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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.

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So redeten die Arbeiter unter einander hin und her im ernsten lauten Zorn.

Nachher klang es anders -- da kamen all' die Aber hinterdrein, gar viel und mannichfaltig -- all' die Aber der armen Leute.

Da hieß es nun wohl so:

"Aber was wollen wir thun? -- Wie wollen wir's anfangen uns zu widersetzen? Leicht zwar ist's gethan, zusammenzukommen wie gewöhnlich; aber dann, dann kommt der Lohntag, dem wir jedes Mal so sehnsüchtig entgegen harren -- kommt der Lohntag und kein Lohn! Denn wird unser Lohn noch mehr geschmälert, so müssen wir verhungern und elend zu Grunde gehen. -- Wollen wir klagen vor Gericht? -- Die Gerichtsklagen sind theuer und den armen Leuten helfen sie nicht! -- Wer die Macht hat, hat das Recht! --"

So sprachen die Arbeiter hin und her und sahen traurig und nachdenklich vor sich nieder.

Anton hatte seine Ohren überall.

Wilhelm hörte mit innrer Freude all' das Murren der Zornigen, sah vergnügt all' die große Bestürzung. Nun werden sie es wohl einsehen," sagte er für sich, "nun werden sie's nicht mehr lange tragen!" Aber laut und zu den Andern sprach er nur:

"Da seht Ihr es! Wir sind freie Arbeiter, wir können

So redeten die Arbeiter unter einander hin und her im ernsten lauten Zorn.

Nachher klang es anders — da kamen all’ die Aber hinterdrein, gar viel und mannichfaltig — all’ die Aber der armen Leute.

Da hieß es nun wohl so:

„Aber was wollen wir thun? — Wie wollen wir’s anfangen uns zu widersetzen? Leicht zwar ist’s gethan, zusammenzukommen wie gewöhnlich; aber dann, dann kommt der Lohntag, dem wir jedes Mal so sehnsüchtig entgegen harren — kommt der Lohntag und kein Lohn! Denn wird unser Lohn noch mehr geschmälert, so müssen wir verhungern und elend zu Grunde gehen. — Wollen wir klagen vor Gericht? — Die Gerichtsklagen sind theuer und den armen Leuten helfen sie nicht! — Wer die Macht hat, hat das Recht! —“

So sprachen die Arbeiter hin und her und sahen traurig und nachdenklich vor sich nieder.

Anton hatte seine Ohren überall.

Wilhelm hörte mit innrer Freude all’ das Murren der Zornigen, sah vergnügt all’ die große Bestürzung. Nun werden sie es wohl einsehen,“ sagte er für sich, „nun werden sie’s nicht mehr lange tragen!“ Aber laut und zu den Andern sprach er nur:

„Da seht Ihr es! Wir sind freie Arbeiter, wir können

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[24/0028] So redeten die Arbeiter unter einander hin und her im ernsten lauten Zorn. Nachher klang es anders — da kamen all’ die Aber hinterdrein, gar viel und mannichfaltig — all’ die Aber der armen Leute. Da hieß es nun wohl so: „Aber was wollen wir thun? — Wie wollen wir’s anfangen uns zu widersetzen? Leicht zwar ist’s gethan, zusammenzukommen wie gewöhnlich; aber dann, dann kommt der Lohntag, dem wir jedes Mal so sehnsüchtig entgegen harren — kommt der Lohntag und kein Lohn! Denn wird unser Lohn noch mehr geschmälert, so müssen wir verhungern und elend zu Grunde gehen. — Wollen wir klagen vor Gericht? — Die Gerichtsklagen sind theuer und den armen Leuten helfen sie nicht! — Wer die Macht hat, hat das Recht! —“ So sprachen die Arbeiter hin und her und sahen traurig und nachdenklich vor sich nieder. Anton hatte seine Ohren überall. Wilhelm hörte mit innrer Freude all’ das Murren der Zornigen, sah vergnügt all’ die große Bestürzung. Nun werden sie es wohl einsehen,“ sagte er für sich, „nun werden sie’s nicht mehr lange tragen!“ Aber laut und zu den Andern sprach er nur: „Da seht Ihr es! Wir sind freie Arbeiter, wir können

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846/28>, abgerufen am 21.11.2024.