Unterschiede sehr mühsam aufzufinden waren. Die beste Methode hat Herrv. Zach angegeben. Wenn man nämlich auf einem Fernrohr mit eiserner oder kupferner Röhre einen starken Magnet befestigt, so wird das Fernrohr die Stelle der Magnet- nadel vertreten können, und wird sich, freihängend, von selbst in den magnetischen Meridian sezen. Hat man nun im Gesichts- felde ein Fadenkreuz aufgerichtet, und visirt damit nach irgend einem Punkte, so wird es von Minute zu Minute einen andern Punkt dekken, oder auf einen andern Gegenstand zeigen: ver- gleicht man dies mit dem Meridiane, den man sich durch undeutlich. einen Stern verschaft hat, so erhält man die Abweichung.
Auf Cook's zweiter Reise fand man, dass das Eisen auf dem Schiffe der Bussole gefährlich sei, und grosse Ab- weichungen derselben hervorbringe: es kömt indes nur auf die Richtung der Kraft an, und wenn man das Eisen auf dem Schiffe so stellen könte, dass es in derselben Richtung wirkte, wie der magnetische Pol, so würde die Störung Null sein. Vor kurzem machte Barrow? die grosse Entdekkung, dass man durch eine kleine Stahlplatte den Irthum volkom- men korrigirten könte, und gewann den grossen Preis, den die
Unterschiede sehr mühsam aufzufinden waren. Die beste Methode hat Herrv. Zach angegeben. Wenn man nämlich auf einem Fernrohr mit eiserner oder kupferner Röhre einen starken Magnet befestigt, so wird das Fernrohr die Stelle der Magnet- nadel vertreten können, und wird sich, freihängend, von selbst in den magnetischen Meridian sezen. Hat man nun im Gesichts- felde ein Fadenkreuz aufgerichtet, und visirt damit nach irgend einem Punkte, so wird es von Minute zu Minute einen andern Punkt dekken, oder auf einen andern Gegenstand zeigen: ver- gleicht man dies mit dem Meridiane, den man sich durch undeutlich. einen Stern verschaft hat, so erhält man die Abweichung.
Auf Cook’s zweiter Reise fand man, dass das Eisen auf dem Schiffe der Bussole gefährlich sei, und grosse Ab- weichungen derselben hervorbringe: es kömt indes nur auf die Richtung der Kraft an, und wenn man das Eisen auf dem Schiffe so stellen könte, dass es in derselben Richtung wirkte, wie der magnetische Pol, so würde die Störung Null sein. Vor kurzem machte Barrow? die grosse Entdekkung, dass man durch eine kleine Stahlplatte den Irthum volkom- men korrigirten könte, und gewann den grossen Preis, den die
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Unterschiede sehr mühsam aufzufinden waren. Die beste
Methode hat Hr. v. Zach angegeben. Wenn man nämlich auf einem
Fernrohr mit eiserner oder kupferner Röhre einen starken
Magnet befestigt, so wird das Fernrohr die Stelle der Magnet-
nadel vertreten können, und wird sich, freihängend, von selbst
in den magnetischen Meridian sezen. Hat man nun im Gesichts-
felde ein Fadenkreuz aufgerichtet, und visirt damit nach irgend
einem Punkte, so wird es von Minute zu Minute einen andern
Punkt dekken, oder auf einen andern Gegenstand zeigen: ver-
gleicht man dies mit dem Meridiane, den man sich durch
einen Stern verschaft hat, so erhält man die Abweichung.
undeutlich.
Auf Cook’s zweiter Reise fand man, dass das Eisen auf
dem Schiffe der Bussole gefährlich sei, und grosse Ab-
weichungen derselben hervorbringe: es kömt indes nur auf
die Richtung der Kraft an, und wenn man das Eisen auf
dem Schiffe so stellen könte, dass es in derselben Richtung
wirkte, wie der magnetische Pol, so würde die Störung Null
sein. Vor kurzem machte Barrow ? die grosse Entdekkung,
dass man durch eine kleine Stahlplatte den Irthum volkom-
men korrigiren könte, und gewann den grossen Preis, den die
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 164v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/332>, abgerufen am 24.11.2024.
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