[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Hier rückten die Herren mit ihrem Plane heraus. Frankenstein soll entlassen, Steinbock an seine Stelle gesetzt, und der bisherige Einfluß der Fürstinn auf die Regierung gänzlich abgeschnitten werden. Se. Durchlaucht machten große Augen bey diesem Vorschlage. Aber die Herren demonstrirten und remonstrirten die Kreuz und die Quer, daß Höchstdieselben nicht mehr zum Worte kommen konnten. Die schon im Voraus verfertigte Akte lag auf dem Tisch. Babet, gekleidet wie ein griechisches Freudenmädchen, daß uns allen Hören und Sehen vergieng, kam herein, und umfaßte die Knie des Fürsten. Ich schlich mit der eingetauchten Feder herbey. Der Fürst unterschrieb. Simpert faltete die Hände und begann: Herr nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren! Steinbock reiste auf der Stelle ab. Babet belohnte die große That Sr. Durchlaucht in der folgenden Nacht mit dem ersten Genusse ihrer Reize. Hier rückten die Herren mit ihrem Plane heraus. Frankenstein soll entlassen, Steinbock an seine Stelle gesetzt, und der bisherige Einfluß der Fürstinn auf die Regierung gänzlich abgeschnitten werden. Se. Durchlaucht machten große Augen bey diesem Vorschlage. Aber die Herren demonstrirten und remonstrirten die Kreuz und die Quer, daß Höchstdieselben nicht mehr zum Worte kommen konnten. Die schon im Voraus verfertigte Akte lag auf dem Tisch. Babet, gekleidet wie ein griechisches Freudenmädchen, daß uns allen Hören und Sehen vergieng, kam herein, und umfaßte die Knie des Fürsten. Ich schlich mit der eingetauchten Feder herbey. Der Fürst unterschrieb. Simpert faltete die Hände und begann: Herr nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren! Steinbock reiste auf der Stelle ab. Babet belohnte die große That Sr. Durchlaucht in der folgenden Nacht mit dem ersten Genusse ihrer Reize. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0185" n="185"/> Hier rückten die Herren mit ihrem Plane heraus. <hi rendition="#g">Frankenstein</hi> soll entlassen, <hi rendition="#g">Steinbock</hi> an seine Stelle gesetzt, und der bisherige Einfluß der Fürstinn auf die Regierung gänzlich abgeschnitten werden. Se. Durchlaucht machten große Augen bey diesem Vorschlage. Aber die Herren demonstrirten und remonstrirten die Kreuz und die Quer, daß Höchstdieselben nicht mehr zum Worte kommen konnten. Die schon im Voraus verfertigte Akte lag auf dem Tisch. <hi rendition="#g">Babet</hi>, gekleidet wie ein griechisches Freudenmädchen, daß uns allen Hören und Sehen vergieng, kam herein, und umfaßte die Knie des Fürsten. Ich schlich mit der eingetauchten Feder herbey. Der Fürst unterschrieb. <hi rendition="#g">Simpert</hi> faltete die Hände und begann: Herr nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren! <hi rendition="#g">Steinbock</hi> reiste auf der Stelle ab. <hi rendition="#g">Babet</hi> belohnte die große That Sr. Durchlaucht in der folgenden Nacht mit dem ersten Genusse ihrer Reize.</p> </div> </body> </text> </TEI> [185/0185]
Hier rückten die Herren mit ihrem Plane heraus. Frankenstein soll entlassen, Steinbock an seine Stelle gesetzt, und der bisherige Einfluß der Fürstinn auf die Regierung gänzlich abgeschnitten werden. Se. Durchlaucht machten große Augen bey diesem Vorschlage. Aber die Herren demonstrirten und remonstrirten die Kreuz und die Quer, daß Höchstdieselben nicht mehr zum Worte kommen konnten. Die schon im Voraus verfertigte Akte lag auf dem Tisch. Babet, gekleidet wie ein griechisches Freudenmädchen, daß uns allen Hören und Sehen vergieng, kam herein, und umfaßte die Knie des Fürsten. Ich schlich mit der eingetauchten Feder herbey. Der Fürst unterschrieb. Simpert faltete die Hände und begann: Herr nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren! Steinbock reiste auf der Stelle ab. Babet belohnte die große That Sr. Durchlaucht in der folgenden Nacht mit dem ersten Genusse ihrer Reize.
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