halten gewesen, und aus demselben durch Niederschlag abgesezt worden: man sprach von Granitwasser, Gneus- wasser, und hatte, um es grade heraus zu sagen, sehr unchemische Ideen über ihre Entstehung gefast, wovon man jezt zurükgekommen ist: denn nicht über- all finden sich Auflagerungen, sondern vielmehr Anla- gerungen der Gesteine. Granit liegt oft höher als die andern Gebirgsarten, oft findet man ihn überhängend. auf gleicher Höhe mit denselben.
Es ist jezt keine Frage mehr, dass im Innern der Erde viele brennbare Stoffe existiren, welche in Verbindung mit den komprimirten glühenden Däm- pfen die Erdbeben herbeiführen. Wie wäre es sonst zu erklären, dass zu derselben Zeit, ja in derselben Stunde wo Lissabon durch ein Erdbeben unterging, das Meer an den Antillen
halten gewesen, und aus demselben durch Niederschlag abgesezt worden: man sprach von Granitwasser, Gneus- wasser, und hatte, um es grade heraus zu sagen, sehr unchemische Ideen über ihre Entstehung gefast, wovon man jezt zurükgekommen ist: denn nicht über- all finden sich Auflagerungen, sondern vielmehr Anla- gerungen der Gesteine. Granit liegt oft höher als die andern Gebirgsarten, oft findet man ihn überhängend. auf gleicher Höhe mit denselben.
Es ist jezt keine Frage mehr, dass im Innern der Erde viele brennbare Stoffe existiren, welche in Verbindung mit den komprimirten glühenden Däm- pfen die Erdbeben herbeiführen. Wie wäre es sonst zu erklären, dass zu derselben Zeit, ⎡ja in derselben Stunde wo Lissabon durch ein Erdbeben unterging, das Meer an den Antillen
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="3"><p><pbfacs="#f0028"n="12v"/>
halten gewesen, und aus demselben durch Niederschlag<lb/>
abgesezt worden: man sprach von Granitwasser, Gneus-<lb/>
wasser, und hatte, um es grade heraus zu sagen, sehr<lb/>
unchemische Ideen über ihre Entstehung gefast,<lb/>
wovon man jezt zurükgekommen ist: denn nicht über-<lb/>
all finden sich <choice><sic>Auflagerugen</sic><corrresp="#textloop">Auflagerungen</corr></choice>, sondern vielmehr Anla-<lb/>
gerungen der Gesteine. Granit liegt oft höher als die<lb/>
andern Gebirgsarten, oft findet man ihn <delrendition="#s">überhängend.</del><lb/>
auf gleicher Höhe mit denselben.</p><lb/><p>Es ist jezt keine Frage mehr, dass im Innern der<lb/>
Erde viele brennbare Stoffe existiren, welche in<lb/>
Verbindung mit den komprimirten glühenden Däm-<lb/>
pfen die Erdbeben herbeiführen. Wie wäre es sonst<lb/>
zu erklären, dass zu derselben Zeit, <addplace="superlinear"><metamark/>ja in derselben Stunde </add>wo Lissabon durch<lb/>
ein Erdbeben unterging, das Meer an den Antillen<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[12v/0028]
halten gewesen, und aus demselben durch Niederschlag
abgesezt worden: man sprach von Granitwasser, Gneus-
wasser, und hatte, um es grade heraus zu sagen, sehr
unchemische Ideen über ihre Entstehung gefast,
wovon man jezt zurükgekommen ist: denn nicht über-
all finden sich Auflagerungen, sondern vielmehr Anla-
gerungen der Gesteine. Granit liegt oft höher als die
andern Gebirgsarten, oft findet man ihn
auf gleicher Höhe mit denselben.
Es ist jezt keine Frage mehr, dass im Innern der
Erde viele brennbare Stoffe existiren, welche in
Verbindung mit den komprimirten glühenden Däm-
pfen die Erdbeben herbeiführen. Wie wäre es sonst
zu erklären, dass zu derselben Zeit, ja in derselben Stunde wo Lissabon durch
ein Erdbeben unterging, das Meer an den Antillen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 12v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/28>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.