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Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.

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Beschreibung des Fichtelbergs.
Historie.

NB. Vielleicht ist dieses eben dasjenige kalte Wasser/ wovon
Herr Joh. Heinrich Seyfried in seiner Medulla mir abilium Na-
turae p. m. 396.
vom grossen Brocksberg erzehlet/ daß allhier ein ge-
wisser Doctor Medicinae aus einem Bronnen trincken wolte/ aber
die unleidliche Kälte des Wassers liesse ihm solches nicht zu/ weß-
wegen er den Arm tieff unter den Felßen/ wo das Wasser heraus
floße/ gestoßen/ die Kälte besser zu erkundigen/ da rolleten ihm Kör-
ner fein Silber als Erbsen in die Hand/ deren er nach und nach
bey einer Untze gesammlet.

Auerberg.
Auerberg oder Uhrberg/
Gold-Ertz.

eine Meile über Stollberg/ hat viel Gold-Ertz/ und ist vor vielen
Jahren allda gewaschen worden/ daher allda noch ein Ort die Wä-
sche genennet wird. Uber dem Wasser stehet ein abgehauener
Gediegen
Gold.
Baum/ dabey ist eine verdeckte Grube/ suche und raume sie auf/ du
wirst gediegen Gold darin finden. Idem.

Todtenbach.
Am Todtenbach

ist ein Wasser/ da stehet eine grosse Buchen nicht weit vom Weg/
und gehet unter der Wurtzel derselben Buchen ein Loch hinein in
den Bach/ da muß man hinein kriechen und suchen/ so findet man
Gutes genug/ und ist leicht zu gewinnen/ sieht aus wie Fisch-
Ertz wie
Fisch-
Schuppen.
Schuppen. Von dar gehe weiter hinauf/ so kommstu an ein Wäs-
serlein der kalte Born genannt/ dabey ist gut Ertz/ so sein Theil
Silber-Ertz.Silber hält/ und ist dessen genug allda zu bekommen. Idem.

Weissenklee.
Gegen Weissen Klee
Goldischer
Laimen.

ist ein Ort/ da findestu eine runde Grube/ darin steht ein Laimen/
der wohl zu langen/ und sehr Goldisch ist. Idem.

Gehe von dar wieder nach der Neuenstadt/ so kommstu an
ein Wasser/ das heisset der faule Löwenbeck. Daselbst ist unter
Sandig
Gold-Ertz.
einer dürren Tannen ein Loch/ so sehr ausgetragen wird. Das Ertz
ist sehr Sandig/ und hält gut Gold/ in grosser Menge. Idem.

Haselbach.
Gut Ertz.

An dem Haselbach steht auch ein Ertz der Taubenkopff ge-
nannt. Dessen 1. Pfund gilt 1. Rthlr. ist nahe bey der Hartzburg
gelegen. Idem.

Schwartzer
Silber-
Taick.

Nicht weit davon ist auch ein Ertz/ der schwartze Talck ge-

nannt/
Beſchreibung des Fichtelbergs.
Hiſtorie.

NB. Vielleicht iſt dieſes eben dasjenige kalte Waſſer/ wovon
Herr Joh. Heinrich Seyfried in ſeiner Medulla mir abilium Na-
turæ p. m. 396.
vom groſſen Brocksberg erzehlet/ daß allhier ein ge-
wiſſer Doctor Medicinæ aus einem Bronnen trincken wolte/ aber
die unleidliche Kaͤlte des Waſſers lieſſe ihm ſolches nicht zu/ weß-
wegen er den Arm tieff unter den Felßen/ wo das Waſſer heraus
floße/ geſtoßen/ die Kaͤlte beſſer zu erkundigen/ da rolleten ihm Koͤr-
ner fein Silber als Erbſen in die Hand/ deren er nach und nach
bey einer Untze geſammlet.

Auerberg.
Auerberg oder Uhrberg/
Gold-Ertz.

eine Meile uͤber Stollberg/ hat viel Gold-Ertz/ und iſt vor vielen
Jahren allda gewaſchen worden/ daher allda noch ein Ort die Waͤ-
ſche genennet wird. Uber dem Waſſer ſtehet ein abgehauener
Gediegen
Gold.
Baum/ dabey iſt eine verdeckte Grube/ ſuche und raume ſie auf/ du
wirſt gediegen Gold darin finden. Idem.

Todtenbach.
Am Todtenbach

iſt ein Waſſer/ da ſtehet eine groſſe Buchen nicht weit vom Weg/
und gehet unter der Wurtzel derſelben Buchen ein Loch hinein in
den Bach/ da muß man hinein kriechen und ſuchen/ ſo findet man
Gutes genug/ und iſt leicht zu gewinnen/ ſieht aus wie Fiſch-
Ertz wie
Fiſch-
Schuppen.
Schuppen. Von dar gehe weiter hinauf/ ſo kommſtu an ein Waͤſ-
ſerlein der kalte Born genannt/ dabey iſt gut Ertz/ ſo ſein Theil
Silber-Ertz.Silber haͤlt/ und iſt deſſen genug allda zu bekommen. Idem.

Weiſſenklee.
Gegen Weiſſen Klee
Goldiſcher
Laimen.

iſt ein Ort/ da findeſtu eine runde Grube/ darin ſteht ein Laimen/
der wohl zu langen/ und ſehr Goldiſch iſt. Idem.

Gehe von dar wieder nach der Neuenſtadt/ ſo kommſtu an
ein Waſſer/ das heiſſet der faule Loͤwenbeck. Daſelbſt iſt unter
Sandig
Gold-Ertz.
einer duͤrren Tannen ein Loch/ ſo ſehr ausgetragen wird. Das Ertz
iſt ſehr Sandig/ und haͤlt gut Gold/ in groſſer Menge. Idem.

Haſelbach.
Gut Ertz.

An dem Haſelbach ſteht auch ein Ertz der Taubenkopff ge-
nannt. Deſſen 1. Pfund gilt 1. Rthlr. iſt nahe bey der Hartzburg
gelegen. Idem.

Schwartzer
Silber-
Taick.

Nicht weit davon iſt auch ein Ertz/ der ſchwartze Talck ge-

nannt/
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[316/0351] Beſchreibung des Fichtelbergs. NB. Vielleicht iſt dieſes eben dasjenige kalte Waſſer/ wovon Herr Joh. Heinrich Seyfried in ſeiner Medulla mir abilium Na- turæ p. m. 396. vom groſſen Brocksberg erzehlet/ daß allhier ein ge- wiſſer Doctor Medicinæ aus einem Bronnen trincken wolte/ aber die unleidliche Kaͤlte des Waſſers lieſſe ihm ſolches nicht zu/ weß- wegen er den Arm tieff unter den Felßen/ wo das Waſſer heraus floße/ geſtoßen/ die Kaͤlte beſſer zu erkundigen/ da rolleten ihm Koͤr- ner fein Silber als Erbſen in die Hand/ deren er nach und nach bey einer Untze geſammlet. Auerberg oder Uhrberg/ eine Meile uͤber Stollberg/ hat viel Gold-Ertz/ und iſt vor vielen Jahren allda gewaſchen worden/ daher allda noch ein Ort die Waͤ- ſche genennet wird. Uber dem Waſſer ſtehet ein abgehauener Baum/ dabey iſt eine verdeckte Grube/ ſuche und raume ſie auf/ du wirſt gediegen Gold darin finden. Idem. Gediegen Gold. Am Todtenbach iſt ein Waſſer/ da ſtehet eine groſſe Buchen nicht weit vom Weg/ und gehet unter der Wurtzel derſelben Buchen ein Loch hinein in den Bach/ da muß man hinein kriechen und ſuchen/ ſo findet man Gutes genug/ und iſt leicht zu gewinnen/ ſieht aus wie Fiſch- Schuppen. Von dar gehe weiter hinauf/ ſo kommſtu an ein Waͤſ- ſerlein der kalte Born genannt/ dabey iſt gut Ertz/ ſo ſein Theil Silber haͤlt/ und iſt deſſen genug allda zu bekommen. Idem. Ertz wie Fiſch- Schuppen. Silber-Ertz. Gegen Weiſſen Klee iſt ein Ort/ da findeſtu eine runde Grube/ darin ſteht ein Laimen/ der wohl zu langen/ und ſehr Goldiſch iſt. Idem. Gehe von dar wieder nach der Neuenſtadt/ ſo kommſtu an ein Waſſer/ das heiſſet der faule Loͤwenbeck. Daſelbſt iſt unter einer duͤrren Tannen ein Loch/ ſo ſehr ausgetragen wird. Das Ertz iſt ſehr Sandig/ und haͤlt gut Gold/ in groſſer Menge. Idem. Sandig Gold-Ertz. An dem Haſelbach ſteht auch ein Ertz der Taubenkopff ge- nannt. Deſſen 1. Pfund gilt 1. Rthlr. iſt nahe bey der Hartzburg gelegen. Idem. Nicht weit davon iſt auch ein Ertz/ der ſchwartze Talck ge- nannt/

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Zitationshilfe: Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/351>, abgerufen am 23.11.2024.