Meist haben die Vulkane die Gestalt von Domen, gleich viel ob mit oder ohne Öfnung. Der Chimboraco hat keine Öfnung doch entdekte ich einen kleinen niedrig-liegenden Seitenvulkan mit Lava, zum [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]deutlichen Beweise, dass die elastischen Däm- pfe nicht Kraft genug gehabt hatten, den Dom selbst zu sprengen, sondern sich eine Seitenöfnung gesucht.
Der höchste bekante Vulkan ist der Kotopaxi, nach meinen Messungen 17700 Fus, nach andern 17712, dann folgt der Kopatopeletl 16600 Fus.
Man stelt sich gewöhnlich die Vulkane steiler vor als sie sind. Wenn man die Höhe nach dem Verhältnis des
[Abbildung]
Grunddurchmessers berechnet, so findet sich eine merkwürdi- ge Übereinstimmung zwischen dem Vesuv, Aetna & Pic von Teneriffa, wie 1:28, also die Höhe ist ungefähr ein1/30 des Umfangs: daher sind die Abhänge meist so sehr gering, kaum 810-12 Grad.
[Abbildung]
Das Verhältnis der Höhe des Aschenkegels zur Höhe des Vul- kans ist sehr verschieden: je stärker die Erupzionen, um desto höher der Aschenkegel: beim Vesuv beträgt er 1/3 der ganzen Höhe, beim Pic 1/22: beim Vesuv 200 Toisen, beim Pic 84. -
Meist haben die Vulkane die Gestalt von Domen, gleich viel ob mit oder ohne Öfnung. Der Chimboraço hat keine Öfnung doch entdekte ich einen kleinen niedrig-liegenden Seitenvulkan mit Lava, zum [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]deutlichen Beweise, dass die elastischen Däm- pfe nicht Kraft genug gehabt hatten, den Dom selbst zu sprengen, sondern sich eine Seitenöfnung gesucht.
Der höchste bekante Vulkan ist der Kotopaxi, nach meinen Messungen 17700 Fus, nach andern 17712, dann folgt der Kopatopeletl 16600 Fus.
Man stelt sich gewöhnlich die Vulkane steiler vor als sie sind. Wenn man die Höhe nach dem Verhältnis des
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Grunddurchmessers berechnet, so findet sich eine merkwürdi- ge Übereinstimmung zwischen dem Vesuv, Aetna & Pic von Teneriffa, wie 1:28, also die Höhe ist ungefähr ein1/30 des Umfangs: daher sind die Abhänge meist so sehr gering, kaum 810–12 Grad.
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Das Verhältnis der Höhe des Aschenkegels zur Höhe des Vul- kans ist sehr verschieden: je stärker die Erupzionen, um desto höher der Aschenkegel: beim Vesuv beträgt er ⅓ der ganzen Höhe, beim Pic 1/22: beim Vesuv 200 Toisen, beim Pic 84. –
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[201v/0406]
Meist haben die Vulkane die Gestalt von Domen, gleich viel
ob mit oder ohne Öfnung. Der Chimboraço hat keine Öfnung
doch entdekte ich einen kleinen niedrig-liegenden Seitenvulkan
mit Lava, zum deutlichen Beweise, dass die elastischen Däm-
pfe nicht Kraft genug gehabt hatten, den Dom selbst zu
sprengen, sondern sich eine Seitenöfnung gesucht.
Der höchste bekante Vulkan ist der Kotopaxi, nach meinen
Messungen 17700 Fus, nach andern 17712, dann folgt der
Kopatopeletl 16600 Fus.
Man stelt sich gewöhnlich die Vulkane steiler vor als
sie sind. Wenn man die Höhe nach dem Verhältnis des
Grunddurchmessers berechnet, so findet sich eine merkwürdi-
ge Übereinstimmung zwischen dem Vesuv, Aetna & Pic
von Teneriffa, wie 1:28, also die Höhe ist ungefähr 1/30
des Umfangs: daher sind die Abhänge meist so sehr gering,
kaum 10–12 Grad.
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Das Verhältnis der Höhe des Aschenkegels zur Höhe des Vul-
kans ist sehr verschieden: je stärker die Erupzionen, um desto
höher der Aschenkegel: beim Vesuv beträgt er ⅓ der ganzen
Höhe, beim Pic 1/22: beim Vesuv 200 Toisen, beim Pic 84. –
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 201v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/406>, abgerufen am 22.11.2024.
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