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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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und so hätten sie dasselbe abgeworfen, und sich dann schrecklich an ihren Peinigern gerächt. Aber gerade dieser von den Verfechtern der Revolution angeführte Grund, ist der Verräther der Philosophie. Denn hätte das französische Volk die ewigen Wahrheiten steif und fest geglaubt:

der große Haufe sey seinem Regenten gegenüber eine blose Sache,

er dürfe bey allen Forderungen des Regenten keinen eigenen Willen haben,

all' sein Eigenthum und seine Kräften müssen dem Regenten zu Gebote stehen, und

nie dürfe der Unterthan über die Handlungen des Herrn raisonnieren;

so hätte es die ihm beschiedene Last geduldig getragen, und das ihm auferlegte Joch entweder als eine Wohlthat, oder wenigstens als ein malum necessarium betrachtet. Aber da stand der philosophische Beelzebub in seinem Rücken, und blies ihm unaufhörlich die aus Voltair, Roussau und Raynal aufgesammelten Trostsprüche ein: alle Menschen sind frey und gleich, - der König ist der erste Diener des Staats, -

und so hätten sie dasselbe abgeworfen, und sich dann schrecklich an ihren Peinigern gerächt. Aber gerade dieser von den Verfechtern der Revolution angeführte Grund, ist der Verräther der Philosophie. Denn hätte das französische Volk die ewigen Wahrheiten steif und fest geglaubt:

der große Haufe sey seinem Regenten gegenüber eine blose Sache,

er dürfe bey allen Forderungen des Regenten keinen eigenen Willen haben,

all’ sein Eigenthum und seine Kräften müssen dem Regenten zu Gebote stehen, und

nie dürfe der Unterthan über die Handlungen des Herrn raisonnieren;

so hätte es die ihm beschiedene Last geduldig getragen, und das ihm auferlegte Joch entweder als eine Wohlthat, oder wenigstens als ein malum necessarium betrachtet. Aber da stand der philosophische Beelzebub in seinem Rücken, und blies ihm unaufhörlich die aus Voltair, Roussau und Raynal aufgesammelten Trostsprüche ein: alle Menschen sind frey und gleich, – der König ist der erste Diener des Staats, –

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[123/0123] und so hätten sie dasselbe abgeworfen, und sich dann schrecklich an ihren Peinigern gerächt. Aber gerade dieser von den Verfechtern der Revolution angeführte Grund, ist der Verräther der Philosophie. Denn hätte das französische Volk die ewigen Wahrheiten steif und fest geglaubt: der große Haufe sey seinem Regenten gegenüber eine blose Sache, er dürfe bey allen Forderungen des Regenten keinen eigenen Willen haben, all’ sein Eigenthum und seine Kräften müssen dem Regenten zu Gebote stehen, und nie dürfe der Unterthan über die Handlungen des Herrn raisonnieren; so hätte es die ihm beschiedene Last geduldig getragen, und das ihm auferlegte Joch entweder als eine Wohlthat, oder wenigstens als ein malum necessarium betrachtet. Aber da stand der philosophische Beelzebub in seinem Rücken, und blies ihm unaufhörlich die aus Voltair, Roussau und Raynal aufgesammelten Trostsprüche ein: alle Menschen sind frey und gleich, – der König ist der erste Diener des Staats, –

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/123>, abgerufen am 24.11.2024.