Leuchtende Nebel finden sich im Schiffe, im Schützen in der Krone, dagegen steht der Pfau, so wie Achernar in einem leeren, fast ganz von Sternen entblösten Raume. Lacaille theilte zuerst das Gebiet des südlichen Himmels in Provinzen, und gab ihnen Namen: daher ist der nördliche Himmel ein mythischer, der südliche ein industrieller. So wichtig auch die Buchdrukkerwerkstatt, die Luftpumpe pp. für die Ausbildung des menschlichen Geistes gewesen, so passen sie doch wenig zu den schönen alten mythischen Namen der nördlichen Hemisphäre. So heissen die Plejaden (wo?) das Einmaleins, und die Mönche in Salzburg sezten das Wappen ihres Bischofs, der das Land am meisten unterdrükte, an den Himmel. In Kumana gab ich mir viele Mühe, beide schwarzen Flekken zu sehn: konte aber nur den einen gut erkennen, der andre war nie recht deutlich. a Crucis ist in den einen schwarzen Flek gesenkt: der 2te Flek mus wenigstens 28° hoch stehn, wenn man ihn deutlich sehn will: ich sah ihn erst bei den Katarakten der Orinoco, unter 3-4° Nordbreite, und nachher öfter, da ich bis 15° Südbreite herabge- kommen bin: ich konte ihn sehr genau messen, da er besonders von
Leuchtende Nebel finden sich im Schiffe, im Schützen in der Krone, dagegen steht der Pfau, so wie Achernar in einem leeren, fast ganz von Sternen entblösten Raume. Lacaille theilte zuerst das Gebiet des südlichen Himmels in Provinzen, und gab ihnen Namen: daher ist der nördliche Himmel ein mythischer, der südliche ein industrieller. So wichtig auch die Buchdrukkerwerkstatt, die Luftpumpe pp. für die Ausbildung des menschlichen Geistes gewesen, so passen sie doch wenig zu den schönen alten mythischen Namen der nördlichen Hemisphäre. So heissen die Plejaden (wo?) das Einmaleins, und die Mönche in Salzburg sezten das Wappen ihres Bischofs, der das Land am meisten unterdrükte, an den Himmel. In Kumana gab ich mir viele Mühe, beide schwarzen Flekken zu sehn: konte aber nur den einen gut erkennen, der andre war nie recht deutlich. α Crucis ist in den einen schwarzen Flek gesenkt: der 2te Flek mus wenigstens 28° hoch stehn, wenn man ihn deutlich sehn will: ich sah ihn erst bei den Katarakten der Orinoco, unter 3–4° Nordbreite, und nachher öfter, da ich bis 15° Südbreite herabge- kommen bin: ich konte ihn sehr genau messen, da er besonders von
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[75v/0154]
Leuchtende Nebel finden sich im Schiffe, im Schützen in der Krone,
dagegen steht der Pfau, so wie Achernar in einem leeren,
fast ganz von Sternen entblösten Raume. Lacaille theilte
zuerst das Gebiet des südlichen Himmels in Provinzen, und
gab ihnen Namen: daher ist der nördliche Himmel ein
mythischer, der südliche ein industrieller. So wichtig auch die
Buchdrukkerwerkstatt, die Luftpumpe pp für die Ausbildung des
menschlichen Geistes gewesen, so passen sie doch wenig zu den
schönen alten mythischen Namen der nördlichen Hemisphäre.
So heissen die Plejaden (wo?) das Einmaleins, und die Mönche
in Salzburg sezten das Wappen ihres Bischofs, der das Land
am meisten unterdrükte, an den Himmel. In Kumana gab ich
mir viele Mühe, beide schwarzen Flekken zu sehn: konte aber
nur den einen gut erkennen, der andre war nie recht deutlich.
α Crucis ist in den einen schwarzen Flek gesenkt: der 2 Flek
mus wenigstens 28° hoch stehn, wenn man ihn deutlich sehn
will: ich sah ihn erst bei den Katarakten der Orinoco, unter 3–4°
N.Breite, und nachher öfter, da ich bis 15° SüdBreite herabge-
kommen bin: ich konte ihn sehr genau messen, da er besonders von
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 75v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/154>, abgerufen am 27.11.2024.
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