Pahl, Johann Gottfried: Trost- und Condolenz-Schreiben an den guten Mann, welcher über dem Truzlibell für den Wirtembergischen Adel im Angesichte des ehrlöblichen Publicums, bittre Thränen vergossen hat. 1797.Welt unsrer Romandichter, gebildet haben. Zwischen dem Degen in deinem Motto, und den Thränen auf deinem Titel ist dir ein abscheulicher Kontrast, - und du must es dir in der That gefallen lassen, daß den erstem das Publikum so lange für eine blosse Popanz, oder für so ein Ding, wie die tanzenden stupiden Bäume hält, die du demselben eine urkundlich belegte Konsignation derjenigen Franzosenköpfe insinuirt haben wirst, welche du diesen Sommer damit abgehauen hast. Doch absint odiosa! Allein Herr Ludimagister will alle diese Dinge mit Stillschweigen übergangen wissen, und es ist nicht mein Beruf, deine Thränen noch mehr zu reizen. Afflictis non est addenda afflictio! pflegte der Herr Staatsamtmann auf meinem vorigen Provisorate immer zu sagen, wenn ein Mädchen das Unglük hatte, Welt unsrer Romandichter, gebildet haben. Zwischen dem Degen in deinem Motto, und den Thränen auf deinem Titel ist dir ein abscheulicher Kontrast, – und du must es dir in der That gefallen lassen, daß den erstem das Publikum so lange für eine blosse Popanz, oder für so ein Ding, wie die tanzenden stupiden Bäume hält, die du demselben eine urkundlich belegte Konsignation derjenigen Franzosenköpfe insinuirt haben wirst, welche du diesen Sommer damit abgehauen hast. Doch absint odiosa! Allein Herr Ludimagister will alle diese Dinge mit Stillschweigen übergangen wissen, und es ist nicht mein Beruf, deine Thränen noch mehr zu reizen. Afflictis non est addenda afflictio! pflegte der Herr Staatsamtmann auf meinem vorigen Provisorate immer zu sagen, wenn ein Mädchen das Unglük hatte, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="18"/> Welt unsrer Romandichter, gebildet haben. Zwischen dem <hi rendition="#fr">Degen</hi> in deinem Motto, und den <hi rendition="#fr">Thränen</hi> auf deinem Titel ist dir ein abscheulicher Kontrast, – und du must es dir in der That gefallen lassen, daß den erstem das Publikum so lange für eine blosse Popanz, oder für so ein Ding, wie die <hi rendition="#fr">tanzenden stupiden Bäume</hi> hält, die du demselben eine urkundlich belegte Konsignation derjenigen Franzosenköpfe insinuirt haben wirst, welche du diesen Sommer damit abgehauen hast.</p> <p>Doch <hi rendition="#aq">absint odiosa</hi>! Allein Herr Ludimagister will alle diese Dinge mit Stillschweigen übergangen wissen, und es ist nicht mein Beruf, deine Thränen noch mehr zu reizen. <hi rendition="#aq">Afflictis non est addenda afflictio</hi>! pflegte der Herr Staatsamtmann auf meinem vorigen Provisorate immer zu sagen, wenn ein Mädchen das Unglük hatte, </p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0018]
Welt unsrer Romandichter, gebildet haben. Zwischen dem Degen in deinem Motto, und den Thränen auf deinem Titel ist dir ein abscheulicher Kontrast, – und du must es dir in der That gefallen lassen, daß den erstem das Publikum so lange für eine blosse Popanz, oder für so ein Ding, wie die tanzenden stupiden Bäume hält, die du demselben eine urkundlich belegte Konsignation derjenigen Franzosenköpfe insinuirt haben wirst, welche du diesen Sommer damit abgehauen hast.
Doch absint odiosa! Allein Herr Ludimagister will alle diese Dinge mit Stillschweigen übergangen wissen, und es ist nicht mein Beruf, deine Thränen noch mehr zu reizen. Afflictis non est addenda afflictio! pflegte der Herr Staatsamtmann auf meinem vorigen Provisorate immer zu sagen, wenn ein Mädchen das Unglük hatte,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_truzlibell_1797 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_truzlibell_1797/18 |
Zitationshilfe: | Pahl, Johann Gottfried: Trost- und Condolenz-Schreiben an den guten Mann, welcher über dem Truzlibell für den Wirtembergischen Adel im Angesichte des ehrlöblichen Publicums, bittre Thränen vergossen hat. 1797, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_truzlibell_1797/18>, abgerufen am 16.07.2024. |