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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.

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es recht ist. Komm, Vater, komm, folge nur dies Mal Deinem Kinde!"

"Du bist irre geworden -- ich folge keiner Närrin!"

"Vater, was hat es denn genützt, wenn Du dem Rath der Menschen folgtest, die Alles nur weise berechnen wollten? Nur ein Mal wage mit mir den Versuch! Was willst Du thun? Eine Schlägerei anfangen zwischen diesen rohen Meschen? Dann sie mit Soldaten zur Arbeit hetzen lassen? Warum Gewalt, wo Du Alles in Güte kannst? Sie werden Dich segnen -- oder Dir fluchen, Dir und uns Allen. -- Ach Vater, es ist hart, den Fluch so Vieler durch ein ganzes Leben mit sich schleppen zu müssen -- und vielleicht noch über das Leben hinaus!"

Ueberwältigt von ihrer Angst, von der Wichtigkeit seiner Entscheidung, fiel sie ihm zu Füßen und umklammerte seine Kniee -- da klangen von draußen die Stimmen wieder lauter, ein freches Spottlied singend mit pfeifenden und jauchzenden Lauten begleitet.

Der Fabrikherr, wie er das hörte, stieß sein Mädchen mit dem Fuße zurück und machte sich los: "Für diese freche Bande kann ein sittsames Mädchen bitten? Mußt Du nicht bei ihren schlechten Liedern erröthen? -- Draußen führen sie eine wahnsinnige Posse auf und Du willst mit Deinem Vater auch Comödie spielen -- geh'

es recht ist. Komm, Vater, komm, folge nur dies Mal Deinem Kinde!“

„Du bist irre geworden — ich folge keiner Närrin!“

„Vater, was hat es denn genützt, wenn Du dem Rath der Menschen folgtest, die Alles nur weise berechnen wollten? Nur ein Mal wage mit mir den Versuch! Was willst Du thun? Eine Schlägerei anfangen zwischen diesen rohen Meschen? Dann sie mit Soldaten zur Arbeit hetzen lassen? Warum Gewalt, wo Du Alles in Güte kannst? Sie werden Dich segnen — oder Dir fluchen, Dir und uns Allen. — Ach Vater, es ist hart, den Fluch so Vieler durch ein ganzes Leben mit sich schleppen zu müssen — und vielleicht noch über das Leben hinaus!“

Ueberwältigt von ihrer Angst, von der Wichtigkeit seiner Entscheidung, fiel sie ihm zu Füßen und umklammerte seine Kniee — da klangen von draußen die Stimmen wieder lauter, ein freches Spottlied singend mit pfeifenden und jauchzenden Lauten begleitet.

Der Fabrikherr, wie er das hörte, stieß sein Mädchen mit dem Fuße zurück und machte sich los: „Für diese freche Bande kann ein sittsames Mädchen bitten? Mußt Du nicht bei ihren schlechten Liedern erröthen? — Draußen führen sie eine wahnsinnige Posse auf und Du willst mit Deinem Vater auch Comödie spielen — geh’

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[138/0142] es recht ist. Komm, Vater, komm, folge nur dies Mal Deinem Kinde!“ „Du bist irre geworden — ich folge keiner Närrin!“ „Vater, was hat es denn genützt, wenn Du dem Rath der Menschen folgtest, die Alles nur weise berechnen wollten? Nur ein Mal wage mit mir den Versuch! Was willst Du thun? Eine Schlägerei anfangen zwischen diesen rohen Meschen? Dann sie mit Soldaten zur Arbeit hetzen lassen? Warum Gewalt, wo Du Alles in Güte kannst? Sie werden Dich segnen — oder Dir fluchen, Dir und uns Allen. — Ach Vater, es ist hart, den Fluch so Vieler durch ein ganzes Leben mit sich schleppen zu müssen — und vielleicht noch über das Leben hinaus!“ Ueberwältigt von ihrer Angst, von der Wichtigkeit seiner Entscheidung, fiel sie ihm zu Füßen und umklammerte seine Kniee — da klangen von draußen die Stimmen wieder lauter, ein freches Spottlied singend mit pfeifenden und jauchzenden Lauten begleitet. Der Fabrikherr, wie er das hörte, stieß sein Mädchen mit dem Fuße zurück und machte sich los: „Für diese freche Bande kann ein sittsames Mädchen bitten? Mußt Du nicht bei ihren schlechten Liedern erröthen? — Draußen führen sie eine wahnsinnige Posse auf und Du willst mit Deinem Vater auch Comödie spielen — geh’

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846/142>, abgerufen am 24.11.2024.