solchen Lärm!“ sagte eine barsche Männerstimme.
„Lassen Sie den guten Kindern immer ihren Spaß,“ sagte Pauline zu dem Wagen heraus, der jetzt langsam fuhr, damit die Pferde vor dem nahen Lichtglanz sich nicht scheuen mögten. „Lassen Sie die Kinder, ich freue mich, wenn sie mich mit solchem Jubel empfangen.“
Ein grobes, bittres Gelächter antwortete diesen Worten, es klang Paulinen so unheimlich und widerwärtig,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Repository TextGrid: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-23T11:52:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christoph Leijser, Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-23T11:52:15Z)
HATHI TRUST Digital Library: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-23T11:52:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |