desselben hat an und für sich eine grosse Wärme, welche durch die oxydirte Rinde gleichsam inkarzerirt ist: sie kann aber keinen Einflus äussern auf die Veränderung der Temperatur dieser Rinde selbst: denn das Gleichgewicht zwischen dem innern und äussern Theile ist jezt so glüklich hergestelt, dass in Jahrtausenden die Wärme der Rinde nicht um 1/30° R. vermindert oder vermehrt werden kann. Laplace hat berechnet, dass die Quantität Wärme, welche wir dem innern Kerne verdanken, nicht 1/4° R. beträgt: daher ist Büffon's Hypothese unhaltbar, nach welcher die Erde am Ende erstarren müste. In einer Tiefe von 10-12 Fus bemerkt man schon nicht mehr die täglichen Veränderungen, in 100-120 Fus nicht einmal die jährlichen, sondern das Thermometer hat einen unver- änderlichen Stand. In den Caves de l'Observatoire de Paris, [wo ich so lange wohnte] welches eigentlich keine Keller, son- dern grosse Hohlen von früheren Steinbrüchen sind, machte man die ersten Beobachtungen dieser Art, und da sie schon
desselben hat an und für sich eine grosse Wärme, welche durch die oxydirte Rinde gleichsam inkarzerirt ist: sie kann aber keinen Einflus äussern auf die Veränderung der Temperatur dieser Rinde selbst: denn das Gleichgewicht zwischen dem innern und äussern Theile ist jezt so glüklich hergestelt, dass in Jahrtausenden die Wärme der Rinde nicht um 1/30° R. vermindert oder vermehrt werden kann. Laplace hat berechnet, dass die Quantität Wärme, welche wir dem innern Kerne verdanken, nicht ¼° R. beträgt: daher ist Büffon’s Hypothese unhaltbar, nach welcher die Erde am Ende erstarren müste. In einer Tiefe von 10–12 Fus bemerkt man ⎡schon nicht mehr die täglichen Veränderungen, in 100–120 Fus nicht einmal die jährlichen, sondern das Thermometer hat einen unver- änderlichen Stand. In den Caves de l’Observatoire de Paris, [wo ich so lange wohnte] welches eigentlich keine Keller, son- dern grosse Hohlen von früheren Steinbrüchen sind, machte man die ersten Beobachtungen dieser Art, und da sie schon
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[152r/0307]
desselben hat an und für sich eine grosse Wärme, welche
durch die oxydirte Rinde gleichsam inkarzerirt ist: sie
kann aber keinen Einflus äussern auf die Veränderung
der Temperatur dieser Rinde selbst: denn das Gleichgewicht
zwischen dem innern und äussern Theile ist jezt so
glüklich hergestelt, dass in Jahrtausenden die Wärme
der Rinde nicht um 1/30° R. vermindert oder vermehrt
werden kann. Laplace hat berechnet, dass die Quantität
Wärme, welche wir dem innern Kerne verdanken, nicht
¼° R. beträgt: daher ist Büffon’s Hypothese unhaltbar,
nach welcher die Erde am Ende erstarren müste. In
einer Tiefe von 10–12 Fus bemerkt man schon nicht mehr die
täglichen Veränderungen, in 100–120 Fus nicht einmal
die jährlichen, sondern das Thermometer hat einen unver-
änderlichen Stand. In den Caves de l’Observatoire de Paris,
[wo ich so lange wohnte] welches eigentlich keine Keller, son-
dern grosse Hohlen von früheren Steinbrüchen sind, machte
man die ersten Beobachtungen dieser Art, und da sie schon
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 152r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/307>, abgerufen am 23.11.2024.
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