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Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 2. Berlin, [1871].

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Mir schien der steifleinene Pedant sehr bald unerträglich, Paul aber war gutmüthig genug, auf Rosts queerköpfige Ansichten einzugehn, und schloß eine Art von Freundschaft mit ihm. Sie wechselten altgriechische Billets, in denen eine besondere Kunst dazu gehörte, die ganz modernen Begriffe und Dinge in der todten Sprache auszudrücken. Einst mußten wir die Stunde in seiner Wohnung versäumen, weil Nägele mir ein Senfpflaster auf die Brust verordnete, wobei Paul hülfreiche Hand leistete. Als nun Paul dies schriftlich an Rost meldete, und dabei den Ausdruck brauchte xxxxx xxxxx xxxxx wurde er wegen dieser gut griechischen Wendung weidlich belobt.

Rost hatte ein kleines Heft griechischer Scholien zum Thucydides mit griechischem Titel und Vorwort herausgegeben. Als Druckort stand darauf xxx xxxxxxxxx womit Heidelberg gemeint war. Auf meine Frage nach dem Grunde dieser Uebersetzung erwiederte er kathegorisch, Heidelberg heiße im griechischen xxxxxxx, und ließ sich auf keine weiteren Erörterungen ein. Da ich schon anfing, für die alte Geographie eine große Neigung zu fühlen, und in den nächsten Hülfsbüchern keine Auskunft fand, so legte ich die Frage an Creuzer vor, und erfuhr, daß der Name bei Ptolemäus vorkomme, und daß der Ort ungefähr an der Stelle von Heidelberg liege.

Als ächter und rechter Bücherwurm hatte Rost vor allen Handschriften, besonders vor denen der Klassiker den allergrösten Respekt. Paul konnte es nicht unterlassen, darüber seinen Scherz mit ihm zu treiben. Die heidelberger Bibliothek besitzt eine ganz gute Handschrift des Thucydides, welche Rost, wie ich glaube, auch benutzt hat. Von dieser sprach er mit unbeschreiblicher Verehrung.

Mir schien der steifleinene Pedant sehr bald unerträglich, Paul aber war gutmüthig genug, auf Rosts queerköpfige Ansichten einzugehn, und schloß eine Art von Freundschaft mit ihm. Sie wechselten altgriechische Billets, in denen eine besondere Kunst dazu gehörte, die ganz modernen Begriffe und Dinge in der todten Sprache auszudrücken. Einst mußten wir die Stunde in seiner Wohnung versäumen, weil Nägele mir ein Senfpflaster auf die Brust verordnete, wobei Paul hülfreiche Hand leistete. Als nun Paul dies schriftlich an Rost meldete, und dabei den Ausdruck brauchte xxxxx xxxxx xxxxx wurde er wegen dieser gut griechischen Wendung weidlich belobt.

Rost hatte ein kleines Heft griechischer Scholien zum Thucydides mit griechischem Titel und Vorwort herausgegeben. Als Druckort stand darauf xxx xxxxxxxxx womit Heidelberg gemeint war. Auf meine Frage nach dem Grunde dieser Uebersetzung erwiederte er kathegorisch, Heidelberg heiße im griechischen xxxxxxx, und ließ sich auf keine weiteren Erörterungen ein. Da ich schon anfing, für die alte Geographie eine große Neigung zu fühlen, und in den nächsten Hülfsbüchern keine Auskunft fand, so legte ich die Frage an Creuzer vor, und erfuhr, daß der Name bei Ptolemäus vorkomme, und daß der Ort ungefähr an der Stelle von Heidelberg liege.

Als ächter und rechter Bücherwurm hatte Rost vor allen Handschriften, besonders vor denen der Klassiker den allergrösten Respekt. Paul konnte es nicht unterlassen, darüber seinen Scherz mit ihm zu treiben. Die heidelberger Bibliothek besitzt eine ganz gute Handschrift des Thucydides, welche Rost, wie ich glaube, auch benutzt hat. Von dieser sprach er mit unbeschreiblicher Verehrung.

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[331/0339] Mir schien der steifleinene Pedant sehr bald unerträglich, Paul aber war gutmüthig genug, auf Rosts queerköpfige Ansichten einzugehn, und schloß eine Art von Freundschaft mit ihm. Sie wechselten altgriechische Billets, in denen eine besondere Kunst dazu gehörte, die ganz modernen Begriffe und Dinge in der todten Sprache auszudrücken. Einst mußten wir die Stunde in seiner Wohnung versäumen, weil Nägele mir ein Senfpflaster auf die Brust verordnete, wobei Paul hülfreiche Hand leistete. Als nun Paul dies schriftlich an Rost meldete, und dabei den Ausdruck brauchte xxxxx xxxxx xxxxx wurde er wegen dieser gut griechischen Wendung weidlich belobt. Rost hatte ein kleines Heft griechischer Scholien zum Thucydides mit griechischem Titel und Vorwort herausgegeben. Als Druckort stand darauf xxx xxxxxxxxx womit Heidelberg gemeint war. Auf meine Frage nach dem Grunde dieser Uebersetzung erwiederte er kathegorisch, Heidelberg heiße im griechischen xxxxxxx, und ließ sich auf keine weiteren Erörterungen ein. Da ich schon anfing, für die alte Geographie eine große Neigung zu fühlen, und in den nächsten Hülfsbüchern keine Auskunft fand, so legte ich die Frage an Creuzer vor, und erfuhr, daß der Name bei Ptolemäus vorkomme, und daß der Ort ungefähr an der Stelle von Heidelberg liege. Als ächter und rechter Bücherwurm hatte Rost vor allen Handschriften, besonders vor denen der Klassiker den allergrösten Respekt. Paul konnte es nicht unterlassen, darüber seinen Scherz mit ihm zu treiben. Die heidelberger Bibliothek besitzt eine ganz gute Handschrift des Thucydides, welche Rost, wie ich glaube, auch benutzt hat. Von dieser sprach er mit unbeschreiblicher Verehrung.

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 2. Berlin, [1871], S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen02_1871/339>, abgerufen am 22.11.2024.