Quellen fehlt, glaubt man Schwefelwasserstofgas gefunden zu ha- ben: allein es ist ungewis.
Ein andres Phänomen findet man auf dem Vulkan von Popayan, demselben in dessen Nähe der Essigflus entspringt, dessen Wasser freie Schwefelsäure und Salzsäure enthält. Als ich diesen Vulkan er- stiegen hatte, fand ich oben keinen Krater, wie auf den meisten übrigen Vulkanen, sondern einen schön-gewölbten Dom von reinem Obsidiantrachyt, in dem eine Menge Öfnungen sich be- finden, welche Schwefeldämpfe ausstossen: dabei hört man einen gewaltigen Lärm wie von 30-40 Schmiede-essen, der von dem kochenden Schwefel hervorgebracht wird. Es mus hier ohne Zweifel ein grosser Vorrath von Schwefel angehäuft sein: denn in einiger Tiefe unter den kleinen Öfnungen findet man ihn fast ganz rein vorliegend: auch das Phänomen des schwefel- säurehaltigen Wassers in Essigflus liesse sich damit in Verbindung bringen.
Von den Vulkanen.
Man ist erst in neueren Zeiten darauf gekommen, dass die Vulkane nicht blos zerstören, sondern auch hervorbringen, und dass sie in der innigsten Verbindung mit der Bildung der kör-
Quellen fehlt, glaubt man Schwefelwasserstofgas gefunden zu ha- ben: allein es ist ungewis.
Ein andres Phänomen findet man auf dem Vulkan von Popayan, demselben in dessen Nähe der Essigflus entspringt, dessen Wasser freie Schwefelsäure und Salzsäure enthält. Als ich diesen Vulkan er- stiegen hatte, fand ich oben keinen Krater, wie auf den meisten übrigen Vulkanen, sondern einen schön-gewölbten Dom von reinem Obsidiantrachyt, in dem eine Menge Öfnungen sich be- finden, welche Schwefeldämpfe ausstossen: dabei hört man einen gewaltigen Lärm wie von 30–40 Schmiede-essen, der von dem kochenden Schwefel hervorgebracht wird. Es mus hier ohne Zweifel ein grosser Vorrath von Schwefel angehäuft sein: denn in einiger Tiefe unter den kleinen Öfnungen findet man ihn fast ganz rein vorliegend: auch das Phänomen des schwefel- säurehaltigen Wassers in Essigflus liesse sich damit in Verbindung bringen.
Von den Vulkanen.
Man ist erst in neueren Zeiten darauf gekommen, dass die Vulkane nicht blos zerstören, sondern auch hervorbringen, und dass sie in der innigsten Verbindung mit der Bildung der kör-
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[193r/0389]
Quellen fehlt, glaubt man Schwefelwasserstofgas gefunden zu ha-
ben: allein es ist ungewis.
Ein andres Phänomen findet man auf dem Vulkan von Popayan,
demselben in dessen Nähe der Essigflus entspringt, dessen Wasser
freie Schwefelsäure und Salzsäure enthält. Als ich diesen Vulkan er-
stiegen hatte, fand ich oben keinen Krater, wie auf den meisten
übrigen Vulkanen, sondern einen schön-gewölbten Dom von
reinem Obsidiantrachyt, in dem eine Menge Öfnungen sich be-
finden, welche Schwefeldämpfe ausstossen: dabei hört man einen
gewaltigen Lärm wie von 30–40 Schmiede-essen, der von dem
kochenden Schwefel hervorgebracht wird. Es mus hier ohne
Zweifel ein grosser Vorrath von Schwefel angehäuft sein: denn
in einiger Tiefe unter den kleinen Öfnungen findet man ihn
fast ganz rein vorliegend: auch das Phänomen des schwefel-
säurehaltigen Wassers in Essigflus liesse sich damit in
Verbindung bringen.
Von den Vulkanen.
Man ist erst in neueren Zeiten darauf gekommen, dass die
Vulkane nicht blos zerstören, sondern auch hervorbringen, und
dass sie in der innigsten Verbindung mit der Bildung der kör-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 193r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/389>, abgerufen am 24.11.2024.
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