[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.bald bis über 500 Stücke an. Alles war prächtig und königlich. Man erstaunte, an dem Hofe eines deutschen Fürsten einen solchen Prunk zu sehen. Einen noch größern Aufwand erforderte das französische Theater, die Oper, die Ballets, und die Musik. Die größten Künstler wurden aus ganz Europa herbey gerufen. Noverre war der Direktor des Ballets, Jomelli Kapellmeister, und selbst Vestris mußte sich zwischen Stuttgardt und Versailles theilen. Man führte Opern auf, von denen nicht selten die Zubereitungen zu einer einzigen 100,000 Gulden erforderten. Die Künstler hatten ungeheure Gehalte. Mancher Tänzer bezog eine größere Besoldung, als ein wirklicher geheimer Rath. Oefters, besonders an den Geburtstägen des Herzogs, wurden Feyerlichkeiten veranstaltet, an denen man alles vereinigt sah, was nur Pracht und Geschmack zu bald bis über 500 Stücke an. Alles war prächtig und königlich. Man erstaunte, an dem Hofe eines deutschen Fürsten einen solchen Prunk zu sehen. Einen noch größern Aufwand erforderte das französische Theater, die Oper, die Ballets, und die Musik. Die größten Künstler wurden aus ganz Europa herbey gerufen. Noverre war der Direktor des Ballets, Jomelli Kapellmeister, und selbst Vestris mußte sich zwischen Stuttgardt und Versailles theilen. Man führte Opern auf, von denen nicht selten die Zubereitungen zu einer einzigen 100,000 Gulden erforderten. Die Künstler hatten ungeheure Gehalte. Mancher Tänzer bezog eine größere Besoldung, als ein wirklicher geheimer Rath. Oefters, besonders an den Geburtstägen des Herzogs, wurden Feyerlichkeiten veranstaltet, an denen man alles vereinigt sah, was nur Pracht und Geschmack zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="34"/> bald bis über 500 Stücke an. Alles war prächtig und königlich. Man erstaunte, an dem Hofe eines deutschen Fürsten einen solchen Prunk zu sehen.</p> <p>Einen noch größern Aufwand erforderte das französische Theater, die Oper, die Ballets, und die Musik. Die größten Künstler wurden aus ganz <hi rendition="#g">Europa</hi> herbey gerufen. <hi rendition="#g">Noverre</hi> war der Direktor des Ballets, <hi rendition="#g">Jomelli</hi> Kapellmeister, und selbst <hi rendition="#g">Vestris</hi> mußte sich zwischen <hi rendition="#g">Stuttgardt</hi> und <hi rendition="#g">Versailles</hi> theilen. Man führte Opern auf, von denen nicht selten die Zubereitungen zu einer einzigen 100,000 Gulden erforderten. Die Künstler hatten ungeheure Gehalte. Mancher Tänzer bezog eine größere Besoldung, als ein wirklicher geheimer Rath.</p> <p>Oefters, besonders an den Geburtstägen des Herzogs, wurden Feyerlichkeiten veranstaltet, an denen man alles vereinigt sah, was nur Pracht und Geschmack zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0034]
bald bis über 500 Stücke an. Alles war prächtig und königlich. Man erstaunte, an dem Hofe eines deutschen Fürsten einen solchen Prunk zu sehen.
Einen noch größern Aufwand erforderte das französische Theater, die Oper, die Ballets, und die Musik. Die größten Künstler wurden aus ganz Europa herbey gerufen. Noverre war der Direktor des Ballets, Jomelli Kapellmeister, und selbst Vestris mußte sich zwischen Stuttgardt und Versailles theilen. Man führte Opern auf, von denen nicht selten die Zubereitungen zu einer einzigen 100,000 Gulden erforderten. Die Künstler hatten ungeheure Gehalte. Mancher Tänzer bezog eine größere Besoldung, als ein wirklicher geheimer Rath.
Oefters, besonders an den Geburtstägen des Herzogs, wurden Feyerlichkeiten veranstaltet, an denen man alles vereinigt sah, was nur Pracht und Geschmack zu
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