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Pancovius, Thomas: Herbarium Portatile, Oder Behendes Kräuter- und Gewächs-Buch. Leipzig, 1656.

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Günstiger Leser!
[Spaltenumbruch]

OB ich zwar/ von
Jugend auff zu Kräu-
tern/ Bäumen und Gär-
ten Lust und Liebe gehabt/
auch hernach/ wie ich
mein Gemüth auff die
Medicin geleget/ von dem Studio Bota-
nico
zu Rostock den Anfang gemachet/
und mit meinem Hrn. Hospite D. Joach.
Stockmanno
und Hrn. D. Steph. Schul-
tero,
als angenehmen Tisch-Freunden/
beyden daselbst berümbten der Medicin
Professorn,
nunmehr in GOtt ruhenden/
zum öftern Gärten/ Felder und Wälder
durchgangen: Nachmalen auch zu Leyden
in Holland/ den weitberümten Garten/
fleißig/ ohn Ruhm zu melden/ besuchet/
und des überall-bekandten Herrn D. A-
dolph. Vorstii
liebliche und angenehme
Garten possession niemaln verseumet: zu
dem Ende/ Gottes des Allweisen Schöpf-
fers Kräuter und Gewächse etlicher mas-
sen mit Namen nennen und ihre Tugen-
den so viel menschlicher schwacher Ver-
stand kan fassen/ kennen lernen: jedennoch
aber ist mir nie im Sinn kommen von
Kräutern etwas drucken zu lassen oder
ein Buch davon zu schreiben. Nachdem
aber ich ohn gefehr bey einem vornehmen
Manne hiesiges Ortes/ Herrn Mart. Frid.
Seydeln/ Churfürstl. Brandenb. Hoff-
Camergerichts-und Consistorial-Rath
[Spaltenumbruch] kommen und einen gantzen hauffen künst-
lich geschnittener und natürlich abgebil-
deter Kräuter- und Gewächs-Formen
gesehen/ Er auch vermercket daß mir sol-
che gefallen/ hat er mir dieselben willig
und gerne zu kommen lassen. Es hat a-
ber vormalen solche der berümte Leon-
hard Thurnhäuser/ allhier zu Berlin ge-
wesener Chursürstl. Chymicus und Me-
dicus,
durch einen künstlichen Meister/
Holtzmeyer genant/ schneiden lassen/ und
ein grosses Werck heraus zu geben ange-
fangen. Weil es denn immer Schade ge-
wesen/ daß diese Formen solten belie-
gen bleiben und zu nichte werden/ hab ich
endlich die grosse Mühe auff mich genom-
men/ solche in eine richtige Ordnung/ (da
sie |zuvor alle untereinander/ gleich als
wehren sie auff dem Felde gewachsen/ ge-
legen) zubringen/ und nach des Hoch-
fürnehmen und in aller Welt bekandten
Medici H. D. Dan. Sennerti seligen/
Anweisunge in Physicis dieselben/ so viel
nur immer müglich/ zu ordnen. Anfäng-
lich zwar/ war ich willens dieselben also
herfür zu geben/ als die Icones Planta-
rum & Stirpium Lobelii,
zu Ant-
werpen 1587. vormahlen gedruckt wor-
den (die jtziger Zeit nicht wol mehr zube-
kommen seyn) bloß ohne einige derselben
Erklärunge/ den Studiosis Medicinae,

wenn


Guͤnſtiger Leſer!
[Spaltenumbruch]

OB ich zwar/ von
Jugend auff zu Kraͤu-
tern/ Baͤumen und Gaͤr-
ten Luſt und Liebe gehabt/
auch hernach/ wie ich
mein Gemuͤth auff die
Medicin geleget/ von dem Studio Bota-
nico
zu Roſtock den Anfang gemachet/
und mit meinem Hrn. Hoſpite D. Joach.
Stockmanno
und Hrn. D. Steph. Schul-
tero,
als angenehmen Tiſch-Freunden/
beyden daſelbſt beruͤmbten der Medicin
Profeſſorn,
nunmehr in GOtt ruhenden/
zum oͤftern Gaͤrten/ Felder und Waͤlder
durchgangen: Nachmalen auch zu Leyden
in Holland/ den weitberuͤmten Garten/
fleißig/ ohn Ruhm zu melden/ beſuchet/
und des uͤberall-bekandten Herrn D. A-
dolph. Vorſtii
liebliche und angenehme
Garten poſſeſſion niemaln verſeumet: zu
dem Ende/ Gottes des Allweiſen Schoͤpf-
fers Kraͤuter und Gewaͤchſe etlicher maſ-
ſen mit Namen nennen und ihre Tugen-
den ſo viel menſchlicher ſchwacher Ver-
ſtand kan faſſen/ kennen lernen: jedennoch
aber iſt mir nie im Sinn kommen von
Kraͤutern etwas drucken zu laſſen oder
ein Buch davon zu ſchreiben. Nachdem
aber ich ohn gefehr bey einem vornehmen
Manne hieſiges Ortes/ Herrn Mart. Frid.
Seydeln/ Churfuͤrſtl. Brandenb. Hoff-
Camergerichts-und Conſiſtorial-Rath
[Spaltenumbruch] kommen und einen gantzen hauffen kuͤnſt-
lich geſchnittener und natuͤrlich abgebil-
deter Kraͤuter- und Gewaͤchs-Formen
geſehen/ Er auch vermercket daß mir ſol-
che gefallen/ hat er mir dieſelben willig
und gerne zu kommen laſſen. Es hat a-
ber vormalen ſolche der beruͤmte Leon-
hard Thurnhaͤuſer/ allhier zu Berlin ge-
weſener Churſuͤrſtl. Chymicus und Me-
dicus,
durch einen kuͤnſtlichen Meiſter/
Holtzmeyer genant/ ſchneiden laſſen/ und
ein groſſes Werck heraus zu geben ange-
fangen. Weil es denn immer Schade ge-
weſen/ daß dieſe Formen ſolten belie-
gen bleiben und zu nichte werden/ hab ich
endlich die groſſe Muͤhe auff mich genom-
men/ ſolche in eine richtige Ordnung/ (da
ſie |zuvor alle untereinander/ gleich als
wehren ſie auff dem Felde gewachſen/ ge-
legen) zubringen/ und nach des Hoch-
fuͤrnehmen und in aller Welt bekandten
Medici H. D. Dan. Sennerti ſeligen/
Anweiſunge in Phyſicis dieſelben/ ſo viel
nur immer muͤglich/ zu ordnen. Anfaͤng-
lich zwar/ war ich willens dieſelben alſo
herfuͤr zu geben/ als die Icones Planta-
rum & Stirpium Lobelii,
zu Ant-
werpen 1587. vormahlen gedruckt wor-
den (die jtziger Zeit nicht wol mehr zube-
kommen ſeyn) bloß ohne einige derſelben
Erklaͤrunge/ den Studioſis Medicinæ,

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Zitationshilfe: Pancovius, Thomas: Herbarium Portatile, Oder Behendes Kräuter- und Gewächs-Buch. Leipzig, 1656, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pancovius_herbarium_1656/13>, abgerufen am 22.11.2024.