Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871].und am Ende des vorigen Jahrhunderts in Berlin einen guten Klang hatten. Der schöne Kreis, welcher bei der silbernen Hochzeit um Nicolai versammelt war, sollte sich nur zu bald lichten. Der älteste Sohn Samuel, in der Buchhandlung seines Vaters nach Wunsch und Neigung beschäftigt, in kinderloser aber glücklicher Ehe lebend mit der Tochter des berühmten Rechtsgelehrten Klein in Halle, machte in einem Anfalle von Schwermuth seinem Leben ein Ende (1790). Er war von Jugend auf zum Trübsinne geneigt. Als man nach seinem Tode seine Papiere durchsah und ordnete, fand sich in dem Tagebuche aus seinem 16. Jahre eine Stelle, ungefähr folgenden Inhalts: wenn die Last des Lebens mich zu schwer drückt, so kenne ich ja ein Mittel um mich davon zu befreien. Wenige Jahre darauf (1793) folgte ihm seine Mutter. Im Vollgefühle der Gesundheit, wollte sie eben festlich geschmückt in eine Gesellschaft sich begeben, als sie an der Schwelle ihres Schlafzimmers vom Schlage getroffen plötzlich niedersank, um nicht wieder aufzustehn. Der zweite Sohn Karl August, ein geistreicher und aufgeweckter Kopf, der Liebling seiner Mutter, verstand es nicht, mit seinen physischen Kräften gehörig Haus zu halten. Der herrischen Gemüthsart des Vaters wußte er sich nicht zu bequemen. Durch den versöhnlichen Geist seiner Schwester Wilhelmine wurden die Mishelligkeiten mehr beschwichtigt als beseitigt. Karl August gründete, weil er sich mit seinem Vater nicht vertragen konnte, eine eigne Buchhandlung, in welcher Tiecks Jugendarbeiten erschienen, führte das Geschäft aber nur kurze Zeit, und starb in seinem 30. Jahre (1799). und am Ende des vorigen Jahrhunderts in Berlin einen guten Klang hatten. Der schöne Kreis, welcher bei der silbernen Hochzeit um Nicolai versammelt war, sollte sich nur zu bald lichten. Der älteste Sohn Samuel, in der Buchhandlung seines Vaters nach Wunsch und Neigung beschäftigt, in kinderloser aber glücklicher Ehe lebend mit der Tochter des berühmten Rechtsgelehrten Klein in Halle, machte in einem Anfalle von Schwermuth seinem Leben ein Ende (1790). Er war von Jugend auf zum Trübsinne geneigt. Als man nach seinem Tode seine Papiere durchsah und ordnete, fand sich in dem Tagebuche aus seinem 16. Jahre eine Stelle, ungefähr folgenden Inhalts: wenn die Last des Lebens mich zu schwer drückt, so kenne ich ja ein Mittel um mich davon zu befreien. Wenige Jahre darauf (1793) folgte ihm seine Mutter. Im Vollgefühle der Gesundheit, wollte sie eben festlich geschmückt in eine Gesellschaft sich begeben, als sie an der Schwelle ihres Schlafzimmers vom Schlage getroffen plötzlich niedersank, um nicht wieder aufzustehn. Der zweite Sohn Karl August, ein geistreicher und aufgeweckter Kopf, der Liebling seiner Mutter, verstand es nicht, mit seinen physischen Kräften gehörig Haus zu halten. Der herrischen Gemüthsart des Vaters wußte er sich nicht zu bequemen. Durch den versöhnlichen Geist seiner Schwester Wilhelmine wurden die Mishelligkeiten mehr beschwichtigt als beseitigt. Karl August gründete, weil er sich mit seinem Vater nicht vertragen konnte, eine eigne Buchhandlung, in welcher Tiecks Jugendarbeiten erschienen, führte das Geschäft aber nur kurze Zeit, und starb in seinem 30. 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und am Ende des vorigen Jahrhunderts in Berlin einen guten Klang hatten.
Der schöne Kreis, welcher bei der silbernen Hochzeit um Nicolai versammelt war, sollte sich nur zu bald lichten.
Der älteste Sohn Samuel, in der Buchhandlung seines Vaters nach Wunsch und Neigung beschäftigt, in kinderloser aber glücklicher Ehe lebend mit der Tochter des berühmten Rechtsgelehrten Klein in Halle, machte in einem Anfalle von Schwermuth seinem Leben ein Ende (1790). Er war von Jugend auf zum Trübsinne geneigt. Als man nach seinem Tode seine Papiere durchsah und ordnete, fand sich in dem Tagebuche aus seinem 16. Jahre eine Stelle, ungefähr folgenden Inhalts: wenn die Last des Lebens mich zu schwer drückt, so kenne ich ja ein Mittel um mich davon zu befreien.
Wenige Jahre darauf (1793) folgte ihm seine Mutter. Im Vollgefühle der Gesundheit, wollte sie eben festlich geschmückt in eine Gesellschaft sich begeben, als sie an der Schwelle ihres Schlafzimmers vom Schlage getroffen plötzlich niedersank, um nicht wieder aufzustehn.
Der zweite Sohn Karl August, ein geistreicher und aufgeweckter Kopf, der Liebling seiner Mutter, verstand es nicht, mit seinen physischen Kräften gehörig Haus zu halten. Der herrischen Gemüthsart des Vaters wußte er sich nicht zu bequemen. Durch den versöhnlichen Geist seiner Schwester Wilhelmine wurden die Mishelligkeiten mehr beschwichtigt als beseitigt. Karl August gründete, weil er sich mit seinem Vater nicht vertragen konnte, eine eigne Buchhandlung, in welcher Tiecks Jugendarbeiten erschienen, führte das Geschäft aber nur kurze Zeit, und starb in seinem 30. Jahre (1799).
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