[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.weil sie nicht begriffen, wozu sie dienen sollte; und verständige, weil dieselbe mit dem frühern Leben des Herzogs so sehr kontrastirte. - Es ist Schade, daß die Bibliothek in einem sehr brandgefährlichen Gebäude steht. Die Erhaltung dieses für die Wissenschaften so wichtigen Schatzes, ist die Sache des ganzen Publikums. Durch die Errichtung der besagten beyden Anstalten, machte sich der Herzog unter den deutschen Gelehrten einen großen Namen, und alle Journale wetteiferten miteinander den Preis dieses neuen Mecäus zu verkündigen. Das gefiel ihm, und er sah darinn seine Absicht erreicht. Um diesen Preis immer mehr zu verdienen, machte er mehrere Reisen auf deutsche Universitäten, hörte die Vorlesungen der Professoren, und nahm die Miene des Kenners an. Fremde Gelehrte, die nach Stuttgardt kamen, wurden nach Hof gerufen, und mit der freundlichsten Herablassung behandelt. Man ließ sich sogar mit berühmten weil sie nicht begriffen, wozu sie dienen sollte; und verständige, weil dieselbe mit dem frühern Leben des Herzogs so sehr kontrastirte. – Es ist Schade, daß die Bibliothek in einem sehr brandgefährlichen Gebäude steht. Die Erhaltung dieses für die Wissenschaften so wichtigen Schatzes, ist die Sache des ganzen Publikums. Durch die Errichtung der besagten beyden Anstalten, machte sich der Herzog unter den deutschen Gelehrten einen großen Namen, und alle Journale wetteiferten miteinander den Preis dieses neuen Mecäus zu verkündigen. Das gefiel ihm, und er sah darinn seine Absicht erreicht. Um diesen Preis immer mehr zu verdienen, machte er mehrere Reisen auf deutsche Universitäten, hörte die Vorlesungen der Professoren, und nahm die Miene des Kenners an. Fremde Gelehrte, die nach Stuttgardt kamen, wurden nach Hof gerufen, und mit der freundlichsten Herablassung behandelt. Man ließ sich sogar mit berühmten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="71"/> weil sie nicht begriffen, wozu sie dienen sollte; und verständige, weil dieselbe mit dem frühern Leben des Herzogs so sehr kontrastirte. – Es ist Schade, daß die Bibliothek in einem sehr brandgefährlichen Gebäude steht. Die Erhaltung dieses für die Wissenschaften so wichtigen Schatzes, ist die Sache des ganzen Publikums.</p> <p>Durch die Errichtung der besagten beyden Anstalten, machte sich der Herzog unter den deutschen Gelehrten einen großen Namen, und alle Journale wetteiferten miteinander den Preis dieses neuen Mecäus zu verkündigen. Das gefiel ihm, und er sah darinn seine Absicht erreicht. Um diesen Preis immer mehr zu verdienen, machte er mehrere Reisen auf deutsche Universitäten, hörte die Vorlesungen der Professoren, und nahm die Miene des Kenners an. Fremde Gelehrte, die nach <hi rendition="#g">Stuttgardt</hi> kamen, wurden nach Hof gerufen, und mit der freundlichsten Herablassung behandelt. Man ließ sich sogar mit berühmten </p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0071]
weil sie nicht begriffen, wozu sie dienen sollte; und verständige, weil dieselbe mit dem frühern Leben des Herzogs so sehr kontrastirte. – Es ist Schade, daß die Bibliothek in einem sehr brandgefährlichen Gebäude steht. Die Erhaltung dieses für die Wissenschaften so wichtigen Schatzes, ist die Sache des ganzen Publikums.
Durch die Errichtung der besagten beyden Anstalten, machte sich der Herzog unter den deutschen Gelehrten einen großen Namen, und alle Journale wetteiferten miteinander den Preis dieses neuen Mecäus zu verkündigen. Das gefiel ihm, und er sah darinn seine Absicht erreicht. Um diesen Preis immer mehr zu verdienen, machte er mehrere Reisen auf deutsche Universitäten, hörte die Vorlesungen der Professoren, und nahm die Miene des Kenners an. Fremde Gelehrte, die nach Stuttgardt kamen, wurden nach Hof gerufen, und mit der freundlichsten Herablassung behandelt. Man ließ sich sogar mit berühmten
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