Alle diese entspringen aus dem Urgebirge, und sind nichts anderes als niedergeschlagene heisse Dämpfe von reinem distillirten Wasser. Schon Link bemerkte dies auf seiner Reise nach Portugal, wo er einige schöne Untersu- chungen darüber angestelt hat.Vgl. Link, Heinrich Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Stiller, Rostock u. Leipzig 1801. S. 20-22. (= Geologische und mineralogische Bemerkungen auf einer Reise durch das südwestliche Europa, besonders Portugal.) Online verfügbar: GDZ Göttingen, abgerufen am 11.07.2016. Ich habe ebenfals Versuche gemacht, und gezeigt, dass man aus vielen durch alle mög- lichen Reagenzien keinen Niederschlag erhält. HerrBous- singault wiederholte meine Versuche, und fand bei einer Quelle von 35° R. Stikgas[...] als Bestandtheil des Wassers. In einer Quelle bei Aachen hat man Schwefelwasserstofgas finden wollen, allein hiebei ist wahrscheinlich eine Ver- wechselung vorgegangen, oder man hat sich durch den Geruch täuschen lassen, oder auch das Schwefelwasserstofgas hat sich erst an der Luft gebildet.
Noch merkwürdiger sind die Wasser, welche freie Schwefel- säure enthalten, ist in Popayan ist ein Flus unter dem Namen des Essigflusses bekant, der sich in den Cauca ergiest. Von dieser Stelle an sterben im Cauca die Fische
In der Auvergne giebt es eine Quelle von 70° R.
Alle diese entspringen aus dem Urgebirge, und sind nichts anderes als niedergeschlagene heisse Dämpfe von reinem distillirten Wasser. Schon Link bemerkte dies auf seiner Reise nach Portugal, wo er einige schöne Untersu- chungen darüber angestelt hat.Vgl. Link, Heinrich Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Stiller, Rostock u. Leipzig 1801. S. 20–22. (= Geologische und mineralogische Bemerkungen auf einer Reise durch das südwestliche Europa, besonders Portugal.) Online verfügbar: GDZ Göttingen, abgerufen am 11.07.2016. Ich habe ebenfals Versuche gemacht, und gezeigt, dass man aus vielen durch alle mög- lichen Reagenzien keinen Niederschlag erhält. HerrBous- singault wiederholte meine Versuche, und fand bei einer Quelle von 35° R. Stikgas[…] als Bestandtheil des Wassers. In einer Quelle bei Aachen hat man Schwefelwasserstofgas finden wollen, allein hiebei ist wahrscheinlich eine Ver- wechselung vorgegangen, oder man hat sich durch den Geruch täuschen lassen, oder auch das Schwefelwasserstofgas hat sich erst an der Luft gebildet.
Noch merkwürdiger sind die Wasser, welche freie Schwefel- säure enthalten, ist in Popayan ist ein Flus unter dem Namen des Essigflusses bekant, der sich in den Cauca ergiest. Von dieser Stelle an sterben im Cauca die Fische
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="33"><pbfacs="#f0381"n="189r"/><p>In der Auvergne giebt es eine Quelle von 70° R.</p><lb/><p>Alle diese entspringen aus dem Urgebirge, und sind<lb/>
nichts anderes als niedergeschlagene heisse Dämpfe von<lb/>
reinem distillirten Wasser. Schon <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-104268190 http://d-nb.info/gnd/104268190">Link</persName></hi> bemerkte dies auf<lb/>
seiner Reise nach Portugal, wo er einige schöne Untersu-<lb/>
chungen darüber angestelt hat.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Link, Heinrich Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Stiller, Rostock u. Leipzig 1801. S. 20–22. (= Geologische und mineralogische Bemerkungen auf einer Reise durch das südwestliche Europa, besonders Portugal.)</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN577799649">GDZ Göttingen, abgerufen am 11.07.2016</ref>.</note> Ich habe ebenfals Versuche<lb/>
gemacht, und gezeigt, dass man aus vielen durch alle mög-<lb/>
lichen Reagenzien keinen Niederschlag erhält. <choice><abbr>Hr.</abbr><expanresp="#CT">Herr</expan></choice><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-101165250 http://d-nb.info/gnd/101165250">Bous-<lb/>
singault</persName> wiederholte meine Versuche, und fand bei einer Quelle<lb/>
von 35° R. Stikgas<choice><sic>.</sic><corrresp="#CT"/></choice> als Bestandtheil des Wassers. In<lb/>
einer Quelle bei Aachen hat man Schwefelwasserstofgas<lb/>
finden wollen, allein hiebei ist wahrscheinlich eine Ver-<lb/>
wechselung vorgegangen, oder man hat sich durch den Geruch<lb/>
täuschen lassen, oder auch das <choice><abbr>Schw.</abbr><expanresp="#CT">Schwefel</expan></choice><choice><abbr>w.</abbr><expanresp="#CT">wasser</expan></choice>stofgas hat sich<lb/>
erst an der Luft gebildet.</p><lb/><p>Noch merkwürdiger sind die Wasser, welche freie Schwefel-<lb/>
säure enthalten, <delrendition="#s">ist</del> in <hirendition="#u">Popayan</hi> ist ein Flus unter dem<lb/>
Namen des Essigflusses bekant, der sich in den Cauca<lb/>
ergiest. Von dieser Stelle an sterben im Cauca die Fische<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[189r/0381]
In der Auvergne giebt es eine Quelle von 70° R.
Alle diese entspringen aus dem Urgebirge, und sind
nichts anderes als niedergeschlagene heisse Dämpfe von
reinem distillirten Wasser. Schon Link bemerkte dies auf
seiner Reise nach Portugal, wo er einige schöne Untersu-
chungen darüber angestelt hat. Ich habe ebenfals Versuche
gemacht, und gezeigt, dass man aus vielen durch alle mög-
lichen Reagenzien keinen Niederschlag erhält. Hr. Bous-
singault wiederholte meine Versuche, und fand bei einer Quelle
von 35° R. Stikgas als Bestandtheil des Wassers. In
einer Quelle bei Aachen hat man Schwefelwasserstofgas
finden wollen, allein hiebei ist wahrscheinlich eine Ver-
wechselung vorgegangen, oder man hat sich durch den Geruch
täuschen lassen, oder auch das Schw.w.stofgas hat sich
erst an der Luft gebildet.
Noch merkwürdiger sind die Wasser, welche freie Schwefel-
säure enthalten, in Popayan ist ein Flus unter dem
Namen des Essigflusses bekant, der sich in den Cauca
ergiest. Von dieser Stelle an sterben im Cauca die Fische
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 189r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/381>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.