sie blos die Richtung der Planeten in ihrer Bahn, dann affiziren sie selbst auch die Bahnen, welche aus ihrer Lage kommen; allein diese Sekularstörungen (so nent man die in grossen Perioden sich bewegenden) sind meist abz- und zunehmend, in einem beständigen Schwanken von hinüber und herüber begriffen. So verhält es sich mit der Exzen- trizität der Erdbahn, die sich sehr genau hat berechnen lassen: sie war 8400 Jahr vor unsrer Zeitrechnung am grös- ten, und wird von nun an noch 23,000 Jahre abnehmen, dann aber sich wieder nach der andern Seite hin in's Gleichge- wicht zu sezen suchen; so ist die Exzentrizität des Jupiter jezt im Wachsen bergiffen; die des Saturn dagegen nimt ab, und wird sich in 900-1000 Jahren (nach Laplace's Be- rechnung) wieder ausgleichen. Einer der merkwürdigsten Umstände aber ist es, dass die Sicherheit vor dem Über- handnehmen der Störungen durch Jupiter und Saturn, nur darauf beruht, dass ihre Umlaufzeiten nicht beide
sie blos die Richtung der Planeten in ihrer Bahn, dann affiziren sie selbst auch die Bahnen, welche aus ihrer Lage kommen; allein diese Sekularstörungen (so nent man die in grossen Perioden sich bewegenden) sind meist abz- und zunehmend, in einem beständigen Schwanken von hinüber und herüber begriffen. So verhält es sich mit der Exzen- trizität der Erdbahn, die sich sehr genau hat berechnen lassen: sie war 8400 Jahr vor unsrer Zeitrechnung am grös- ten, und wird von nun an noch 23,000 Jahre abnehmen, dann aber sich wieder nach der andern Seite hin in’s Gleichge- wicht zu sezen suchen; so ist die Exzentrizität des Jupiter jezt im Wachsen bergiffen; die des Saturn dagegen nimt ab, und wird sich in 900–1000 Jahren (nach Laplace’s Be- rechnung) wieder ausgleichen. Einer der merkwürdigsten Umstände aber ist es, dass die Sicherheit vor dem Über- handnehmen der Störungen durch Jupiter und Saturn, nur darauf beruht, dass ihre Umlaufzeiten nicht beide
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[136v/0276]
sie blos die Richtung der Planeten in ihrer Bahn, dann
affiziren sie selbst auch die Bahnen, welche aus ihrer
Lage kommen; allein diese Sekularstörungen (so nent man
die in grossen Perioden sich bewegenden) sind meist ab- und
zunehmend, in einem beständigen Schwanken von hinüber
und herüber begriffen. So verhält es sich mit der Exzen-
trizität der Erdbahn, die sich sehr genau hat berechnen
lassen: sie war 8400 Jahr vor unsrer Zeitrechnung am grös-
ten, und wird von nun an noch 23,000 Jahre abnehmen, dann
aber sich wieder nach der andern Seite hin in’s Gleichge-
wicht zu sezen suchen; so ist die Exzentrizität des Jupiter
jezt im Wachsen bergiffen; die des Saturn dagegen nimt
ab, und wird sich in 900–1000 Jahren (nach Laplace’s Be-
rechnung) wieder ausgleichen. Einer der merkwürdigsten
Umstände aber ist es, dass die Sicherheit vor dem Über-
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nur darauf beruht, dass ihre Umlaufzeiten nicht beide
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 136v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/276>, abgerufen am 22.11.2024.
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