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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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nach den lezten Messungen sviel kleiner als man glaubte. -
Den grosten Krater fand ich beim Pichincha, an dessen Fusse
Quito liegt: er hat 4200 Fus im Durchmesser: auf dem Rande desselben
bilden sich wieder kleine Krater, welche das Umhergehn auf der
Spize d scharfen Kante des Krater sehr erschweren: eben so wie beim
Vulkan von Xorullo. Bei diesen kleinen Kratern geschickt der Ausbruch
wie von einem neuen Zentralpunkt. Auch ist der Krater nicht immer
becherartig (wie sein Name besagt) sondern oft unregelmässig. -
Der Kratersee von Choruca in Mexiko ist wie mit hohen einzeln-
stehenden Thürmen umgeben: dazwischen liegt ewiger Schnee, über
den man nicht wagen darf, zu schreiten, da er in allen Tropenlän-
dern nicht Konsistenz genug hat, um den Menschen zu tragen: man
würde alsobald einbrechen, und vielleicht 3-400 Fus tief hinabsinken.
Auf dem Pichincha ist derselbe Fall: daher blieb mir, als ich zu
einer Ansicht des Kraters gelangen wolte, nichts anders übrig,
als diese thurmähnlichen Felsen zu erklimmen, wobei ich zufällig
ohne Führer war, diese Felsen haben oben nur 8-9 Fus Durchmes-
ser, daher muste ich mich gleich zur Erde werfen, sobald ich oben
angelangt war, um nicht herabzustürzen: aber zu trigonometrischen
Messungen sind diese Spizen vortreflich geeignet: und ich fand da-
durch den Diameter des Pichincha von 4200 Fus, bei einer Tiefe von
3-4000 Fus. Eine der erhabensten Ansichten!

nach den lezten Messungen sviel kleiner als man glaubte. –
Den grosten Krater fand ich beim Pichincha, an dessen Fusse
Quito liegt: er hat 4200 Fus im Durchmesser: auf dem Rande desselben
bilden sich wieder kleine Krater, welche das Umhergehn auf der
Spize d scharfen Kante des Krater sehr erschweren: eben so wie beim
Vulkan von Xorullo. Bei diesen kleinen Kratern geschickt der Ausbruch
wie von einem neuen Zentralpunkt. Auch ist der Krater nicht immer
becherartig (wie sein Name besagt) sondern oft unregelmässig. –
Der Kratersee von Choruca in Mexiko ist wie mit hohen einzeln-
stehenden Thürmen umgeben: dazwischen liegt ewiger Schnee, über
den man nicht wagen darf, zu schreiten, da er in allen Tropenlän-
dern nicht Konsistenz genug hat, um den Menschen zu tragen: man
würde alsobald einbrechen, und vielleicht 3–400 Fus tief hinabsinken.
Auf dem Pichincha ist derselbe Fall: daher blieb mir, als ich zu
einer Ansicht des Kraters gelangen wolte, nichts anders übrig,
als diese thurmähnlichen Felsen zu erklimmen, wobei ich zufällig
ohne Führer war, diese Felsen haben oben nur 8–9 Fus Durchmes-
ser, daher muste ich mich gleich zur Erde werfen, sobald ich oben
angelangt war, um nicht herabzustürzen: aber zu trigonometrischen
Messungen sind diese Spizen vortreflich geeignet: und ich fand da-
durch den Diameter des Pichincha von 4200 Fus, bei einer Tiefe von
3–4000 Fus. Eine der erhabensten Ansichten!

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[202v/0408] nach den lezten Messungen viel kleiner als man glaubte. – Den grosten Krater fand ich beim Pichincha, an dessen Fusse Quito liegt: er hat 4200 Fus im Durchmesser: auf dem Rande desselben bilden sich wieder kleine Krater, welche das Umhergehn auf der scharfen Kante des Krater sehr erschweren: eben so wie beim Vulkan von Xorullo. Bei diesen kleinen Kratern geschickt der Ausbruch wie von einem neuen Zentralpunkt. Auch ist der Krater nicht immer becherartig (wie sein Name besagt) sondern oft unregelmässig. – Der Kratersee von Choruca in Mexiko ist wie mit hohen einzeln- stehenden Thürmen umgeben: dazwischen liegt ewiger Schnee, über den man nicht wagen darf, zu schreiten, da er in allen Tropenlän- dern nicht Konsistenz genug hat, um den Menschen zu tragen: man würde alsobald einbrechen, und vielleicht 3–400 Fus tief hinabsinken. Auf dem Pichincha ist derselbe Fall: daher blieb mir, als ich zu einer Ansicht des Kraters gelangen wolte, nichts anders übrig, als diese thurmähnlichen Felsen zu erklimmen, wobei ich zufällig ohne Führer war, diese Felsen haben oben nur 8–9 Fus Durchmes- ser, daher muste ich mich gleich zur Erde werfen, sobald ich oben angelangt war, um nicht herabzustürzen: aber zu trigonometrischen Messungen sind diese Spizen vortreflich geeignet: und ich fand da- durch den Diameter des Pichincha von 4200 Fus, bei einer Tiefe von 3–4000 Fus. Eine der erhabensten Ansichten!

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 202v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/408>, abgerufen am 22.11.2024.