[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Dieser nahm dasselbe sehr freundlich auf, betrachtete es, ohne es zu öffnen, von allen Seiten, und nickte dem wartenden Autor gnädig zu. "Bravo, mon ami! ein schönes Stück von Buchbinderey." Ich hoffe, daß der Inhalt Euer Durchlaucht nicht weniger gefallen soll. "Er weiß, daß mich das nicht viel kümmert. - Ein Gebethbuch? - Hm!" Es ist eine Schrift gegen die Aufklärung. "Ach! da ist er von meinem System. Das ist ein langweiliges Ding um die Aufklärung, und ich begreife nicht, was die Leute für eine Freude an den grünen, und blauen, und scheckigten Aufklärungs-Brochüren haben. - Doch chaqun a son goaut!" Euer Durchlaucht sind auf dem geraden Wege zur Wahrheit. "Aber darum möcht' ich doch sein Buch gegen die Aufklärung nicht geschrieben haben. Weiß er, daß das die Fürstinn disgustieren wird?" Dieser nahm dasselbe sehr freundlich auf, betrachtete es, ohne es zu öffnen, von allen Seiten, und nickte dem wartenden Autor gnädig zu. „Bravo, mon ami! ein schönes Stück von Buchbinderey.“ Ich hoffe, daß der Inhalt Euer Durchlaucht nicht weniger gefallen soll. „Er weiß, daß mich das nicht viel kümmert. – Ein Gebethbuch? – Hm!“ Es ist eine Schrift gegen die Aufklärung. „Ach! da ist er von meinem System. Das ist ein langweiliges Ding um die Aufklärung, und ich begreife nicht, was die Leute für eine Freude an den grünen, und blauen, und scheckigten Aufklärungs-Brochüren haben. – Doch chaqun à son goût!“ Euer Durchlaucht sind auf dem geraden Wege zur Wahrheit. „Aber darum möcht’ ich doch sein Buch gegen die Aufklärung nicht geschrieben haben. Weiß er, daß das die Fürstinn disgustieren wird?“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0036" n="36"/> Dieser nahm dasselbe sehr freundlich auf, betrachtete es, ohne es zu öffnen, von allen Seiten, und nickte dem wartenden Autor gnädig zu.</p> <p>„Bravo, <hi rendition="#aq">mon ami</hi>! ein schönes Stück von Buchbinderey.“</p> <p>Ich hoffe, daß der Inhalt Euer Durchlaucht nicht weniger gefallen soll.</p> <p>„Er weiß, daß mich das nicht viel kümmert. – Ein Gebethbuch? – Hm!“</p> <p>Es ist eine Schrift gegen die Aufklärung.</p> <p>„Ach! da ist er von meinem System. Das ist ein langweiliges Ding um die Aufklärung, und ich begreife nicht, was die Leute für eine Freude an den grünen, und blauen, und scheckigten Aufklärungs-Brochüren haben. – Doch <hi rendition="#aq">chaqun à son goût</hi>!“</p> <p>Euer Durchlaucht sind auf dem geraden Wege zur Wahrheit.</p> <p>„Aber darum möcht’ ich doch sein Buch gegen die Aufklärung nicht geschrieben haben. Weiß er, daß das die Fürstinn disgustieren wird?“</p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0036]
Dieser nahm dasselbe sehr freundlich auf, betrachtete es, ohne es zu öffnen, von allen Seiten, und nickte dem wartenden Autor gnädig zu.
„Bravo, mon ami! ein schönes Stück von Buchbinderey.“
Ich hoffe, daß der Inhalt Euer Durchlaucht nicht weniger gefallen soll.
„Er weiß, daß mich das nicht viel kümmert. – Ein Gebethbuch? – Hm!“
Es ist eine Schrift gegen die Aufklärung.
„Ach! da ist er von meinem System. Das ist ein langweiliges Ding um die Aufklärung, und ich begreife nicht, was die Leute für eine Freude an den grünen, und blauen, und scheckigten Aufklärungs-Brochüren haben. – Doch chaqun à son goût!“
Euer Durchlaucht sind auf dem geraden Wege zur Wahrheit.
„Aber darum möcht’ ich doch sein Buch gegen die Aufklärung nicht geschrieben haben. Weiß er, daß das die Fürstinn disgustieren wird?“
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