gen gemacht, wonach es in 80-100 Meilen stehn würde: dies ist aber schon deswegen unwahrscheinlich, weil die Athmos- phäre, wenn es in solcher Höhe noch eine giebt, so dünn sein müste, dass das Queksilber im Barometer sich kaum auf der Höhe von 1/1000 Pariser Linie erhalten würde. Dass übrigens in solcher Höhe Feuererscheinungen Statt finden kön- nen, beweisen uns die Aerolithen und Sternschnuppen.
Cavendish machte andere Messungen, und bestimte die Höhe auf 10-15 Meilen: der Baron Wrangel will bemerkt haben, dass die Sternschnuppen das Nordlicht, so zu sagen anzün- den: d. h. wenn Sternschnuppen in der Nähe desselben entstehn: so zeigt sich bald darauf Nordlicht an diese Stelle, wenn es früher nicht da war. Er legt sehr grosses Gewicht auf diese Beobachtung, aber bei Franklin und Parry findet sich durch- aus nichts dergleichen.
Auf den lezten Nordpolexpedizionen endlich, hat man ganz genaue Messungen über die Höhe des Nordlichts angestellt: in Cumberlandhaven haben sich 3 Beobachter damit be- schäftigt. Parry und Richardson maassen eine Grundlinie
gen gemacht, wonach es in 80–100 Meilen stehn würde: dies ist aber schon deswegen unwahrscheinlich, weil die Athmos- phäre, wenn es in solcher Höhe noch eine giebt, so dünn sein müste, dass das Queksilber im Barometer sich kaum auf der Höhe von 1/1000 Pariser Linie erhalten würde. Dass übrigens in solcher Höhe Feuererscheinungen Statt finden kön- nen, beweisen uns die Aerolithen und Sternschnuppen.
Cavendish machte andere Messungen, und bestimte die Höhe auf 10–15 Meilen: der Baron Wrangel will bemerkt haben, dass die Sternschnuppen das Nordlicht, so zu sagen anzün- den: d. h. wenn Sternschnuppen in der Nähe desselben entstehn: so zeigt sich bald darauf Nordlicht an diese Stelle, wenn es früher nicht da war. Er legt sehr grosses Gewicht auf diese Beobachtung, aber bei Franklin und Parry findet sich durch- aus nichts dergleichen.
Auf den lezten Nordpolexpedizionen endlich, hat man ganz genaue Messungen über die Höhe des Nordlichts angestellt: in Cumberlandhaven haben sich 3 Beobachter damit be- schäftigt. Parry und Richardson maassen eine Grundlinie
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[176r/0355]
gen gemacht, wonach es in 80–100 Meilen stehn würde: dies
ist aber schon deswegen unwahrscheinlich, weil die Athmos-
phäre, wenn es in solcher Höhe noch eine giebt, so dünn
sein müste, dass das Queksilber im Barometer sich kaum
auf der Höhe von 1/1000 Pariser Linie erhalten würde. Dass
übrigens in solcher Höhe Feuererscheinungen Statt finden kön-
nen, beweisen uns die Aerolithen und Sternschnuppen.
Cavendish machte andere Messungen, und bestimte die Höhe
auf 10–15 Meilen: der Baron Wrangel will bemerkt haben,
dass die Sternschnuppen das Nordlicht, so zu sagen anzün-
den: d. h. wenn St.schnuppen in der Nähe desselben entstehn:
so zeigt sich bald darauf Nordlicht an diese Stelle, wenn es
früher nicht da war. Er legt sehr grosses Gewicht auf diese
Beobachtung, aber bei Franklin und Parry findet sich durch-
aus nichts dergleichen.
Auf den lezten Ndpolexpedizionen endlich, hat man ganz
genaue Messungen über die Höhe des Nordlichts angestellt:
in Cumberlandhaven haben sich 3 Beobachter damit be-
schäftigt. Parry und Richardson maassen eine Grundlinie
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 176r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/355>, abgerufen am 24.11.2024.
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