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Pahl, Johann Gottfried: Wohlgemeyntes, in Vernunft und Schrift bestgegründetes, jedoch unmaaßgebliches Gutachten, über die Wahlfähigkeit eines Landtagsdeputirten in Wirtemberg. 1797.

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mit dem wilden Geschrey: "Seht! seht! da reitet einer ohne Hut!"

Zum Glük fieng das Thier endlich an müde zu werden, und als ich das Städtchen Ypsilon vor mir liegen sah, wurde es um sehr viel traktabler, und begann in einen ordentlichen Schritt einzulenken. Indem ich mich wegen meines bekannten Anliegens nach einer menschlichen Wohnung umsah, trat eine sehr vornehme Frau aus einem Gartenhause an der Strasse hervor, machte einen tieffen Kniks, und erkundigte sich gar holdseeliglich: ob ich nicht der Schulmeister von Ganslosen sey? Auf mein "Zu dienen, Madame!" bat sie mich, daß ich absteigen, und ein Frühstük mit ihr geniessen möchte. "Ja, liebe Frau! erwiederte ich, da müssen Sie sich an mein Pferd addressiren." Sogleich rief sie ihren Taglöhner herbey, der das ungeschlachtige Thier mores zu lehren wußte. Ich ward in das Gartenhaus geführt, und vernahm hier, daß ich die Madame Wurstsack vor mir habe. Sie empfahl mir die Sache ihres Gatten

mit dem wilden Geschrey: „Seht! seht! da reitet einer ohne Hut!“

Zum Glük fieng das Thier endlich an müde zu werden, und als ich das Städtchen Ypsilon vor mir liegen sah, wurde es um sehr viel traktabler, und begann in einen ordentlichen Schritt einzulenken. Indem ich mich wegen meines bekannten Anliegens nach einer menschlichen Wohnung umsah, trat eine sehr vornehme Frau aus einem Gartenhause an der Strasse hervor, machte einen tieffen Kniks, und erkundigte sich gar holdseeliglich: ob ich nicht der Schulmeister von Ganslosen sey? Auf mein „Zu dienen, Madame!“ bat sie mich, daß ich absteigen, und ein Frühstük mit ihr geniessen möchte. „Ja, liebe Frau! erwiederte ich, da müssen Sie sich an mein Pferd addressiren.“ Sogleich rief sie ihren Taglöhner herbey, der das ungeschlachtige Thier mores zu lehren wußte. Ich ward in das Gartenhaus geführt, und vernahm hier, daß ich die Madame Wurstsack vor mir habe. Sie empfahl mir die Sache ihres Gatten

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[36/0036] mit dem wilden Geschrey: „Seht! seht! da reitet einer ohne Hut!“ Zum Glük fieng das Thier endlich an müde zu werden, und als ich das Städtchen Ypsilon vor mir liegen sah, wurde es um sehr viel traktabler, und begann in einen ordentlichen Schritt einzulenken. Indem ich mich wegen meines bekannten Anliegens nach einer menschlichen Wohnung umsah, trat eine sehr vornehme Frau aus einem Gartenhause an der Strasse hervor, machte einen tieffen Kniks, und erkundigte sich gar holdseeliglich: ob ich nicht der Schulmeister von Ganslosen sey? Auf mein „Zu dienen, Madame!“ bat sie mich, daß ich absteigen, und ein Frühstük mit ihr geniessen möchte. „Ja, liebe Frau! erwiederte ich, da müssen Sie sich an mein Pferd addressiren.“ Sogleich rief sie ihren Taglöhner herbey, der das ungeschlachtige Thier mores zu lehren wußte. Ich ward in das Gartenhaus geführt, und vernahm hier, daß ich die Madame Wurstsack vor mir habe. Sie empfahl mir die Sache ihres Gatten

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Zitationshilfe: Pahl, Johann Gottfried: Wohlgemeyntes, in Vernunft und Schrift bestgegründetes, jedoch unmaaßgebliches Gutachten, über die Wahlfähigkeit eines Landtagsdeputirten in Wirtemberg. 1797, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_gutachten_1797/36>, abgerufen am 21.11.2024.