gen von Bordeaux bis Fiume. Wenn man den ganzen gemessenen Bogen in 5 Theile theilt: so ist die Abplattung derselben sehr ungleich. Bei den höheren Gebirgen, in der Auvergne, im Viva- rais, südlich von Genf am Montblanc, ist die Abplattung geringer, grade als ob hier dichtere Theile der Oberfläche der Erde näher gewesen wären, und ihre Abrundung verhindert hätten: der Unterschied beträgt auf einen Grad 95 Toisen, welches um so bedeutender ist, da ein Längengrad im Ganzen nur 40,000 Toisen ausmacht. Dagegen in den flacheren Strekken bei Bordeaux und in der Lombardei ist die Erde stärker konvex: auch für die Breitengrade ist die Längengradmes- sung nicht ohne Nuzen: die neue Formel von Puissant? zeigt, dass der Meridiangrad bedeutend dadurch verbes- sert ist; an diesen flachen Stellen beträgt die Abplattung ein1/250, während sie im Ganzen 1/290 ausmacht. Wenn die vortreflichen Operazionen, die der General von Müffling zum Theil nach eignen Beobachtungen im Preussischen machen läst, vollendet sein werden: so wird man sie mit der
gen von Bordeaux bis Fiume. Wenn man den ganzen gemessenen Bogen in 5 Theile theilt: so ist die Abplattung derselben sehr ungleich. Bei den höheren Gebirgen, in der Auvergne, im Viva- rais, südlich von Genf am Montblanc, ist die Abplattung geringer, grade als ob hier dichtere Theile der Oberfläche der Erde näher gewesen wären, und ihre Abrundung verhindert hätten: der Unterschied beträgt auf einen Grad 95 Toisen, welches um so bedeutender ist, da ein Längengrad im Ganzen nur 40,000 Toisen ausmacht. Dagegen in den flacheren Strekken bei Bordeaux und in der Lombardei ist die Erde stärker konvex: auch für die Breitengrade ist die Längengradmes- sung nicht ohne Nuzen: die neue Formel von Puissant? zeigt, dass der Meridiangrad bedeutend dadurch verbes- sert ist; an diesen flachen Stellen beträgt die Abplattung ein1/250, während sie im Ganzen 1/290 ausmacht. Wenn die vortreflichen Operazionen, die der General von Müffling zum Theil nach eignen Beobachtungen im Preussischen machen läst, vollendet sein werden: so wird man sie mit der
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[162v/0328]
gen von Bordeaux bis Fiume. Wenn man den ganzen gemessenen
Bogen in 5 Theile theilt: so ist die Abplattung derselben sehr
ungleich. Bei den höheren Gebirgen, in der Auvergne, im Viva-
rais, südlich von Genf am Montblanc, ist die Abplattung
geringer, grade als ob hier dichtere Theile der Oberfläche der
Erde näher gewesen wären, und ihre Abrundung verhindert
hätten: der Unterschied beträgt auf einen Grad 95 Toisen, welches
um so bedeutender ist, da ein Längengrad im Ganzen nur
40,000 Toisen ausmacht. Dagegen in den flacheren Strekken
bei Bordeaux und in der Lombardei ist die Erde stärker
konvex: auch für die Breitengrade ist die Längengradmes-
sung nicht ohne Nuzen: die neue Formel von Puissant ?
zeigt, dass der Meridiangrad bedeutend dadurch verbes-
sert ist; an diesen flachen Stellen beträgt die Abplattung
1/250, während sie im Ganzen 1/290 ausmacht. Wenn die
vortreflichen Operazionen, die der General von Müffling
zum Theil nach eignen Beobachtungen im Preussischen
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 162v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/328>, abgerufen am 24.11.2024.
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