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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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Dieses Schreiben wirkte mit magischer Kraft auf den Fürsten, d. h. es machte einen solchen Eindruck auf ihn, daß er sich für den darinn enthaltenen Gegenstand, wenigstens auf einige Augenblicke interessierte. Das war das Aufklimmen des Funken von Religiosität, den Simpert in seiner frühsten Jugend in seinem Herzen angezündet hatte, und der auch nie in demselben erlosch. Als der fromme Pater, seiner Gewohnheit nach, des Morgens seine Aufwartung machte, überreichten ihm seine Durchlaucht das quästionierte Schreiben mit einer sehr ernsthaften Miene, die aber zugleich den höchsten Grad von Wohlwollen ausdrückte, und baten ihn dasselbe vorzulesen. Er begann mit lauter Stimme. Aber noch war das erste Drittel des Ganzen nicht geendigt, als ihn Höchdieselben unterbrachen.

"Das Ding ist mir zu lange. Ich liebe die langen Briefe nicht. Kurz und gut! das ist mein Symbolum. Auch habe ich mir schon das nöthigste referieren lassen. Was ist denn seine Meynung in causa, Pater Simpert?"

Dieses Schreiben wirkte mit magischer Kraft auf den Fürsten, d. h. es machte einen solchen Eindruck auf ihn, daß er sich für den darinn enthaltenen Gegenstand, wenigstens auf einige Augenblicke interessierte. Das war das Aufklimmen des Funken von Religiosität, den Simpert in seiner frühsten Jugend in seinem Herzen angezündet hatte, und der auch nie in demselben erlosch. Als der fromme Pater, seiner Gewohnheit nach, des Morgens seine Aufwartung machte, überreichten ihm seine Durchlaucht das quästionierte Schreiben mit einer sehr ernsthaften Miene, die aber zugleich den höchsten Grad von Wohlwollen ausdrückte, und baten ihn dasselbe vorzulesen. Er begann mit lauter Stimme. Aber noch war das erste Drittel des Ganzen nicht geendigt, als ihn Höchdieselben unterbrachen.

„Das Ding ist mir zu lange. Ich liebe die langen Briefe nicht. Kurz und gut! das ist mein Symbolum. Auch habe ich mir schon das nöthigste referieren lassen. Was ist denn seine Meynung in causa, Pater Simpert?“

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[78/0078] Dieses Schreiben wirkte mit magischer Kraft auf den Fürsten, d. h. es machte einen solchen Eindruck auf ihn, daß er sich für den darinn enthaltenen Gegenstand, wenigstens auf einige Augenblicke interessierte. Das war das Aufklimmen des Funken von Religiosität, den Simpert in seiner frühsten Jugend in seinem Herzen angezündet hatte, und der auch nie in demselben erlosch. Als der fromme Pater, seiner Gewohnheit nach, des Morgens seine Aufwartung machte, überreichten ihm seine Durchlaucht das quästionierte Schreiben mit einer sehr ernsthaften Miene, die aber zugleich den höchsten Grad von Wohlwollen ausdrückte, und baten ihn dasselbe vorzulesen. Er begann mit lauter Stimme. Aber noch war das erste Drittel des Ganzen nicht geendigt, als ihn Höchdieselben unterbrachen. „Das Ding ist mir zu lange. Ich liebe die langen Briefe nicht. Kurz und gut! das ist mein Symbolum. Auch habe ich mir schon das nöthigste referieren lassen. Was ist denn seine Meynung in causa, Pater Simpert?“

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/78>, abgerufen am 24.11.2024.