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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Eine sehr schöne Methode fandwandte Herschel an, welche zuerst von
Grandjean de Fouchy 1732 bei Gelegenheit der Jupiter-
trabanten, (welche für die Bestimmung der Länge so sehr
wichtig sind) angegeben wurde. Der verdienstvolle Bailly,
der als ein Opfer der Revoluzion gefallen ist führte sie weiter
aus, und Herschel hat sie zu ihrer Volkommenheit gebracht.
Es ist dies die Methode der Diaphragmen, wobei das Objek-
tiv theilweise bedekt wird. Herschel richtete zuerst 2 Spiegel-
teleskope von gleicher Stärke auf einen Stern erster Grösse, und überzeugte sich,
dass er in beiden gleich gros erschien: dann richtete er
das eine Instrument auf einen Stern, der ihm vielleicht
viermal kleiner schien, und verschleierte hierauf das Objek-
tiv bei dem Stern 1ter Grösse so lange, bis beide Sterne ihm
genau dieselbe Grösse zu haben schienen: er bestimte nun
den Flächenraum des verschleierten Theiles, und konte dann
sehdanach sehr leicht die relative Lichtstärke beider
Sterne berechnen.

Für die Reflexionsinstrumente (wie Spiegelsextanten)
habe ich eine Methode angegeben, die auf dem Schieben

Eine sehr schöne Methode fandwandte Herschel an, welche zuerst von
Grandjean de Fouchy 1732 bei Gelegenheit der Jupiter-
trabanten, (welche für die Bestimmung der Länge so sehr
wichtig sind) angegeben wurde. Der verdienstvolle Bailly,
der als ein Opfer der Revoluzion gefallen ist führte sie weiter
aus, und Herschel hat sie zu ihrer Volkommenheit gebracht.
Es ist dies die Methode der Diaphragmen, wobei das Objek-
tiv theilweise bedekt wird. Herschel richtete zuerst 2 Spiegel-
teleskope von gleicher Stärke auf einen Stern erster Grösse, und überzeugte sich,
dass er in beiden gleich gros erschien: dann richtete er
das eine Instrument auf einen Stern, der ihm vielleicht
viermal kleiner schien, und verschleierte hierauf das Objek-
tiv bei dem Stern 1ter Grösse so lange, bis beide Sterne ihm
genau dieselbe Grösse zu haben schienen: er bestimte nun
den Flächenraum des verschleierten Theiles, und konte dann
sehdanach sehr leicht die relative Lichtstärke beider
Sterne berechnen.

Für die Reflexionsinstrumente (wie Spiegelsextanten)
habe ich eine Methode angegeben, die auf dem Schieben

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[70v/0144] Eine sehr schöne Methode wandte Herschel an, welche zuerst von Grandjean de Fouchy 1732 bei Gelegenheit der Juppiter- trabanten, (welche für die Bestimmung der Länge so sehr wichtig sind) angegeben wurde. Der verdienstvolle Bailly, der als ein Opfer der Revoluzion gefallen ist führte sie weiter aus, und Herschel hat sie zu ihrer Volkommenheit gebracht. Es ist dies die Methode der Diaphragmen, wobei das Objek- tiv theilweise bedekt wird. Herschel richtete zuerst 2 Spiegel- teleskope von gleicher Stärke auf einen Stern erster Grösse, und überzeugte sich, dass er in beiden gleich gros erschien: dann richtete er das eine Instrument auf einen Stern, der ihm vielleicht viermal kleiner schien, und verschleierte hierauf das Objek- tiv bei dem Stern 1 Gr. so lange, bis beide Sterne ihm genau dieselbe Grösse zu haben schienen: er bestimte nun den Flächenraum des verschleierten Theiles, und konte danach sehr leicht die relative Lichtstärke beider Sterne berechnen. Für die Reflexionsinstrumente (wie Spiegelsextanten) habe ich eine Methode angegeben, die auf dem Schieben

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 70v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/144>, abgerufen am 21.11.2024.