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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.

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man wird sich wieder betrügen lassen, wie vordem, und mit Freuden das Regiment unsern geweihten Haiden übergeben.

Dann werden wir unser Ziel erreicht haben! Vieler Selbstverleugnung wird es bis dahin bedürfen -- aber sie wird uns herrlich vergolten werden und der heilige Loyola wird seine treuen Diener nicht verlassen.

Wir werden siegen in diesem Zeichen.

Jetzt gilt es also, auf dieses große Ziel hinzuwirken.

Ueber den Blick in diese große Zukunft dürfen wir das Nächste nicht übersehen.

Wir müssen die Parteien wider einander aufstacheln.

Wir müssen den Communismus überall in der Stille ausbreiten helfen -- und wo er noch gar nicht da ist, da müssen wir den Teufel an die Wand malen, damit er komme. Dies ist eine Maxime, eben so schön und bewährt, als es das Sprichwort selbst ist.

Um zu zeigen, wie man dies machen muß und wie nützlich für unsern Zweck dies Verfahren ist, will ich unter Hunderten nur ein kleines Beispiel aus einem deutschen Staate anführen, in dem wir jenes Verfahren kürzlich mit viel Glück in Anwendung brachten.

Wir wußten gleichzeitig durch anonyme Briefe, welche wir ganz und gar nur mit Stellen aus communistischen Büchern von den entschiedensten Verfechtern dieser Doctrinen ausfüllten -- damit man sie um so weniger für ein

man wird sich wieder betrügen lassen, wie vordem, und mit Freuden das Regiment unsern geweihten Haiden übergeben.

Dann werden wir unser Ziel erreicht haben! Vieler Selbstverleugnung wird es bis dahin bedürfen — aber sie wird uns herrlich vergolten werden und der heilige Loyola wird seine treuen Diener nicht verlassen.

Wir werden siegen in diesem Zeichen.

Jetzt gilt es also, auf dieses große Ziel hinzuwirken.

Ueber den Blick in diese große Zukunft dürfen wir das Nächste nicht übersehen.

Wir müssen die Parteien wider einander aufstacheln.

Wir müssen den Communismus überall in der Stille ausbreiten helfen — und wo er noch gar nicht da ist, da müssen wir den Teufel an die Wand malen, damit er komme. Dies ist eine Maxime, eben so schön und bewährt, als es das Sprichwort selbst ist.

Um zu zeigen, wie man dies machen muß und wie nützlich für unsern Zweck dies Verfahren ist, will ich unter Hunderten nur ein kleines Beispiel aus einem deutschen Staate anführen, in dem wir jenes Verfahren kürzlich mit viel Glück in Anwendung brachten.

Wir wußten gleichzeitig durch anonyme Briefe, welche wir ganz und gar nur mit Stellen aus communistischen Büchern von den entschiedensten Verfechtern dieser Doctrinen ausfüllten — damit man sie um so weniger für ein

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[91/0095] man wird sich wieder betrügen lassen, wie vordem, und mit Freuden das Regiment unsern geweihten Haiden übergeben. Dann werden wir unser Ziel erreicht haben! Vieler Selbstverleugnung wird es bis dahin bedürfen — aber sie wird uns herrlich vergolten werden und der heilige Loyola wird seine treuen Diener nicht verlassen. Wir werden siegen in diesem Zeichen. Jetzt gilt es also, auf dieses große Ziel hinzuwirken. Ueber den Blick in diese große Zukunft dürfen wir das Nächste nicht übersehen. Wir müssen die Parteien wider einander aufstacheln. Wir müssen den Communismus überall in der Stille ausbreiten helfen — und wo er noch gar nicht da ist, da müssen wir den Teufel an die Wand malen, damit er komme. Dies ist eine Maxime, eben so schön und bewährt, als es das Sprichwort selbst ist. Um zu zeigen, wie man dies machen muß und wie nützlich für unsern Zweck dies Verfahren ist, will ich unter Hunderten nur ein kleines Beispiel aus einem deutschen Staate anführen, in dem wir jenes Verfahren kürzlich mit viel Glück in Anwendung brachten. Wir wußten gleichzeitig durch anonyme Briefe, welche wir ganz und gar nur mit Stellen aus communistischen Büchern von den entschiedensten Verfechtern dieser Doctrinen ausfüllten — damit man sie um so weniger für ein

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846/95>, abgerufen am 24.11.2024.