Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].die freundschaftlichste Aufnahme fanden. Mein Jn Betreff der neuen Auflage von Mösers Von Heidelberg aus sandte ich den ver- "Die Nicolaische Buchhandlung siehet sich die freundschaftlichste Aufnahme fanden. Mein Jn Betreff der neuen Auflage von Mösers Von Heidelberg aus sandte ich den ver- „Die Nicolaische Buchhandlung siehet sich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p xml:id="ID_125"><pb facs="#f0034" n="29"/> die freundschaftlichste Aufnahme fanden. Mein<lb/> Vater war während meiner Abwesenheit uns<lb/> entrissen worden; ich hatte an seiner Statt<lb/> die Leitung der Buchhandlung meines mütter-<lb/> lichen Grossvaters Nicolai übernommen. Die<lb/> schöne Laura — so hiess sie mit Recht noch<lb/> immer in unserem Kreise — hatte den Haupt-<lb/> mann Becherer geheirathet, und war mit ihm<lb/> auf sein im Spreewalde gelegenes Gut Mesow<lb/> gezogen. </p><lb/> <p xml:id="ID_127"> Jn Betreff der neuen Auflage von Mösers<lb/> patriotischen Phantasien wird es nicht ohne<lb/> Jnteresse sein, die darüber geführte Korre-<lb/> spondenz hier mitzutheilen. </p><lb/> <p xml:id="ID_128"> Von Heidelberg aus sandte ich den ver-<lb/> geblichen Empfehlungsbrief meinem Vater zu-<lb/> rück, der bald darauf folgendes Schreiben an<lb/> Goethe abgehn lieſs: </p><lb/> <floatingText> <body> <div type="letter"> <p xml:id="ID_129"> „Die Nicolaische Buchhandlung siehet sich<lb/> angenehm genöthiget, von Mösers patriotischen<lb/> Phantasien eine neue Auflage zu veranstalten.<lb/> Ew. Excellenz haben in Jhrer Lebensbeschrei-<lb/> bung so viel gutes und herrliches von diesem<lb/> Werke gesagt, dass die Handlung lebhaft wünscht<lb/></p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [29/0034]
die freundschaftlichste Aufnahme fanden. Mein
Vater war während meiner Abwesenheit uns
entrissen worden; ich hatte an seiner Statt
die Leitung der Buchhandlung meines mütter-
lichen Grossvaters Nicolai übernommen. Die
schöne Laura — so hiess sie mit Recht noch
immer in unserem Kreise — hatte den Haupt-
mann Becherer geheirathet, und war mit ihm
auf sein im Spreewalde gelegenes Gut Mesow
gezogen.
Jn Betreff der neuen Auflage von Mösers
patriotischen Phantasien wird es nicht ohne
Jnteresse sein, die darüber geführte Korre-
spondenz hier mitzutheilen.
Von Heidelberg aus sandte ich den ver-
geblichen Empfehlungsbrief meinem Vater zu-
rück, der bald darauf folgendes Schreiben an
Goethe abgehn lieſs:
„Die Nicolaische Buchhandlung siehet sich
angenehm genöthiget, von Mösers patriotischen
Phantasien eine neue Auflage zu veranstalten.
Ew. Excellenz haben in Jhrer Lebensbeschrei-
bung so viel gutes und herrliches von diesem
Werke gesagt, dass die Handlung lebhaft wünscht
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(2016-08-05T13:43:06Z)
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