[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Zwölftes Kapitel. Emigranten und Zeitungsschreiber. Das waren aber alles nichts weiter, als Aussichten in eine bessere Zeit. Mochte der Himmel wissen, wenn diese Zeit selbst kommen durfte! Ihr Gang war langsam und lahm, und wenn wir glaubten, sie schicke sich einmal zu schnellern Schritten an, so eilten unsere Feinde gleich herbey, und warfen ihr Steine in den Weg, daß sie stille stehen, oder gar wieder umwenden mußte. Eine Beleg hiezu ist ein sehr ärgerlicher Auftritt, der in diese Periode fällt. Der Verfasser der fürstlichen Hofzeitung war uns lange ein Dorn in den Augen gewesen. Der Abbe hatte ihn gleich bey dem Anfange seiner Geistestyranney Serenissimo als einen sehr aufgeklärten und eruditen Mann empfohlen. Daß er das erstre war, leidet gar keinen Zweifel. Wie hätte er auch sonst von dem Abbe empfohlen werden können? Dazu war er von Geburt ein Protestant, ob er wohl im Grunde gar keine Religion Zwölftes Kapitel. Emigranten und Zeitungsschreiber. Das waren aber alles nichts weiter, als Aussichten in eine bessere Zeit. Mochte der Himmel wissen, wenn diese Zeit selbst kommen durfte! Ihr Gang war langsam und lahm, und wenn wir glaubten, sie schicke sich einmal zu schnellern Schritten an, so eilten unsere Feinde gleich herbey, und warfen ihr Steine in den Weg, daß sie stille stehen, oder gar wieder umwenden mußte. Eine Beleg hiezu ist ein sehr ärgerlicher Auftritt, der in diese Periode fällt. Der Verfasser der fürstlichen Hofzeitung war uns lange ein Dorn in den Augen gewesen. Der Abbe hatte ihn gleich bey dem Anfange seiner Geistestyranney Serenissimo als einen sehr aufgeklärten und eruditen Mann empfohlen. Daß er das erstre war, leidet gar keinen Zweifel. Wie hätte er auch sonst von dem Abbe empfohlen werden können? Dazu war er von Geburt ein Protestant, ob er wohl im Grunde gar keine Religion <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0153" n="153"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Zwölftes Kapitel.<lb/> Emigranten und Zeitungsschreiber.</hi><lb/> </head> <p>Das waren aber alles nichts weiter, als <hi rendition="#g">Aussichten</hi> in eine bessere Zeit. Mochte der Himmel wissen, wenn diese Zeit selbst kommen durfte! Ihr Gang war langsam und lahm, und wenn wir glaubten, sie schicke sich einmal zu schnellern Schritten an, so eilten unsere Feinde gleich herbey, und warfen ihr Steine in den Weg, daß sie stille stehen, oder gar wieder umwenden mußte. Eine Beleg hiezu ist ein sehr ärgerlicher Auftritt, der in diese Periode fällt.</p> <p>Der <hi rendition="#g">Verfasser der fürstlichen Hofzeitung</hi> war uns lange ein Dorn in den Augen gewesen. Der Abbe hatte ihn gleich bey dem Anfange seiner Geistestyranney <hi rendition="#aq">Serenissimo</hi> als einen sehr aufgeklärten und eruditen Mann empfohlen. Daß er das erstre war, leidet gar keinen Zweifel. Wie hätte er auch sonst von dem Abbe empfohlen werden können? Dazu war er von Geburt ein Protestant, ob er wohl im Grunde gar keine Religion </p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0153]
Zwölftes Kapitel.
Emigranten und Zeitungsschreiber.
Das waren aber alles nichts weiter, als Aussichten in eine bessere Zeit. Mochte der Himmel wissen, wenn diese Zeit selbst kommen durfte! Ihr Gang war langsam und lahm, und wenn wir glaubten, sie schicke sich einmal zu schnellern Schritten an, so eilten unsere Feinde gleich herbey, und warfen ihr Steine in den Weg, daß sie stille stehen, oder gar wieder umwenden mußte. Eine Beleg hiezu ist ein sehr ärgerlicher Auftritt, der in diese Periode fällt.
Der Verfasser der fürstlichen Hofzeitung war uns lange ein Dorn in den Augen gewesen. Der Abbe hatte ihn gleich bey dem Anfange seiner Geistestyranney Serenissimo als einen sehr aufgeklärten und eruditen Mann empfohlen. Daß er das erstre war, leidet gar keinen Zweifel. Wie hätte er auch sonst von dem Abbe empfohlen werden können? Dazu war er von Geburt ein Protestant, ob er wohl im Grunde gar keine Religion
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