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Pahl, Johann Gottfried: Wohlgemeyntes, in Vernunft und Schrift bestgegründetes, jedoch unmaaßgebliches Gutachten, über die Wahlfähigkeit eines Landtagsdeputirten in Wirtemberg. 1797.

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in den Landschaftssaal, die seyn soll: "Freund! hast du ein hochzeitliches Kleid an?" - Und alle diese Sätze sind so bündig bewiesen, und dem Ludimagister von Ganslosen so ganz aus der Seele geschrieben, daß das Schiksal des Vetter Gmelins in demselben Augenblicke unabänderlich bestimmt war, in dem die Kerner-Rümmelinischen Hebemaschinen auf das Käsbohrerische Ideenmagazin zu wirken anfiengen.

Wir sassen, wie gesagt, noch über dem Corpore unsrer Landtagsschriften, als mir der Bote meldete, das Pferd stehe vor der Thüre. Ich machte mich eiligst fertig, nahm von meinen Leuten Abschied, bestieg in Gottes Namen das lastbare Thier, faßte mit der rechten Hand den Zaum und die Mähne, stäuperte mich mit der linken wohlweislich auf den Sattelknopf, klemmte die Kniee tüchtig ein, gab meiner Rosinante einen Stich, -

Und Hurre, Hurre, Hop, Hop, Hop!
Giengs fort im sausenden Galopp,

in den Landschaftssaal, die seyn soll: „Freund! hast du ein hochzeitliches Kleid an?“ – Und alle diese Sätze sind so bündig bewiesen, und dem Ludimagister von Ganslosen so ganz aus der Seele geschrieben, daß das Schiksal des Vetter Gmelins in demselben Augenblicke unabänderlich bestimmt war, in dem die Kerner-Rümmelinischen Hebemaschinen auf das Käsbohrerische Ideenmagazin zu wirken anfiengen.

Wir sassen, wie gesagt, noch über dem Corpore unsrer Landtagsschriften, als mir der Bote meldete, das Pferd stehe vor der Thüre. Ich machte mich eiligst fertig, nahm von meinen Leuten Abschied, bestieg in Gottes Namen das lastbare Thier, faßte mit der rechten Hand den Zaum und die Mähne, stäuperte mich mit der linken wohlweislich auf den Sattelknopf, klemmte die Kniee tüchtig ein, gab meiner Rosinante einen Stich, –

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[34/0034] in den Landschaftssaal, die seyn soll: „Freund! hast du ein hochzeitliches Kleid an?“ – Und alle diese Sätze sind so bündig bewiesen, und dem Ludimagister von Ganslosen so ganz aus der Seele geschrieben, daß das Schiksal des Vetter Gmelins in demselben Augenblicke unabänderlich bestimmt war, in dem die Kerner-Rümmelinischen Hebemaschinen auf das Käsbohrerische Ideenmagazin zu wirken anfiengen. Wir sassen, wie gesagt, noch über dem Corpore unsrer Landtagsschriften, als mir der Bote meldete, das Pferd stehe vor der Thüre. Ich machte mich eiligst fertig, nahm von meinen Leuten Abschied, bestieg in Gottes Namen das lastbare Thier, faßte mit der rechten Hand den Zaum und die Mähne, stäuperte mich mit der linken wohlweislich auf den Sattelknopf, klemmte die Kniee tüchtig ein, gab meiner Rosinante einen Stich, – Und Hurre, Hurre, Hop, Hop, Hop! Giengs fort im sausenden Galopp,

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Zitationshilfe: Pahl, Johann Gottfried: Wohlgemeyntes, in Vernunft und Schrift bestgegründetes, jedoch unmaaßgebliches Gutachten, über die Wahlfähigkeit eines Landtagsdeputirten in Wirtemberg. 1797, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_gutachten_1797/34>, abgerufen am 21.11.2024.