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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.

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den Tausenden, welche schimmernd sich kleideten und in Prunkgemächern wohnten, schlug kaum ein Herz so groß wie dieses, an das sie niemals glaubten.

August trat schnell vor und zerhieb mit seinem Beil die Stricke, welche um Franz geknüpft waren und dabei rief er:

"Seht, der ließ sich für uns geduldig binden von unsern Feinden, den Ihr einen Verräther nanntet, hier bittet es ihm Alle ab!"

Andere Stimmen riefen: "Nun, Franz, siehst Du wohl, wie gut die es mit Dir meinen, für die Du bei uns sprechen wolltest! Nun, siehst Du wohl, wie weit die armen Leute kommen, wenn sie von den Leuten des Gesezzes ihr Recht erwarten! Nun hast Du eine gute Lehre empfangen, und wirst es nun doch mit uns halten! Wozu Dich unser Zureden nicht brachte, dahin bringt Dich nun die Strenge des Gesetzes! Was willst Du nun thun?"

"Am Liebsten an die Arbeit gehen wie alle Tage -- und daß Ihr friedlich mit mir kämet!" sagte Franz.

Wildes Gelächter antwortete darauf.

Während dem hatten Einige die beiden Männer mit denselben Stricken gebunden, welche für Franz bestimmt gewesen waren, während Andere sich noch mit dem Polizeidiener und Gensdarme herumprügelten.

Unter Wilhelms Anführung zog ein ganzer Haufe

den Tausenden, welche schimmernd sich kleideten und in Prunkgemächern wohnten, schlug kaum ein Herz so groß wie dieses, an das sie niemals glaubten.

August trat schnell vor und zerhieb mit seinem Beil die Stricke, welche um Franz geknüpft waren und dabei rief er:

„Seht, der ließ sich für uns geduldig binden von unsern Feinden, den Ihr einen Verräther nanntet, hier bittet es ihm Alle ab!“

Andere Stimmen riefen: „Nun, Franz, siehst Du wohl, wie gut die es mit Dir meinen, für die Du bei uns sprechen wolltest! Nun, siehst Du wohl, wie weit die armen Leute kommen, wenn sie von den Leuten des Gesezzes ihr Recht erwarten! Nun hast Du eine gute Lehre empfangen, und wirst es nun doch mit uns halten! Wozu Dich unser Zureden nicht brachte, dahin bringt Dich nun die Strenge des Gesetzes! Was willst Du nun thun?“

„Am Liebsten an die Arbeit gehen wie alle Tage — und daß Ihr friedlich mit mir kämet!“ sagte Franz.

Wildes Gelächter antwortete darauf.

Während dem hatten Einige die beiden Männer mit denselben Stricken gebunden, welche für Franz bestimmt gewesen waren, während Andere sich noch mit dem Polizeidiener und Gensdarme herumprügelten.

Unter Wilhelms Anführung zog ein ganzer Haufe

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[132/0136] den Tausenden, welche schimmernd sich kleideten und in Prunkgemächern wohnten, schlug kaum ein Herz so groß wie dieses, an das sie niemals glaubten. August trat schnell vor und zerhieb mit seinem Beil die Stricke, welche um Franz geknüpft waren und dabei rief er: „Seht, der ließ sich für uns geduldig binden von unsern Feinden, den Ihr einen Verräther nanntet, hier bittet es ihm Alle ab!“ Andere Stimmen riefen: „Nun, Franz, siehst Du wohl, wie gut die es mit Dir meinen, für die Du bei uns sprechen wolltest! Nun, siehst Du wohl, wie weit die armen Leute kommen, wenn sie von den Leuten des Gesezzes ihr Recht erwarten! Nun hast Du eine gute Lehre empfangen, und wirst es nun doch mit uns halten! Wozu Dich unser Zureden nicht brachte, dahin bringt Dich nun die Strenge des Gesetzes! Was willst Du nun thun?“ „Am Liebsten an die Arbeit gehen wie alle Tage — und daß Ihr friedlich mit mir kämet!“ sagte Franz. Wildes Gelächter antwortete darauf. Während dem hatten Einige die beiden Männer mit denselben Stricken gebunden, welche für Franz bestimmt gewesen waren, während Andere sich noch mit dem Polizeidiener und Gensdarme herumprügelten. Unter Wilhelms Anführung zog ein ganzer Haufe

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846/136>, abgerufen am 24.11.2024.